Jeder Mord hinterlässt Spuren am Tatort.
Doch hier sind nicht nur Spuren gemeint, die den Ermittlern Hinweise auf die Identität des Mörder geben, sondern Blutspritzer und andere Körperflüssigkeiten des Opfers.
Eine unappetitliche Sache, wenn Gehirnreste an der Wand kleben oder gut abgehangene Leichen wochenlang in einer Wohnung vor sich hin verwest sind.
Irgendjemand muss da nun mal auch sauber machen, wenn die Jungs von der Spurensicherung weg sind und die Leiche oder was, je nach Fall, von ihr übrig ist abtransportiert wurde.
Wie jeder Krimifan jedoch weiß, lässt sich Blut nicht einfach so ohne weiteres wegwischen. Deshalb braucht man für so was einen Spezialisten, der die Blutlachen mit speziellen Chemikalien zum Verschwinden bringt: einen „Cleaner“ eben.
Jobs die niemand haben will Nr. 23, oder so ungefähr.
Tom Cutler jedoch ist mit diesem selbst gewählten Beruf ganz zufrieden.
Nach dem gewaltsamen Tod seiner geliebten Ehefrau hat er seinen Job als Police Officer an den Nagel gehängt und lebt nur mehr für seine Tochter. Zu seinem alten Leben unter der Polizeimarke und im Schein des Blaulichts hat er alle Verbindungen gekappt. Selbst zu seinem besten Kumpel Eddy (Ed Harris) hat er keinen Kontakt mehr.
Eines Tages erhält er einen neuen Auftrag für die Reinigung einer Villa in der ein Mord verübt wurde.
Für Tom ist es ein Job wie jeder andere an einem Tag wie jeder ander
e.
Doch noch ahnt er nicht, dass hinter dem scheinbar „normalen" Tatort eine perfide Verschwörung steckt und er gerade Wegs in eine Falle getappt ist indem er genau das macht, was er immer tut und wofür er bezahlt wird: Spuren rückstandslos beseitigen….
Regisseur Renny Harlin holte wieder seinen alten Kumpel Samuel L. Jackson (Pulp Fiction, Black Snake Moan) mit an Bord. Schon im festlichen Actionkracher „Tödliche Weihnachten“ hatten die beiden zusammen gearbeitet. Diesmal wurde Jackson in einer ungewöhnlich nachdenklichen Rolle als „Reinigungs“spezialist Tom, der zwischen familiären Problemen und dem knochenharten Job hin und her gerissen ist, besetzt.
Auch der Rest der Besetzung kann sich sehen lassen. Neben einem skurrilen Gastauftritt von Robert Forster („Jackie Brown“) sieht man noch A-List Actors wie Ed Harris („Pollock“) oder Eva Mendes („The Spirit“) und den viel beschäftigten Nebendarsteller Luis Guzmán („Der Ja-Sager“).
Ein toller Cast, der einiges erwarten lässt.
Zumal die Ausgangshandlung ja schon ziemlich interessant klingt.
Wer sich jedoch einen typischen Harlin erwartet, wird enttäuscht werden.
Auf die Action, für die er so bekannt ist, wartet man bis zum Ende vergebens.
Sein stylish mit raschen Schnitten und einer bewusst unterkühlten Optik inszenierter Film ist eher von der gemächlichen Sorte.
Um sich von der Flut der zahllosen ähnlich gelagerten Gerichtsmediziner-Kost abzuheben, die seit Jahren den Markt überschwemmt, versucht Harlin ein etwas unausgegorene Verschwörungstheorie-Szenario über Korruption in den Reihen der Polizei sowie eine übertrieben melodramatische Familientragödie in die Handlung einzubinden.
Dass all diese unterschiedlichen Aspekte der Story sich eher behindern liegt auch an der kurzen Spielzeit von lediglich 85 Minuten.
Hier hat man einfach zu viele Themen versucht in ein enges Zeit-Korsett zu quetschen. Vieles wird nur angeschnitten und wirkt so überhastet.
Der Film versucht klüger zu sein als er wirklich ist.
Mit dem Nachteil, dass der krimigeeichte Filmfan einige Plottwists schon voraus ahnen kann und somit dem Streifen einen Schritt voraus ist. Eigentlich schade, denn aus der spannenden Ausgangshandlung hätte man wesentlich mehr machen können.
Zumal wir hier nicht von irgendeinem unbekannten Director sprechen, sondern immerhin von Mr. Renny Harlin, der seit jeher Spezialist für zwar auf Hochglanz polierte aber effektive (Action-) Thriller war-und seine Sache mit dem temporeichen „Mindhunters“ wesentlich besser machte.
Allerdings wird einem während der Dauer des Films nicht langweilig.
Immerhin ein großer Pluspunkt.
Letztlich hätte man aus dem Stoff in Verbindung mit dem erlesenen Cast (Jackson-Fans werden sich den Film nicht entgehen lassen)zwar wesentlich mehr machen können, doch ein solider Thriller ist ja dann immerhin noch herausgekommen. Für Krimifans,die dringend Nachschub benötigen, also sicher einen Blick wert. Für Leute, die auf die altbekannte Harlin-Kost steht, aber wie gesagt nur sehr bedingt empfehlenswert.
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