Filmkritiken - von Independent bis Hollywood
 
2008 Filmkritiken | 10468 Personen | 3323 Kommentare  
   
Bitte wählen Sie

Email

Passwort


Passwort vergessen

> Neu anmelden

Auch interessant



Das Auge der Spinne
von Roberto Bianchi Montero




Meist gelesen¹

1. 
Cannibal Holocaust (Nackt und Zerfleischt)  

2. 
Martyrs  

3. 
Auf der Alm da gibt's koa Sünd  

4. 
Troll Hunter  

5. 
Antikörper  

6. 
Das Zeiträtsel  

7. 
Supernatural  

8. 
Harry Potter und der Orden des Phönix  

9. 
Andromeda - Tödlicher Staub aus dem All  

10. 
Midnighters  
¹ gilt für den aktuellen Monat

  FILMSUCHE
  Sie sind hier: Filmkritiken > Marc Rothemund > Groupies bleiben nicht zum Frühstück
Groupies bleiben nicht zum Frühstück RSS 1.0


Groupies bleiben nicht zum Frühstück

Groupies bleiben nicht zum Frühstück

Ein Film von Marc Rothemund

Charmant und spritzig. Das ist die neue Liebeskomödie von SamFilm, einer Münchener Produktionsfirma, die sich vor allem mit Kinder- und Jugendunterhaltung (Es ist ein Elch entsprungen, Die wilden Kerle Teile 1 bis 5) einen Namen gemacht hat. An Groupies bleiben nicht zum Frühstück von Regisseur Marc Rothemund stört nur der Titel, der einen völlig falschen Eindruck von schmuddeliger Sexklamotte vermittelt. Ansonsten ist der Film ein absoluter Sommerknaller für verliebte Teenies, bei dem sich aber auch die Erwachsenen angesprochen fühlen, mitleiden und mitlachen.



Lila (Anna Fischer) kehrt nach einem Jahr in den USA nach Berlin zurück. Natürlich ist sie nicht auf dem Laufenden und hat nicht mitbekommen, dass die Newcomer-Band Berlin Mitte die Charts gestürmt hat und Mädels zum Umkippen bringt, insbesondere Sänger Chriz (Kostja Ullmann). Als sie aus Versehen im Botanischen Garten aufs Set eines Werbespots mit der Band stößt, erkennt sie Chriz nicht. Beide finden sich zwar auf Anhieb sympathisch, doch muss Lila flüchten, da sie eine geklaute Pflanze unterm Arm versteckt. Zuhause merkt sie, dass sie ihr Handy verloren hat – Chriz hat es gefunden. Er nimmt ab, alles nimmt seinen Lauf: Sie treffen sich, verbringen einen schönen Tag, verlieben sich und kommen zusammen. Lilas kleine Schwester (Amber Bongard) verplappert sich bei ihrer Freundin und so geht der Tratsch über Chriz und Lila rum wie ein Lauffeuer, ein gefundenes Fressen für die Boulevard-Presse. Der Bandmanager (Roman Knizka) ist außer sich und drängt Chriz dazu, seine neue Liebe zu leugnen. Lila ist enttäuscht von Chriz und ihre noch junge Beziehung bricht auseinander.
Groupies bleiben nicht zum FrühstückGroupies bleiben nicht zum FrühstückGroupies bleiben nicht zum Frühstück
Als Chriz kurz vor seiner internationalen Tour doch das Bedürfnis verspürt, zu seinen wahren Gefühlen zu stehen, stürzt er in Lilas Klassenzimmer. Lila findet, dass ihre beiden Lebensweisen nicht zusammenpassen und lehnt einen Neuversuch ab. Doch ist sie mit dieser Entscheidung unglücklich und sucht Rat bei ihrer Freundin Nike (Nina Gummich) und ihrer Familie. Lilas Mutter (Inka Friedrich) versucht zwar noch, ihr Mut zu machen, doch Mutters neuer Freund (Ben Braun) lässt keinen Zweifel zu: Lila und Chriz gehören zusammen. Es folgt ein Lauf mit der Zeit, denn der Privatjet der Band wird jeden Augenblick abheben. Chriz sitzt bereits im Flieger, doch sagt ihm sein Bauchgefühl, dass er noch einen Blick nach draußen werfen soll – und so klappt es doch noch mit dem Happy End. Ach nein, es ist ja erst der Anfang.
Groupies bleiben nicht zum FrühstückGroupies bleiben nicht zum FrühstückGroupies bleiben nicht zum Frühstück
Am meisten trägt die Hauptdarstellerin Anna Fischer den Film, fröhlich und ungekünstelt. Man mag Lila vom ersten Moment an, obwohl der Zuschauer sie erstmal von ihrer Nicht-Schokoladenseite kennenlernt, schnarchend und sabbernd. Doch auch der Rest der Besetzung ist außerordentlich gut getroffen. Allen voran Kostja Ullmann, der den smarten und nach außen hin glatten Beauty-Boy gibt, gleichzeitig aber auch die sensibleren Töne trifft. Lilas Mutter und Nike geben dem Film eine liebevoll-schräge Note. Beide machen ihr Ding und das ist gut.
Zur Musik: Die Band wird von der Teenie-Meute hysterisch bejubelt, doch leider gehen die Songs nicht ins Ohr. Selbst dann nicht, wenn sie während des Films mehrmals gespielt werden. Nett und harmlos. Aber: Ullmann singt selbst, ein dickes Plus. Die Bandmitglieder sind gut besetzt und bestätigen nicht das Klischee von rücksichtslosen und egoistischen Künstlern, denen der schnelle Erfolg zu Kopf gestiegen ist. Sie halten in Krisen zusammen und ticken menschlich. In so einer Band will Jeder spielen. Das Musik-Business und seine Schattenseiten sind zwar nur Kulisse der Liebesgeschichte, doch immerhin gibt es ein paar Szenen, in denen klar wird, dass die Musiker großem Druck standhalten müssen und dass erwartet wird, dass sie ihr Privatleben der Karriere unterwerfen.
Groupies bleiben nicht zum Frühstück macht Spaß und gute Laune und ist deshalb ein Volltreffer. Gratulation zu diesem besonders gelungenen Film. Wir wollen mehr.

Eine Rezension von Jeannette Armborst
(30. Juli 2010)
    Groupies bleiben nicht zum Frühstück bei ebay.de ersteigern


Kommentar schreiben | Einem Freund empfehlen

Daten zum Film
Groupies bleiben nicht zum Frühstück Deutschland 2010
Regie Marc Rothemund Drehbuch
Produktion SamFilm-Produktion
Darsteller Anna Fischer, Kostja Ullmann, Inka Friedrich, Amber Bongard, Nina Gummich
Länge FSK
http://www.groupies-derfilm.de
Filmmusik Gerd Baumann (Musik), Roland Spremberg (Songs)
Kinostart: 16. September 2010
Kommentare zu dieser Kritik
travisbickle TEAM sagte am 30.04.2011 um 14:20 Uhr

Sehr putzig, der Film. Auf der Oberfläche so glatt wie das Erscheinungsbild des von Kostja Ullmann verkörperten und der gesamten Zahnspangen-Fraktion im Film vergötterten "Berlin Mitte"-Sängers Chriz, ist "Groupies bleiben nicht zum Frühstück" eine locker-leichte, durch und durch sympathische Rom-Com aus Deutschland mit viel Berliner Lokalkolorit und zwei Darstellern, die perfekt zusammenpassen. Anna Fischer mit ihrem strahlend-jugendlichem Charme vereinnahmt das Publikum augenblicklich. Dazu kommen kecke Sidekicks wie Lilas Freundin mit ausgeprägter Berliner Schnauze, einige urkomisch-ironische Darstellungen von Teenie-Fan-Kults und ein zwar vorhersehbares, aber dennoch stimmiges Happy End in Hollywood-Manier, das sich aber niemals an seinen Vorbildern hochzieht, sondern die Geschichte zu einem auch für den Zuschauer zufriedenstellenden Feel-Good-Abschluss führt. Dafür gibts in der Gesamtwertung spontan sehr gute fünf von sechs Sternen!

Kommentar schreiben | Einem Freund empfehlen

 

Impressum