Filmkritiken - von Independent bis Hollywood
 
2008 Filmkritiken | 10468 Personen | 3323 Kommentare  
   
Bitte wählen Sie

Email

Passwort


Passwort vergessen

> Neu anmelden

Auch interessant



Super 8
von J.J. Abrams




Meist gelesen¹

1. 
Cannibal Holocaust (Nackt und Zerfleischt)  

2. 
Martyrs  

3. 
Auf der Alm da gibt's koa Sünd  

4. 
Troll Hunter  

5. 
Antikörper  

6. 
Das Zeiträtsel  

7. 
Supernatural  

8. 
Harry Potter und der Orden des Phönix  

9. 
Andromeda - Tödlicher Staub aus dem All  

10. 
Midnighters  
¹ gilt für den aktuellen Monat

  FILMSUCHE
  Sie sind hier: Filmkritiken > Wes Craven > Scream 3
Scream 3 RSS 1.0


Scream 3

Scream 3

Ein Film von Wes Craven

Vor 13 Jahren drang ein Film auf den Markt, der das Horrorgenre von Grund auf veränderte: Scream hieß der meisterhafte Schocker, der die Gattung des Teeniefilms auf geniale Weise gleichzeitig hochleben ließ und (auf eine bissige, aber liebevolle Art) persiflierte. Und seitdem entwickelte sich ein wahrer Boom um das Schlitzer- Franchise, der nur ein Jahr später in Scream 2 noch bestätigt wurde. Diese beiden runden und cleveren Meisterstücke sicherten sich schnell einen Platz in der Ruhmeshalle der Horrorfilme und auch im Herzen des Publikums. Nun schließt sich also der Kreis. Und weil alle guten Dinge nun mal drei sind, erleben wir Neve Campbell, David Arquette und ihre Mitstreiter ein drittes und- laut Wes Craven- auch wirklich letztes Mal in Hochform.

Wieder geht ein Killer auf dem Campus um- und erneut hat er es auf Sidney Prescott (Neve Campbell) abgesehen. Doch diesmal “arbeitet” er sich auf äußerst unverschämte Weise zu ihr durch: Er killt die Schauspieler des Films im Film, “Stab 3”, in dem die Ereignisse der Woodsboro- Morde auf die Leinwand gebracht werden, in der Reihenfolge, wie sie auch im Drehbuch zu diesem Schocker umkommen. Doch der Killer wäre nicht der Killer, wenn er nicht irgendwann das vorgegebene Drehbuch ignorieren und sein eigenes “schreiben” würde. Und so reiht sich Leiche an Leiche- bis die Maske des Mörders fällt und Sidney im Showdown endlich erfährt, wer ihre Mutter auf dem Gewissen hat…

G
anz oberflächlich betrachtet handelt es sich bei “Scream 3” um den perfekt angefügten Schlusspunkt einer Trilogie, die in ihrer Fangemeinde für Aufsehen gesorgt hat und zur Freude des Produktionsstudios und aller Mitwirkenden Unsummen Geld eingespielt hat. Alle Fragen werden zufrieden stellend beantwortet und das über drei Teile angelegte Handlungsgerüst logisch aufgelöst. Dazu der vertraute Mix aus Horror und Humor, der wie gewohnt Genre- Klischees überspitzt, zitiert und auf den Arm nimmt, und daraus einen Großteil seiner Spannung bezieht. Mit einem dieser Klischees, das den letzten Teil einer solchen Trilogie betrifft, macht uns Randy über eine Videobotschaft vertraut: “In Teil drei hat der Killer immer übermenschliche Kräfte. Da hilft dann nur noch ihn zu enthaupten oder ihm eine Kugel durch den Kopf zu jagen!” Die Slasher- Mechanismen werden diesmal so konsequent überdehnt, dass das Drehbuch von Ehren Kruger, der Kevin Williamson ersetzt, Gefahr läuft, sich selbst zu überschlagen und an einigen Stellen die Grenze zur Albernheit zumindest ankratzt.

Scream 3Scream 3Scream 3
Und da wären wir auch schon bei der größten Schwäche des Films angelangt: Da das Motto von “Scream 3” offenbar “Höher, Schneller, Weiter” lautet, kann der Eindruck nicht verwehrt werden, dass Craven und seine Crew in ihrem Bestreben, zum Abschluss möglichst einen Knalleffekt zu liefern, das eine oder andere Mal über die Stränge schlagen. Doch obwohl sich das Konzept des Selbstreferenziellen langsam aber sicher abnutzt, sind die Macher dennoch in der Lage, die Reihe zu einem würdigen Abschluss zu bringen. In bezug auf Atmosphäre, Spannungsaufbau, Inszenierung und Optik ist “Scream 3” dem Gros der Horrorfilme immer noch klar überlegen, wenn auch die Klasse der beiden Vorgänger, insbesondere des tollen Originals, nicht erreicht werden kann. Die “Film- im Film”- Idee ist übrigens sehr ansprechend umgesetzt, ebenso die zahlreichen satirischen Anspielungen auf die Traumfabrik Hollywood.

Was einige Genrepuristen mit ziemlicher Sicherheit anprangern werden, ist, dass “Scream 3” keinesfalls mehr so blutrünstig ist wie die ersten beiden Teile. Zurück hält sich der Film in der Gewaltdarstellung zwar nicht, doch die Mordszenen sind stets schnell vorbei und somit wesentlich harmloser als z. B. noch in “Scream 2”. Dadurch geht dem Werk tatsächlich ein wenig Wiedererkennungswert ab und wird für den einen oder anderen Kritiker durchaus Anlass bieten, es als belanglos zu bezeichnen. Allerdings muss man sich vor Augen führen, dass das Hauptziel Cravens war, die Serie auf schlüssige Weise ihrem Ende entgegenzusteuern. Und das ist dem Regisseur zweifelsohne gelungen.

Fazit: Nicht nur Wes Craven selbst muss es schwer gefallen sein, Abschied zu nehmen. Denn mit “Scream 3” geht eine Trilogie zu Ende, die Fans wie Gegnern des Horrorgenres gleichermaßen Spaß bereitet hat und die weder in den qualitativ meist minderwertigen Plagiaten, die in den letzten Jahren zu Dutzenden aus dem Boden schossen, noch in den ganzen “Scary Movie”- Kalauern wirklich würdige Nachfolger fand. Und deshalb werden die genannten Unzulänglichkeiten im Hinblick auf Teil drei auch gerne verziehen…

Eine Rezension von Christopher Michels
(02. Februar 2009)
    Scream 3 bei ebay.de ersteigern


Kommentar schreiben | Einem Freund empfehlen

Daten zum Film
Scream 3 USA 1999
(Scream 3)
Regie Wes Craven Drehbuch Ehren Kruger
Produktion Kinowelt
Darsteller Neve Campbell, David Arquette, Courtney Cox
Länge 112 Minuten FSK ab 16
Kommentare zu dieser Kritik
Bastian TEAM sagte am 02.02.2009 um 17:27 Uhr

Tja, also Horror is das hier nimmer!
Das Problem ist einfach, dass nach Teil 1 eigentlich gar kein Grund (außer natürlich: das dicke Geld) bestand, die Geschichte weiterzuführen. Alle Zusammenhänge, die wzischen dem Original und den Fortsetzungen geknüpft werden, sind so unnötig und lächerlich, dass man sich erneut fragen muss, was im Kopf von Wes Craven so vorgeht. Auch wenn die Drehbücher nicht von ihm sind, wird er als Ex-Philosophie-Professor doch wohl lesen können und erkennen, an was für einen Dreck er da geraten ist. Ist echt erstaunlich, wie ein einzelner Regisseur wirklich gute Streifen und solchen Mist hintereinander wegkurbeln kann.

Das einzig gute war der damals sehr angesagte New Rock/Metal-Soundtrack mit teilweise unveröffentlichten Knallern von "Sevendust" und "Incubus" sowie bekannten Hits von "Slipknot", "Fuel" etc.
travisbickle TEAM sagte am 02.02.2009 um 17:44 Uhr

Du hast "Creed" vergessen. Die waren mit "What If" nämlich auch auf dem Soundtrack drauf! Naja da fand ich die ganzen "Freitag der 13."- Filme wirklich noch um einiges schlimmer. Der einzige Sinn von denen bestand nämlich darin, dass man in bierreicher Männerrunde in endlosen Videonächten versuchte zu erraten, wer denn als nächstes von Jasons Machete aufgespießt wird. Das Remake werde ich mir trotzdem anschauen, auch wenn mit Marcus Nispel und Michael Bay zwei Herren am Start sind, die ja für ihre "TCM"- Neuauflage nicht gerade mit Lob überschüttet worden sind. Wir werden sehen...
travisbickle TEAM sagte am 02.02.2009 um 17:46 Uhr

Ach ja, übrigens freue ich mich schon auf das US- Remake von "A Tale Of Two Sisters"- habe bis jetzt nur Positives darüber gehört...
Bastian TEAM sagte am 02.02.2009 um 18:20 Uhr

"Creed" hatten ja sogar den Soundtrack zusammengestellt. O-Ton Scott Stapp zu dem Auftrag: "Da hat uns jemand viel Geld für einen Rocksampler angeboten & wir haben zugesagt." Aha!

Das "TCM"-Remake von Nispel fand ich echt atmosphärisch, da kann man meinetwegen noch so oft drauf rumhacken;-) Und ich gehe davon aus, dass "F13" auch kein Reinfall wird. Es wird sich zeigen.

Bei "The Uninvited" bn ich skeptisch, aber lasse mich zu gern positiv überraschen...
Damocles TEAM sagte am 02.02.2009 um 19:40 Uhr

travisbickle, du kritisierst aber an Freitag etwas, worüber sich die filme selbst bewusst sind.
Die Filme wollten nie mehr als low-budget Genrekost liefern, mit möglichst viel Kanonenfutter für den Helden aller Bösewichte. Paramount kann die Filme ja selbst nicht leiden, aber haben einfach so lange produziert, wie Leute ins Kino gegangen sind.
Insofern finde ich die Freitag filme fast ehrlicher als Scream 2+3. Mindless, innocent fun.
Renee TEAM sagte am 03.02.2009 um 09:52 Uhr

back to topic:^^

Ich kann dem 3. Teil leider nur wenig abgewinnen, was vor allem an den gänzlich unsympathischen Darstellern im Film liegt, sprich an den Leuten, die dort als schlechte Doubles den Film drehen sollen/wollen. Ich weiß, ich weiß, das soll wo so sein, aber wenn ich von Charakteren genervt bin (und hier ist es ja nicht nur einer), dann bin ich auch schnell vom Film an sich genervt. Zumal mir hier die gleiche Spannung wie in den vorangegangenen Teilen fehlte, die mich davon hätte ablenken können. Insgesamt erscheint mir Teil 3 nur als müder Aufguss seiner Vorgänger.
travisbickle TEAM sagte am 03.02.2009 um 20:12 Uhr

Moment mal...^^
Ich persönlich fand das Remake von "TCM" gar nicht schlecht, fand es sogar besser als das meiner Meinung nach äußerst fragwürdige Original. Habe nur gemeint, dass die Presse damals auf den Film eingeprügelt hat. Für "Freitag der 13." wird es bestimmt auch wieder Negativ- Kritik hageln. Ich höre das vernichtende Echo der Rezensenten jetzt schon: Einfallslos, überflüssig und und und... Aber ich werde mir eine Kinokarte lösen- für einen Horrorfan schließlich eine Selbstverständlichkeit...

Damocles, in einem Punkt muss ich dir recht geben: EHRLICH waren die "Freitag"- Filme. Und auch konsequent. So konsequent, dass die Zensur seinerzeit schwer dran zu schlucken hatte. Aber mir waren sie trotzdem zu monoton. Ein guter Film verlangt nach mehr. Das war an den "Scream"- Filmen schön, dass dort offenbar selbstironisch damit umgegangen wurde und Craven bzw. Williamson sich ein Klischee nach dem anderen vornahmen, um es genüsslich zu demontieren.
Bastian TEAM sagte am 03.02.2009 um 21:10 Uhr

Demontieren tut Herr Craven hier leider nur eins, und das ist alles, was den ersten Teil so gut gemacht hat: Spannung, eine ausgetüftelte Story und atmosphärische Aufnahmen.
"Ein guter Film verlangt nach mehr" passt vor allem hier sehr gut;-) Da is mir sogar Jason in Manhattan oder im Weltall lieber, weils wenigstens unterhaltsam trashig ist.
Aber ok, Geschmäcker sind wirklich verschieden!
travisbickle TEAM sagte am 03.06.2009 um 14:15 Uhr

Jetzt ist es raus: "Scream 4" kommt aller Vorraussicht nach doch- vielleicht sogar eine komplett neue Trilogie! Wes Craven hat ja schon letztes Jahr verlauten lassen, dass er mit einer Fortsetzung liebäugelt, nun haben Courtney Cox und David Arquette aber ebenso ihr Interesse bekundet und der Drehstart ist angeblich für diesen Herbst angelegt... Gehe ja mit gemischten Gefühlen da dran- ich liebe zwar die "Scream"- Filme, aber ein Sequel dazu ist eigentlich ein Sakrileg. Harren wir mal den Dingen, die da kommen^^
travisbickle TEAM sagte am 23.03.2010 um 14:22 Uhr

(US-)Kinostart für "Scream 4" wird voraussichtlich der 12. April 2011 sein. Regie: Wes Craven; Drehbuch: Kevin Williamson. Und der Stammcast um Neve Campbell, David Arquette und Courtney Cox Arquette soll auch wieder zurückkehren.

Kommentar schreiben | Einem Freund empfehlen

 

Impressum