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Der König der Löwen

Der König der Löwen

Ein Film von Roger Allers, Rob Minkoff

From the day we arrive on the planet
And blinking, step into the sun
There's more to see than can ever be seen
More to do than can ever be done

Some say eat or be eaten
Some say live and let live
But all I recree is the joinless stampede
You should never take more than you give

In the circle of life

(Elton John – „Circle of Life”)



Majestätisch hebt sich die Sonne über den Horizont und taucht das Geweihte Land und seine tierischen Bewohner in warme Farben. Alle sind sie zusammengekommen, vom Pelikan über den Elefanten hin zum Zebra, um sich vor dem baldigen neuen Herrscher zu verneigen. Mufasa, der stattliche König der Löwen, ist nämlich Vater eines niedlichen, kleinen Energiebündels namens Simba geworden, das irgendwann – so die Tradition – in die mächtigen Fußstapfen seines Vaters treten wird, getreu dem ewigen Kreis des Lebens folgend. Scar, der jüngere Bruder des Löwenkönigs, hält jedoch von dieser Tradition nichts und plant insgeheim, seinem angeblichen Lieblingsneffen den Erbanspruch auf den Thron streitig zu machen und die Macht durch eine listige Intrige an sich zu reißen. So lockt Scar den Erben Simba – Jener unbedarft und neugierig, wie kleine Kinder nun einmal sind – auf einen unheimlichen Elefantenfriedhof, um ihn dort von hungrigen Hyänen töten zu lassen. Doch der Plan schlägt fehl, und der kleine Thronfolger wird in l
etzter Minute von seinem Vater gerettet – dem königlichen Beratervogel Zazu, der Bericht erstattet hat, sei Dank. Niemand ahnt, dass Scar hinter dieser Sache steckte, so dass Simba auch ein zweites Mal auf seinem bösen Onkel hereinfällt. Letzterer lässt in einer Schlucht, in die der kleine Löwe zuvor gelockt wurde, durch seine Verbündeten, die Hyänen, eine gigantische Gnu-Stampede auslösen, um sich endlich des lästigen Neffen zu entledigen...


Schon relativ schnell ist sie klar, die Rollenverteilung in Disneys kleinem Zeichentrick-Wunder "DER KÖNIG DER LÖWEN". Auf der einen, der guten Seite des Kreises tummelt sich der kleine, unerfahrene Löwenjunge Simba, seines Zeichens neugieriger Entdecker, Abenteurer und überaus verspielter Zeitgenosse, der mehr als einmal von den starken Pfoten seines Vaters auf den rechten Weg zurückgeführt werden muss. In seiner Rolle als Herrscher Würdevoll, stolz und gütig, wacht Mufasa beschützend über sein Reich, Eigenschaften, die er ebenso als Vater repräsentiert, wobei trotz aller Macht und Einfluss hier auch eine andere, verletzliche Seite zum Vorschein kommt. Eine Facette seines Wesens, die durch Hinterlist und Bösartigkeit ausgenutzt letztendlich zu seinem Verhängnis werden soll. Denn Scar, der jüngere Bruder des Königs, verkörpert das, was man gemeinhin als das sprichwörtlich „Böse in Löwengestalt“ bezeichnet, eine durch und durch dunkle, durchtriebene Gestalt, die zusammen mit ähnlich denkenden, nur auf ihren eigenen Vorteil bedachten dunklen Spießgesellen auf der anderen Seite des Kreises wartet. Da sich jedoch bekanntlich in einem Kreis schwerlich exakte Grenzen ziehen lassen, treten diese beiden miteinander korrelierenden Seiten dann und wann in folgenschweren Kontakt. Und so nimmt das Unheil seinen traurigen Lauf (Achtung, Spoiler):


Mufasa schafft es nämlich gerade noch, Simba vor den todbringenden Hufen der aufgescheuchten Gnu-Herde in Sicherheit zu bringen, während er selbst nur noch in der Lage ist, sich mit letzter Kraft an einen Felsvorsprung zu klammern. Unter ihm der sichere, staubaufwirbelnde Tod, über ihm sein Bruder, der ihn als einziger retten könnte, fleht der Löwenkönig Scar um Hilfe an, als dieser seinem Bruder plötzlich höhnisch grinsend die ausgefahrenen Krallen in die Pfoten rammt. Mit den Worten „Lang lebe der König!“ schleudert er Mufasa kurzerhand in den Tod. Zurück bleibt ein trauriges Häufchen Elend, ein kleiner putziger Löwe, der von alledem nichts mitbekommen hat und fassungslos vor dem leblosen Körper seines Vaters steht. „Lauf“, rät Scar seinem Neffen nicht ohne Grund, „lauf weit weg, Simba. Und komm nie mehr zurück!“, und redet ihm ein, alleine für den Tod seines Vaters verantwortlich zu sein. Während Scar den Löwinnen erzählt, Mufasa sei mitsamt seinem Sohn zu Tode gekommen, flüchtet Simba in die Wüste. Vor dem angeblich Geschehenen, der kommenden Schreckensherrschaft Scars und seiner eigentlichen Verantwortung. Das Leben abseits seiner Familie hält neben einem Haufen tödlicher Gefahren und einigen neuen Freunden auch eine augenöffnende Erfahrung für unseren tragischen und langsam erwachsen werdenden Helden bereit, die sich schon bald in jene Erkenntnis umwandeln soll, welche einzig und allein über das Schicksal des Geweihten Landes zu entscheiden in der Lage ist. An jenem Tage, an dem der wahre König der Löwen wieder zurückkehrt und sich seiner Verantwortung stellt...


Es sind große Schlagworte, die bereits in den ersten Minuten des Filmes an die Oberfläche dringen und sich den Augen des Zuschauers darbieten: Mut, Vertrauen in sich selbst, Loyalität – und Verantwortung. Gerade diese letzte Tugend ist es, die sich so schnell, so plötzlich wie die galoppierende Gnu-Herde manifestiert und unseren kleinen Helden zunächst fast zu überrennen droht, bevor er sich – auch dieses Mal durch einen Anstoß von außen, letztendlich aber vor allem aus eigener Kraft – ihr stellen kann und sich seiner Bestimmung als würdig erweist. Die Moral der Geschichte zeigt sich hierbei ebenso majestätisch und episch wie Simbas erster Auftritt vor dem gesamten Tierreich hoch über der beeindruckenden afrikanischen Savannen-Landschaft, während sich einige der Motive als äußerst düster und für einen Disney-Film ungewöhnlich grausam präsentieren. Um den Betrachter hier nicht mit der Schwere und Ernsthaftigkeit der Lage zu erschlagen, ist die Erzählweise der Geschichte um den Löwenkönig mit einer gesunden Portion Leichtigkeit kaschiert worden, und so lässt sich "DER KÖNIG DER LÖWEN" – im Großteil seiner Bilder verspielt und bunt – wiederum doch als eindeutig "Disney" identifizieren. Wo anders könnten wohl ein Warzenschwein mit Verdauungsschwierigkeiten und ein flippiges Erdmännchen besser dazu benutzt werden, die ernste Thematik mit Slapstick und Humor aufzuheitern, wenn nicht im 32. abendfüllenden Film aus dem Hause mit der Maus? Eben.


Neben der Tatsache, dass in keinem Disneyfilm zuvor derart explizit der Tod eines Charakters, der nicht zu den Bösewichten gehört, gezeigt wurde, weist das gezeichnete Abenteuer noch eine weitere, beim ersten Ansehen vielleicht nicht sofort ins Auge stechende Besonderheit auf: Denn bis auf einen kleinen Moment, in dem wir Timon, das Erdmännchen, bei der gewissenhaften Nagepflege mit einer kleinen Feile beobachten, findet sich zu keiner Zeit ein Hinweis auf menschliches Wirken. Auf den ersten Blick mag man sich freilich verwundert fragen, warum dies so ist. Allerdings sollte alleine der Umstand, dass man dies im besten Fall gar nicht bemerkt, geschweige denn vermisst, für sich genommen Antwort genug sein. Hier tragen die Tiere alle geliebten wie auch gehassten Eigenschaften eines Menschen in sich, so dass es gar keines Menschen bedarf, um etwas zu zeigen, was man auch genauso gut durch die strahlenden Augen eines Löwen sehen kann. Ein kluger Schachzug. Aber auch, wenn keine menschlichen Gestalten auf der Leinwand mit dem Auge auszumachen sind, so tragen sie doch wesentlich zum Erzählen der Geschichte bei: durch die Musik nämlich, welche – Elton John, Hans Zimmer und Tim Rice sei Dank – in opulenter Weise das Ohr des Publikums erfüllt und die Erzählung der zutiefst menschlichen Geschichte tatkräftig unterstützt. So schließt er sich letztlich, der Kreis zwischen Tier und Mensch, zwischen Individuum und Gemeinschaft – der ewige Kreis des Lebens, der Circle of Life.

Eine Rezension von Stefan Rackow und Nicole Goldstein
(06. Juni 2008)
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Daten zum Film
Der König der Löwen USA 1994
(The Lion King)
Regie Roger Allers, Rob Minkoff Drehbuch Irene Mecchi, Jonathan Roberts, Linda Woolverton Story Jim Capobianco, Lorna Cook, Thom Enriquez, Andy Gaskill, Francis Glebas, Ed Gombert, Kevin Harkey, Barry Johnson, Mark Kausler, Jorgen Klubien, Larry Leker, Rick Maki, Burny Mattinson, Joe Ranf
Produktion Don Hahn
Darsteller Jonathan Taylor Thomas, Matthew Broderick, James Earl Jones, Jeremy Irons, Moira Kelly, Niketa Calame, Ernie Sabella, Nathan Lane, Robert Guillaume, Rowan Atkinson, Madge Sinclair, Whoopi Goldberg, Cheech Marin, Jim Cummings, Zoe Leader
Länge 88 Minuten FSK ohne Altersbeschränkung
Filmmusik Hans Zimmer (Musik), Tim Rice und Elton John (Songs), Titelsong gesungen von Jocelyn B. Smith
Kommentare zu dieser Kritik
Jessy sagte am 24.11.2008 um 13:38 Uhr

kann nur eins dazu sagen.... suuuuuuuper film!!!
mein liebling unter den walt disney zeichtrickfilmen ;-)

vorallem gibts da tolle musik... wie natürlich in den meisten dinsey filmen ;-)

Alice C. sagte am 22.02.2009 um 19:09 Uhr

Ich finde den Film total niedlich...Hab mir ihn schon ganz oft angesehen...;-)

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