Das berühmte französische Märchen “Die Schöne und das Biest” wurde im Laufe der Filmgeschichte schon mehrmals verfilmt. Im Jahre 1992 kam der gleichnamige Disney-Zeichentrick in unsere Kinos und schlug wie eine Bombe ein. Ergebnis: höchste Zuschauerquote des Jahres in Deutschland mit über 5 Mio. Was für ein Erfolg! Wie konnte man die Gunst der Zuschauer weiterhin nutzen? Eine Fortsetzung war wohl zu schwierig, weil die Geschichte in sich abgeschlossen war. Die glänzende Idee also war eine Geschichte in der Geschichte zu entwickeln. Es entstand “Die Schöne und das Biest Weihnachtszauber” als Home Video.
Vorgeschichte aus
"Die Schöne und das Biest": Ein junger, kaltherziger Prinz wird am Weihnachtsabend von einer Zauberin mit einem Fluch belegt: nur die Liebe kann ihn erlösen, bis dahin muss er als Biest sein Leben fristen. Eines Tages wird ein alter Mann im Wald von Wölfen angegriffen und flüchtet sich in den Schlossgarten des Prinzen. Als seine Tochter Belle erfährt, dass er gefangen gehalten wird, willigt sie in einen Handel mit dem Prinzen ein: ihr Vater wird freigelassen, sie selbst muss für immer im Schloss bleiben. Mit der Zeit kommen sich Belle und der verzauberte Prinz näher und die Hoffnung auf Erlösung wird zur Wirklichkeit.
Nun die Weihnachtsstory aus “Die Schöne und das Biest Weihnachtszauber”: Belle u
nd ihre verzauberten Freunde die Kanne Madame Pottine, die Tasse Tassilo, der Kerzenständer Lumière und der Wecker Monsieur Unruh wollen ein besonders schönes Weihnachtsfest vorbereiten. Leider hat der Prinz verboten, in seinem Schloss Weihnachten zu feiern, denn bei ihm würden schmerzhafte Erinnerungen an früher wachgerufen werden. Die Belegschaft denkt sich also: Was er nicht weiß, macht ihn nicht heiß – und organisiert heimlich ein Fest.
Gegenspieler der fröhlichen Gesellschaft ist der böse Hofkomponist, verzaubert als seine Orgel, der erst seit dem Fluch vom Prinzen geschätzt wird und diesen Status nicht wieder verlieren möchte. Deshalb startet die Orgel Vereitelungsversuche, um eine Annäherung zwischen Belle und dem Prinzen zu verhindern. Als Intrige lockt er Belle in den verbotenen Wald, um einen schönen Baum zu fällen, da sich der Prinz angeblich besonders darüber freuen würde. Als die Orgel dem Prinzen verkündet, Belle sei in den Wald gegangen, um ihn zu verlassen, folgt er ihr. Als Belle in den zugefrorenen See einbricht, rettet er sie vor dem Ertrinken. Enttäuscht macht er ihr Vorwürfe und wirft sie in ein Verlies.
In einer einsamen Stunde widmet er sich Belles Geschenk: eine selbstverfasste Geschichte, in der sie voller Herzenswärme über ein verzaubertes Schloss und seinen Prinzen schreibt. Mit großem Bedauern entschuldigt sich der Prinz bei Belle und alle feiern gemeinsam ein rauschendes Weihnachtsfest.
Das Home Video “Die Schöne und das Biest Weihnachtszauber” ist anstandslos schön. Fans des Zeichentricks “Die Schöne und das Biest” kommen voll auf ihre Kosten und werden in keiner Minute enttäuscht. Aber auch Zuschauer, die den ersten Film nicht kennen, können die Handlung leicht verstehen. Sie ist als Rückblende aufgezogen, hat einige erklärende Kernpunkte (die aber den Flow der sonstigen Handlung nicht stören) untergebracht und passt in den vorgegebenen Rahmen des Hauptfilms als eigene, kleine, runde Geschichte.
Auch hat man sich neue Charaktere ausgedacht: so ist die böse Orgel ein gefürchteter Gegner und Angelique, die in einen Weihnachtsengel verwandelte Schlossdekorateurin, die bezaubernde Geliebte Lumières. Besonders angenehm sind die selben Stimmen der Hauptfiguren und der Belegschaft, an die der Zuschauer sich im Hauptfilm gewöhnt hat (dies gilt für alle deutschen Stimmen und die meisten amerikanischen).
Musikalisch war “Die Schöne und das Biest Weihnachtszauber” sicherlich eine große Herausforderung. Der Hauptfilm erhielt zwei Oscar-Auszeichnungen für die beste Filmmusik (Alan Menken) und den besten Song (Alan Menken und Howard Ashman). Dies konnte zwar nicht übertrumpft werden, aber die Lieder im “Weihnachtszauber” sind immerhin genauso schön – eine große Anerkennung gebührt deshalb den Filmmusikern Rachel Portman und Don Black. Dabei fallen zwei Lieder ganz besonders auf: Belles Song “Geschichten” (Original: “Stories”) und “Solange es Weihnachten gibt” (Original: “As long as there`s Christmas” ) des gesamten Ensembles. Beide sind wunderschön und absolute Ohrwürmer und wenn dann von Liebe und Weihnachten gesungen wird, dann kann man eigentlich nur Mitschluchzen, weil`s g`rad so schee is!
Weihnachtsskala
Besinnlichkeitsfaktor: ganz gut
Schnee-Anteil: Schnee, Eis, Schlittschuhlaufen...alles da
Sing-along-Faktor: super - nur leider ist der Film insgesamt kurz
Weihnachts-Deko: schön und überladen, es wird die ganze Zeit geschmückt und am Ende herrlich gefeiert
Familientauglichkeit: 1A natürlich
Kultpotential / Klassiker: wird immer im Schatten des Hauptfilms stehen, leider