Und weiter gehts in der glorreichen Koch Media Italowestern Collection, dem Quell obskurster Genre-Raritäten.
Diesmal gibt es ein ganz besonderes Unikum von Zelluloid zu bestaunen, einen Streifen von Demofilo Fidani.
Der Name wird jetzt erst mal den wenigsten etwa sagen- bei Genre Veteranen ruft er jedoch das blanke Entsetzen hervor.
Kein Wunder gilt Fidani doch als der Ed Wood des Spaghetti Western.
Diesem zweifelhaften Ruf blieb er Zeit seines filmischen Schaffens treu und kommt auch mit „Für einen Sarg voller Dollar“ nicht von seinem Weg ab.
Da kommt es dann einer mittelgroßen Überraschung gleich, dass der vorliegende Film dann gar nicht mal SO schlecht ist. Was aber im Vergleich zur ernsthaften Italowestern-Konkurrenz verkörpert von Leone, Corbucci und Co, natürlich noch immer verdammt schlecht ist.
Trash eben - oftmals auf dem Niveau einer besseren Westernshow live aus dem Nirgendwo.
Der gute Klaus Kinski darf natürlich den Oberbösling geben, der sich gern in unkontrollierten Gesichtszuckungen ergeht, und muss zugleich als Unique Selling Point des Films herhalten.
Was bei näherer Betrachtung niemanden verwundern dürfte - ist Kinski doch der einzige ernstzunehmende Schauspieler des platten Ensemebles von Knallchargen.
Wenige Klischees werden in der vorhersehbaren Story um den tapferen Sezessionskrieg-Heimkehrer Nevada Kid, der den gewaltsamen Tod seiner ganzen Sip
pschaft (selbstredend durch Kinski verursacht) rächen will, ausgelassen.
Das berühmte Spieluhr-Motiv aus Leones „Für ein paar Dollar mehr“ wird sogar in einem fort kopiert.
Zumindest wurde das ganze Treiben von Exploitation-Spezialist Joe D´amato an der Kamera teils beeindruckend (weil mit stimmungsvollen Effekten und Kameratricks nicht geizend) teils wirr (wegen ruckliger Kamerafahrten und wackligen Schwenks)eingefangen.
Der Soundtrack passt ebenso wie die typisch klamaukige Brandt-Synchro der damaligen Zeit gut zum trashigen Flair des Films. Da der Zuschauer eigentlich immer auf den nächsten Auftritt von Maniac Klaus wartet und die Action recht solide inszeniert wurde, langweilt man sich zumindest recht selten.
Ohne Zweifel kann man also vom besten Fidani - Western aller Zeiten sprechen - was zwar nicht unbedingt ein herausragendes Qualitätsprädikat ist, aber für den Italo-Western-Sammler und Kinski -Komplettisten durchaus interessant sein dürfte.
Credit und Copyright Coverfoto/Coverimage:
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