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Geißel des Fleisches

Geißel des Fleisches

Ein Film von Eddy Saller

Der Barpianist Alexander Jablonsky steht vor Gericht. Er soll mehrere Frauen auf bestialische Weis umgebracht habe. Unter den Opfern sind Prostituierte, Barmädchen und auch Teenager.
Vor dem Richter lässt Jablonsky seine Taten Revue passieren.
Nicht auszudenken was noch passiert wäre, wenn der introvertierte Klavierspieler nicht durch eine Finte der Polizei gefangen worden wäre….

„Geißel des Fleisches“ stellt das Spielfilmdebüt des österreichischen Regisseurs Eddy Saller dar.
In einer wilden Mischung aus Rashomon – artigen Wiedergabe des Geschehens, einer wachechten Krimihandlung und zahlreichen Exploitationelementen .

Doch wer ist dieser Saller eigentlich, werden nun einige fragen, kennen ihn doch meist nur beinharte österreichische Filmfans.
Nun, Saller ist wohl der wichtigste und beste „Schund“-Regisseur Österreichs.
Mit zwei kultigen Klassikern des Paracinemas traute er sich damals in den 60ern ziemlich viel, zeigte reichlich nackte Haut und schreckte auch vor Gewalttdarstellungen nicht zurück – alles in typsicher Exploitationmanier eben.
Saller ereilte leider ein ähnliches Schicksal wie Russ Meyer. Seine Streifen wurden immer trashiger bis er schließlich bei seichten Softsexfilmchen landete.
So erreichte er mit seinem sehr überschaubaren Oeuvre nie einen sonderlich hohen Bekanntheitsgrad.

Seine zwei wichtigsten Filme sind jedoch Quasi – Klassiker
des Undergroundkinos geworden.
Einer davon ist der hier zu besprechende Streifen, der zweite im Bunde ist „Schamlos“.
Dass man in den Genuss des ersteren kommt, ist eigentlich schon eine kleine Sensation. „Schamlos“ gabs ja bisher schon in der Hoanzl – Editon zum österreichischen Film. „Geißel des Fleisches“ hingegen blieb bislang unveröffentlicht.
Donau Film bzw Alive! bringt den Film jetzt erstmalig auf DVD (ink. Wendecover und als Bonus Interviews ua. mit dem Regisseur) heraus.
So kommt der Genrefreund nun doch noch in den Genuss einer der seltensten und auch sehenswertesten Trashperlen des deutschsprachigen Kinos der Sechziger.

Die Hauptrolle des gestörten Triebmörders wurde kongenial vom leider schon 2007 verstorbenen
Schauspieler Herbert Fux (Jack the Ripper) verkörpert:Ohne Zweifel eine von Fux´ besten Rollen.
Die suspensereichen Mordsequenzen in denen Herbert Fux als Jablonsky stilecht die schwarz behandschuhten Hände um die Gurgeln seiner Opfer legt, sind fast schon gialloesk.

Wobei man sagen muss, dass dieser Film eigentlich nur ein Vorgeschmack ist auf das was noch in Form von „Schamlos “ kommen sollte. Saller etabliert zwar hier schon zahlreiche seiner Signatures und inszeniert den Film sehr routinert, zu voller künstlerischer Größe lief er jedoch erst bei seinem zweiten Werk auf.
Dennoch beweist Saller ein gutes Händchen bei Kameraeinstellungen und Regieeinfälle und schafft es so eine ganz besondere Atmosphäre heraufzubeschwören.
Der Sechziger Jahre typische groovige Sundtrack trägt sein übriges dazu bei.
So ist „Geißel des Fleisches“ wesentlich mehr als nur die Fingerübung eines jungen Regisseurs.
Sicher hat das Drehbuch manchen Hänger und auch ist die „Moral“ von der Geschicht´ nicht nur aus heutiger Sicht mehr als fragwürdig. Aber mal ehrlich, „politisch korrekt“ sucht man bei einem Explotationfilm doch sowieso nicht.

Also: Klare Kultempfehlung!

Credit und Copyright Coverfoto/Coverimage:
Alive! Entertainment
Donaufilm

Eine Rezension von Anatol Holzbauer
(08. Dezember 2009)
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Daten zum Film
Geißel des Fleisches Österreich 1965
(Geißel des Fleisches)
Regie Eddy Saller Drehbuch Eddy Saller
Produktion
Darsteller Herbert Fux, Edith Leyrer
Länge 81 FSK 18
Filmmusik Gerhard Heinz
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