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2008 Filmkritiken | 10468 Personen | 3323 Kommentare  
   
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Yankee

Yankee

Ein Film von Tinto Brass

Tinto Brass wird den meisten sicher eher als Erotik-Filmer bzw. als Regisseur des 70er Skandalfilms „Caligula“ bekannt sein, doch in der Frühzeit seines Schaffens Mitte der 60er Jahre versuchte er sich, wie die meisten anderen italienischen Regisseure auch, am gerade in Mode gekommenen Genre des Italo-Western.

Herausgekommen ist dabei „Yankee“, ein Film der schon die meisten Trademarks in sich vereint, für die Brass später berühmt werden sollte(und ich rede jetzt nicht von Frauenhintern).
Die Handlung bietet nicht viel Neues, doch es ist die Art wie Brass die reichlich konventionelle Handlung umsetzt, die den Reiz des Filmes ausmacht.

Philippe Leroy(bekannt aus „Milano Kaliber 9“) ist der Yankee.
Der Nordstaatler hat sich irgendwohin nach Mexiko verirrt und hat, wie die meisten Spaghetti-Western „Helden“, nur eins Im Sinn: Geld.
Dieses lässt sich am besten mit der Kopfjagd auf Banditen, die es in den heruntergekommenen Grenzstädtchen reichlich gibt, verdienen.
Concho (Adolfo Celi aus „Danger : Diabolik“)und seine Bande kommen ihm da gerade Recht und so infiltriert er die Gruppe, um dann Einen nach dem Anderen in die ewigen Jagdgründe zu befördern…..
Das hört sich für alteingesessene Italo-Western Jünger nun nicht sonderlich neu und revolutionär an- Ist es auch nicht:
Doch wie eingangs erwähnt, hat Brass noch ein Ass im Ärmel.
Nämlich die ausgezeichneten Kamerae
instellungen bzw die ausgefeilte, geradezu künstlerische, Bildkomposition , zB in Form von Farbverfremdungen und den genre-typischen Close-ups.
Diese werden wahrlich außergewöhnlich eingesetzt und verleihen dem Film eine teils surreale Note.

Der überhöhte und stilisierte Touch des Films wird auch noch die Verwendung christlicher Symbolik(ein gern verwendetes Stilmittel italienischer Regisseure, siehe „Keoma“) verstärkt:
Die Bandidos schlürfen ihren Wein aus einem Kelch, ein Festessen sieht aus wie das letzte Abendmahl,Philippe Leroy wird auch noch quasi gekreuzigt und Conchos Geliebte, auf die auch Yankee ein Auge wirft, kann man gut und gerne als Dirne bezeichnen.

Die Besetzung ist überhaupt recht gut gelungen. Leroy ist etwas gegen seinen Typ besetzt , was dem Film jedoch nur noch mehr Reiz gibt.
Adolfo Celi ist sowieso jedem Italo-Genrefan bekannt und liefert eine solide Leistung als mexikanischer Banditenfürst ab.
Wie für Brass üblich wird auch besonderes Augenmerk auf einig attraktive Hauptdarstellerinnen gelegt.

All das kann jedoch nicht über die holprige Story hinwegtäuschen, die einige Längen hat und insbesondere nach dem recht ansprechenden Beginn zu einer kontinuierlichen Talfahrt ansetzt.
Das liegt zum einen an der fehlenden Kontinuität des leicht konfusen Skripts, das eigenartiger Weise auch immer wieder ins Komödiantisch/Skurrile wechselt.
Unterstrichen wird das durch die teils komplett überzogen gezeichneten Charaktere als auch durch deren comic-artige Kleidung(wie zB die viel zu groß geratenen Hüte der Hauptdarsteller).
Somit siegt die Form wie so oft im italienischen Kino über den Inhalt und es bleibt ein stilistisch überdurchschnittlicher Western, dem jedoch eine ordentliche Story fehlt. Ein Geheimtipp für Genre-Fans ist der Film jedoch allemal: denn die hier vorgestellte DVD-Version von Koch Media ist die weltweit einzige Veröffentlichung dieses obskuren Western und zusätzlich kommt der Film in der aufwändigen Sammler-Verpackung der Italo-Western-Reihe(in der schon „Töte Amigo!“ von Damiano Damiani erschien) heraus.
Genrefans sollten somit auf alle Fälle zugreifen.

Credit und Copyright Coverfoto/Coverimage:
Koch Media

Eine Rezension von Anatol Holzbauer
(13. Juli 2008)
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Daten zum Film
Yankee Italien,Spanien 1966
(Yankee)
Regie Tinto Brass Drehbuch Tinto Brass und Alfonso Balcázar
Produktion
Darsteller Philippe Leroy, Adolfo Celi, Mirella Martin, Tomás Torres
Länge 92 FSK 16
Kommentare zu dieser Kritik
Damocles TEAM sagte am 18.04.2009 um 08:05 Uhr

Ich fand den super!

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