Eine amerikanische Journalistikstudentin wittert ihre große Stunde. Als sie auf der Bühne des Magiers Sid "Splendini" Waterman in einer magischen Box steht, projeziert sich der tote Journalist Joe Strombel neben sie und gibt ihr den Tipp, dass der reiche Peter Lyman und der Tarotkartenmörder eine Verbinung haben. Nach einiger Überzeugungsarbeit ermittelt sie zusammen mit dem Sid in dem Fall und hofft dabei, den großen Knüller - den Scoop - zu finden. Aber dann verliebt sie sich in den Verdächtigen...
"Scoop" ist die neue Komödie von Woody Allen, neurotischer Regisseur von "Match Point", "Der Stadtneurotiker" und vielen anderen Filmen. Der Film ist ein Mix aus Liebeskomödie, absurdem Mysterkino, Buddymovie und klassischem Kriminalfilm. Bestechen kann vor allem der Mysteryteil, die Szenen auf dem Totenschiff wirken seltsam fehl am Platze, sind jedoch sehr witzig inszeniert und können gerade durch ihre Absurdität überzeugen. Der Anteil von Buddyfilm-Motiven ist auch manchmal recht witzig, gerade verschiedene Dialoge zwischen Johansson und Allen zaubern dem Zuschauer ein Lächeln auf das Gesicht. Leider überzeugen die Komödien- und Krimiteile überhaupt nicht. Natürlich ist eine Komödie nichz einfach zu bewerten, aber ich persönlich fand den Film schlicht und ergreifend größtenteils einfach nicht lustig. Allen nervt mit seiner zappelig-hektischen Art und bedient sich billiger Kartenspielertricks - sei es als Autor oder als Magier. Der Krimipart f
unktioniert leider noch weniger, da nie auch nur eine minimale Spannung aufkommt. Hier wäre ein zweiter Verdächtiger ein simples aber effektives Mittel gewesen, um das Interesse des Zuschauers, ob es nun wirklich der Knüller ist, hochzuhalten. Darauf verzichtet Autor Allen aber und vergammelt seine Zeit mit hektischen Gesprächen ohne Witz.
An der Darstellerfront gibt es nicht unbedingt große Überraschungen. Johannson ist wie gewohnt eine Augenweide und man nimmt ihr die Studentin durchaus ab, auch wenn sie vielleicht etwas zu "klassisch" rüberkommt. Allen, wie oben bereits mehrfach erwähnt, nervt mit seiner zappeligen Art. Ich hatte den Eindruck, dass der Mann sich selbst einfach gern auf der Leinwand sehen und hören möchte - ansonsten hätte man hier jemand anderen besetzen sollen. Hugh Jackman spielt den reichen Lyman routiniert, bleibt aber eher blass. Am besten ist jedoch Ian McShane der den toten Journalisten Joe Strombel darstellt. Sein abwesender Blick ist herrlich, er hätte wesentlich mehr Screentime haben sollen und auch mit mehr Szenen auf dem Totenschiff: verschenktes Potential.
Die Verleihversion des Films kommt aus dem Hause Eurovideo. Die DVD bietet guten Ton und gutes Bild, jedoch bis auf ein paar Werbetrailer keine Extras. Vielen Dank für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares! Die Kauf-DVD kommt von Concorde, dürfte aber technisch identisch sein und bietet nur geringfügig mehr Extras, dafür eine schönere Verpackung als die Standardhülle der Verleih-DVD.
Fazit: Eine Bewertung fällt mir nicht leicht. Beworben wird der Film als absurde Komödie, herausgekommen ist eine unlustige Kriminalkomödie mit einem extrem nervigen Woody Allen und sehr holprigen Löchern im Drehbuch. Ich fand den Film nicht witzig, das wichtigste bei einer Komödie. Deshalb kann es nur 3 Sterne geben, da der Film handwerklich ok und auch nicht wirklich mies war - er hat mich nur gelangweilt. Vielleicht nicht mein Humor, deshalb wäre ein absoluter Verriss unfair.