Der Autor Clifford Irving (Richard Gere) kann sein Glück kaum fassen. Jahrelang wurde er von den Verlagshäusern auf die Warteliste gesetzt. Denen war es doch völlig egal, wie er seine Rechnungen bezahlen sollte. Jüngere Autoren, die nicht einmal halb so viel Talent besaßen, wie Irving im kleinen Finger, wurde der Vorzug gegeben.
Doch mit seinem neuen Buch soll alles anders werden.
Der Verlag ist begeistert und sichert ihm zunächst eine erkleckliche Geldsumme zu.
Der Lebemann Irving ist überglücklich und verjubelt gleich mal seinen gesamten Vorschuss. Aber wen kümmert´s? Denn wo das herkam, ist ja noch viel viel mehr. Immerhin sind alle von seinem neuesten Werk begeistert, sein Platz auf den Bestsellerlisten scheint ihm sicher.
Doch wie heißt es so schön: Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt!
Denn Clifford fällt aus allen Wolken als ihm eröffnet wird, dass aus der Sache mit der geplanten triumphalen Veröffentlichung seines Buches doch nichts wird-ganz so toll ist sein Werk nun doch nicht, eher ein Philip Roth-Abklatsch.
Na toll!- Clifford ist pleite und auch sein Kumpel, der ebenso glücklose Autor, Dick (Alfred Molina) weiß da keinen Rat.
Doch dann hat Cliff eine zündende Idee. Er kündigt vollmundig an das Buch des Jahrhunderts zu schreiben: Nämlich eine Biographie über niemand Geringeren als den sagenumwobenen Milliardär Howard Hughes.
Eine waschechte Sensation!-Der einzige, nicht ganz
unwichtige Haken an der Geschichte:
Irving hat den menschenscheuen Einsiedler Hughes noch nie getroffen. Auf die Idee zum Buch kam er nur durch einen Magazin-Artikel.
Der Verlag beißt jedoch an, wittert einen potentiellen Millionenseller und Clifford kommt aus seinem selbst erbauten Konstrukt aus Lügen nicht mehr heraus.
Regisseur Lasse Halström (Chocolat) inszenierte eine elegante Mediensatire mit einem beachtlichen Staraufgebot.
Neben Gere als gerissenem Schlitzohr brilliert Alfred Molina als dessen etwas tölpeliger Kumpel und Stanley Tucci als aalglatter Verlagsboss. In einer skurrilen Nebenrolle gibt es auch ein Wiedersehn mit „Tuco“ Eli Wallach.
Kleines Schauspieler-Trivia am Rande:
Die im Film von Julie Delpy verkörperte Nina von Pallandt, mit der Irving eine Affäre hatte, spielte ua. mit Gere in „American Gigolo“.
Halström nimmt sich alle Zeit der Welt um seine vielschichtige und vor allem überaus detailreiche Chronik des unglaublichen „Hoax“ zu rekonstruieren.
Dabei nimmt er auch einige Längen in Kauf.
Andererseits braucht der Film die genaue Aufdröselung, wie Clifford das Time Magazine und seine Verleger hinters Licht führt.
Denn wie er es schafft immer wieder aus den unmöglichsten Situationen herauszukommen und tatsächlich als alleiniges „Sprachrohr“ von Howard Hughes zu gelten, das ist wirklich köstlich.
Man muss sich hierbei auch vor Augen halten, dass der Film auf einer wahren Begebenheit basiert.
Alle Figuren im Film,einschließlich Irving selbst, haben tatsächlich gelebt.
Umso unglaublicher und auch unterhaltsamer sind die irrwitzigen Einfälle mit denen Irving seinen Kopf immer wieder aus der Schlinge zieht. Selbst als er von ein paar Vertrauensmännern von Hughes einen, sagen wir mal, unfreundlichen Besuch abgestattet bekommt….
Fazit:
Eine mitreißende Satire, die zudem einen Killer-Soundtrack
(Creedence Clearwater Revival und die Stones mit „You Can´t Always Get What You Want) aufweist.
Trotz kleiner Längen nicht nur für Gere-Fans einen Blick wert.
Credit und Copyright Coverfoto/Coverimage:
Ascot Elite Home Entertainment