Dieser Film basiert auf einer Kurzgeschichte von Edgar Allan Poe. Der Protagonist ist Prinz Prospero (gespielt von Vincent Price), ein dekadenter und verdorbener Adeliger, der seine Freude an allerlei Grausamkeiten, Saufgelagen und Orgien findet und in einer schwarzen Kapelle sogar den Leibhaftigen anbetet. Als der Rote Tod ins Land Einzug hält und die gesamte Bevölkerung hinwegrafft, schließt Prospero sich mit einer Gesellschaft in seinem Schloß ein, um dort seine ausschweifenden Feste zu feiern. Schließlich gelingt es jedoch dem Roten Tod auch diese letzte Bastion zu erobern…
Die Story, die in der Erzählung von Poe sehr einfach gestrickt ist, wird im Film etwas zu sehr ausgebaut und wirkt dadurch etwas wirr. Dass vieles dabei offen und unerklärt bleibt ist man von Corman bereits gewohnt. Darüber hinaus stammt der Film aus einer Zeit, in der das Publikum noch angeregt wurde sich selbst einiges vorzustellen und zusammenzureimen.
Abgesehen von den opulenten Kostümen steht diese Verfilmung aber ganz in der Tradition der düsteren, atmosphärischen Gruselklassiker dieser Zeit. Auch die Szenen, die im Freien spielen, wurden alle im Studio gedreht, was dem Film einen irrealen, verfremdenden und beengenden Touch verleiht. Während außerhalb alles monochrom grau gehalten ist, viel Nebel eingesetzt wird und lediglich verdorbene Bäume die triste Kulisse bilden, stellt Prosperos Schloß einen schreiend bunten Kontrast hierzu da.
Die Rolle
n sind dabei sehr stereotyp, die guten und schlechten Charaktere sofort erkennbar. Vincent Price spielt wie meist den charmanten aber zutiefst verdorbenen Bösewicht, der versucht das unschuldige hübsche Bauernmädchen Francesca (Jane Asher) zu verderben. Auch Hazel Court, die bereits in anderen Poe Verfilmungen zu sehen war, ist wieder mit dabei.
Mag der Film auch manches Mal im Vergleich zu anderen Poe Verfilmungen etwas zu schrill und bunt erscheinen, ist dennoch das Finale sehr gut geglückt. Wenn der Rote Tod sich der ignoranten Gesellschaft bemächtigt, und jeder, an dem er vorüberzieht von rotem Ausschlag befallen wird, bis sich schließlich alle Gäste in einem grotesken und morbiden Totentanz, der von unheimlichen Trommelschlägen begleitet wird, wiegen, wird wieder einmal deutlich, welch gutes Gespür Corman für Poes Stoff hat.
Satanas ist sicherlich nicht Cormans beste Poe Verfilmung, weil die vielen bunten Kostüme und die Fülle der Austattung, die Tänze sowie die Musik die unheimliche Geschichte etwas abmildern. Dennoch bleibt er ein zeitloser, fast schon märchenhafter Gruselfilm des British Cinema, den sich kein Genre Liebhaber entgehen lassen darf.