Mit „Frankenweenie“ beschert uns Tim Burton eine Hommage in Kurzfilmform auf zwei Horrorklassiker, nämlich auf James Whales „Frankenstein“ sowie „Frankensteins Braut“.
Der kleine Victor Frankenstein (Barret Oliver, im selben Jahr sollte er noch durch „Die Unendliche Geschichte“ ganz groß rauskommen) liebt seinen Hund Sparky über alles. Doch will die Idylle nicht lange währen, denn das Hündchen wird von einem Auto niedergemäht und segnet das Zeitliche. Voller Verzweiflung gräbt Victor seinen Liebling wieder aus und bastelt sich mit ausrangierter Kinderschaukel, alten Karussellpferden, Drachen und anderem Spielzeug ein makaberes Labor zusammen, um bald darauf in einer stürmischen Gewitternacht den entstellten und aus verschiedenen Hundeteilen zusammengeflickten Leichnam wieder zum Leben zu erwecken.
Doch die Nachbarn und hysterischen Kleinstädter, darunter auch Sofia Coppola in einer Kinderrolle, sind von dem unheimlichen Zombiehund überhaupt nicht angetan, schließlich haben sie Angst vor dem, was sie nicht verstehen. Obwohl oder gerade weil sie selbst am meisten Unheil und Chaos anrichten, rotten sich zu einem Lynchmob zusammen, um der armen Kreatur, die eigentlich nichts anderes tut als unschuldig durch die Gegend zu rennen, endgültig den Garaus zu machen. In einer kleinen Windmühle, die als Kulisse auf einem Minigolfplatz dient, kommt es schließlich zum großen Showdown, bei dem Sparky sein junges Herrli aus der brennend
en Mühle rettet, jedoch sein eigenes Leben abermals lassen muss.
Nun hat der Mob jedoch erkannt, dass Sparky ein lieber Hund ist, und so schließen sich alle zusammen um die Kreatur mittels Autobatterien abermals ins Leben zurückzurufen. Am Ende lernt Sparky sogar noch eine Pudel Dame mit auffallender Fellzeichnung, die der Frisur von Frankensteins Braut Elsa Lanchesters nachempfunden ist, kennen, und alle können zufrieden nach Hause gehen.
Obwohl die Story sicherlich nicht durch Originalität trumpfen kann, hat Burton doch seine Hausaufgaben gut gemacht und diesen Film auf einer sehr kindlichen Ebene in vielen Szenen und Details an Look und Design, nicht zu vergessen in Farbgebung, der Originalvorlage angeglichen: so werden der vernebelte Tierfriedhof, Frankensteins Labor, die Windmühle und verschiedene andere Bildkompositionen den Liebhaber der beiden Originale erfreuen.
„Frankenweenie“ ist zwar nicht mit anderen Filmen Tim Burtons vergleichbar, jeder Fan des Regisseurs sollte ihn jedoch einmal gesehen haben, liefert er doch kurzweilige Unterhaltung für zwischendurch, und überzeugt durch Burtons eindrucksvolle, expressionistische und gruselige Sets.