Schauplatz: Die Washington Street 934 in New York City.
Ein sozialer Brennpunkt wie er im Buche steht: Kriminalität, Gewalt und Drogen stehen in dieser trostlosen Umgebung der Ärmsten der Armen an der Tagesordnung. Einziger Lichtblick ist Dr. John Carpenter (Elvis Presley), der inmitten dieses Chaos eine Praxis betreibt und sich um sich um die sozial Benachteiligten kümmert.
Zu seiner Unterstützung schickt der Orden der „Little Sisters Of Mary“ drei Nonnen als Hilfskräfte los– unter ihnen Schwester Michelle (Mary Tyler-Moore), eine ausgebildete Sprachtherapeutin.
Um sich ihrer neuen Umgebung besser anzupassen legen die drei jungen Frauen jedoch ihre Ordenstracht ab und ziehen sich wie ganz normale junge Frauen an: was zu einigen Verwicklungen führt. Denn zwischen Carpenter, der von der eigentlichen Berufung seiner Assistentinnen noch nichts weiß, und der schönen Michelle entspinnt sich eine Romanze…………
„Change Of Habit“ , so der englische Titel des Films, kam 1969 in die Kinos und fällt damit genau in die Zeit nach Elvis´ legendärem ´68 Comeback Special und seiner Rückkehr zur Bühne:
Korrespondierend zu diesen neuen Live-Engagements ist dieser 31. Elvis -Film dann auch der letzte mit einer fiktiven Spielfilm-Handlung.
In deutschsprachigen Gefilden musste man lange auf ein DVD-Release warten, die neue Koch Media-Version ist, wie man das von dieser Firma meistens gewohnt ist, dafür aber s
ehr gut gelungen:
Denn zum einen präsentiert man den Film in guter Qualität und zum anderen wartet man mit einem sehr schön gestalteten Booklet mit einigen Zusatzinfos und Fotos auf.
Der im Titelsong besungene und im Originaltitel angesprochene Change bzw. Wandel ist auch bei der Auslegung der Story spürbar. Der Film ist zwar bei weitem nicht der erste Elvis-Film mit ernsten Tönen (man denke nur einmal beispielsweise an „King Creole“ aus den Fünfzigern oder „Charro“ ).
Vergleicht man ihn jedoch mit Komödien wie „Blue Hawaii“ oder „Girl Happy“, tritt diesmal die musikalische Komponente etwas in den Hintergrund und es werden nur ein paar Songs (inklusive „Rubberneckin´“) gefeatured.
Außer den bewusst angesprochenen sozialen Missständen ist ein zentraler Teil der Handlung auch der Gewissenskonflikt der Schwester und die Spannung zwischen Doktor Carpenter und Michelle – etwa bei einer exklusiven Gitarrenunterrichtsstunde beim King.
Neben den dramatischen Elementen bleibt jedoch auch Raum für einen Humor, wie man ihn in heutigen Filmen einfach nicht mehr findet. Gekonnt wird hier stets die Balance zwischen der an sich ernsten „In The Ghetto“ – Thematik und witzigen Momenten gehalten.
Fazit:
Ein schöner und überaus charmanter Film und eine sehr gute Heimkino-Version eines der letzten bislang bei uns nicht auf DVD erhältlichen Elvis-Motion Pictures.
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