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Die wilden Hühner |
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Die wilden Hühner
Ein Film von Vivian Naefe
Die wilden Hühner – das sind fünf Freundinnen, die zusammen durch dick und dünn gehen. Eine Mädchenclique, wie man sie sich nur wünschen kann: Charlotte (Michelle von Treuberg), alle nennen sie aber nur Sprotte, lebt mit ihrer Mutter (Veronica Ferres) allein. Die ist Taxifahrerin und kommt manchmal erst nachts von der Arbeit heim. Das ist praktisch, denn dann können die wilden Hühner bei Sprotte übernachten. Sprottes Oma hat Hühner, die den Mädchen den Namen ihrer kleinen Gang gegeben haben. Frieda (Lucie Hollmann) hat zwei Brüder. Auf den kleineren muss sie oft aufpassen (weil sich ihr älterer Bruder meistens davor drückt) und kommt deshalb manchmal zu spät zum Hühnertreffen. Melanie (Paula Riemann) ist die eitelste von allen (sie gibt zum Beispiel 40 Euro für eine Pickelcreme aus) und ist bei den Jungs besonders begehrt. Trude (Zsa Zsa Inci Bürkle) bekommt von ihrem Vater ein schönes Grundstück geschenkt auf dem ein alter Wohnwagen steht: ihr Bandenquartier. Hier treffen sich die Hühner immer, um alles zu besprechen oder einfach nur zusammen herumzusitzen. Wo das Grundstück liegt, ist natürlich geheim. Wilma (Jette Hering) kommt als letzte in die Clique und soll am Anfang erst nicht aufgenommen werden. Sie bietet sich aber als Spionin an und macht ihre Sache gut. Der Feind der wilden Hühner sind die „Pygmäen“, vier Jungs aus derselben Klasse. Gegenseitig machen sie sich das Leben schwer, allerdings sind es eher harmlose Streiche.
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Die Geschichte beginnt damit, dass Sprottes Oma die geliebten Hühner schlachten will. Die Mädchen versuchen, die Tiere nachts zu stehlen, aber alles dauert zu lang, die Hühner gackern laut und Sprottes Oma bekommt Wind. Sie müssen die Rettungsaktion abbrechen. Beim nächsten Mal müssen sie schneller sein und brauchen deshalb Verstärkung: die Pygmäen. Die sind nicht feige und stehen zu ihrem Wort. Auch diesmal hätte die Oma sie fast erwischt, aber Gott sei Dank wird Sprotte nur in den Hühnerstall eingeschlossen. Fred, der Anführer der Jungen-Gang befreit sie und es funkt ein bisschen zwischen ihnen.
Eigentlich sind die beiden Banden noch keine Freunde, aber eine neue Aufgabe schweißt sie mehr und mehr zusammen. Das Bandenquartier der Jungs, ein großes selbstgebautes Baumhaus mitten im Wald, soll abgerissen werden. Beim Ausräumen und Abbauen kommen sich vor allem Melanie und Willi näher. Weil Willi das Pygmäen-Versteck und den Wald sehr liebt, wird er so wütend, dass er auf den Bagger der Bauarbeiter losgeht. Da er Angst vor seinem gewalttätigen Vater hat, taucht er unter. Die Suche nach ihm beginnt. Auch dabei halten die wilden Hühner und die Pygmäen zusammen. Ihre Klassenlehrerin (Jessica Schwarz) spricht mit Willis Vater und Willi kann wieder nach Hause zurück.
„Die wilden Hühner“ ist ein richtig schöner Film für Kinder zwischen 10 und 14 Jahren. Hauptpersonen sind zwar die fünf Mädels, aber auch die Jungen spielen eine große Rolle und kommen sympathisch rüber. Es geht außerdem um Probleme und Themen, mit denen Jugendliche heutzutage wirklich zu kämpfen haben (zum Beispiel wenn Eltern arbeitslos werden, Mütter alleinerziehend sind und einen neuen Mann suchen oder wenn Väter ihre Kinder verprügeln). Man kann sich sehr leicht in die Mädchen hineinversetzen. Alle sind unterschiedlich und schnell hat sich der Zuschauer seine Lieblingsperson ausgesucht. Ganz wichtig für die Geschichte sind Tiere. Schließlich verbünden sich zwei anfangs verfeindete Banden, um Hühner vor dem Schlachten zu retten. Sogar Willi, der als aggressiv gilt, wird die Frösche im Waldteich sehr vermissen. Der Film zeigt also viele Emotionen, so wie sie Kinder wirklich empfinden und traut sich auch gegen Klischees anzugehen (Sprottes Oma zum Beispiel ist alles andere als eine Märchen-Oma).
Hintergrund-Infos:
Der Film wurde nach dem Buch „Die wilden Hühner. Fuchsalarm“ von Cornelia Funke gedreht und ist eigentlich schon der dritte Band.
Die Rolle der Melanie wird von Paula Riemann gespielt, der Tochter von Schauspieler-Mama Katja Riemann, der sie wie aus dem Gesicht geschnitten ähnlich sieht.
Die richtigen „Pygmäen“ sind ein Ur-Volk in Afrika und gelten als besonders klein.
Da der Film so gut angekommen ist, gibt es eine Fortsetzung. Diesmal ist es das Buch „Die wilden Hühner und die Liebe“ (Filmstart April 2007).
Im Internet kann man unter www.wildehuehner.film.de alles zum Film nachlesen und sich Fotos angucken. Wer sich für die Bücher interessiert, schaut besser unter www.corneliafunke.de .
Die DVD kostet zwar ca. 15 Euro, aber Ihr könnt dort u.a. zum Titelsong Karaoke singen, misslungene Film-Aufnahmen sehen und einen Blick hinter die Kulissen werfen (u.a. Interviews der Hauptdarsteller und der Regisseurin).
„Die wilden Hühner“ ist ein hübscher Jugendfilm für Leute bis 14 Jahre. Die Hauptdarsteller sind sympathisch, die Geschichte ist lebendig erzählt. Ein bisschen Spannung und viel Humor – auf die Fortsetzung muss man sich deshalb einfach freuen.
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