von Asokan Nirmalarajah
Okay, hier sind meine Top 5 der besten Verfilmungen eines Romans aus der Feder des Briten Nick Hornby (die angesichts der Tatsache, dass es bislang nur vier Kinoadaptionen gab und sein vielleicht bestes Buch „A Long Way Down“ noch auf die filmische Umsetzung wartet, relativ beschränkt auszufallen hat, aber für unsere Zwecke angefertigt werden muss):
5.
Fever Pitch (2005) von Peter und Bobby Farrelly
4.
Fever Pitch (1997) von David Evans
3.
High Fidelity (2000) von Stephen Frears
2.
About a Boy (2002) von Paul und Chris Weitz
1.
A Long Way Down (????) von ??? – hier mogle ich mal aus der numerischen Not heraus und hoffe, dass die vermeintliche Adaption dem originellen Roman auch gerecht wird.
Wie vermutlich jeder besessene, lebensfremde Kino-Enthusiast, beliebt auch Rob Gordon - der widersprüchliche, schwerlich sympathische Protagonist von Nick Hornbys Roman „High Fidelity“ und der gleichnamigen US-Adaption des Briten Stephen Frears - als Musikfan mit elitärem Geschmack Top 5-Listen unter den verschiedensten Aspekten aufzustellen: neben den 5 besten Songs von einem bestimmten Musiker oder einer Band, finden sich auch obskure Auflistungen wie die 5 besten Songs für einen Montag Morgen oder gar für die eigene Beer
digung. Mehr aber noch als manch ein Cineast, der sich an der Top 10 der besten Filme aller Zeiten den kleinen Kopf zerbricht, nimmt der lethargische Mittdreißiger Rob (John Cusack) seine chaotische Realität fast ausschließlich durch immer abstrußere „Best-of“ bzw. „Worst-of“-Listen wahr. Diese feinsinnige Parodie auf zutiefst männliche Ordnungswut und identitätsstiftende Sinnproduktion gewinnt gleich zu Beginn von Buch und Film an emotionaler Dimension, wenn der kindische Rob, konfrontiert mit dem Auszug seiner enervierten Freundin Laura (Iben Hjejle), seine schmerzvollsten Beziehungsenden chronologisch erfasst, und in seiner midlife-crisis schon bald versucht, Kontakt zu den Verflossenen aufzunehmen, um die Gründe für seine Beziehungsunfähigkeit zu ermitteln…
Okay, hier sind meine Top 5 der mimisch beeindruckendsten Kino-Auftritte John Cusacks:
5.
Being John Malkovich (1999) von Spike Jonze
4.
Grifters (1991) von Stephen Frears
3.
Grosse Pointe Blank (1997) von George Armitage
2.
City Hall (1996) von Harold Becker
1.
Say Anything… (1989) von Cameron Crowe
Seit Beginn seiner Kinokarriere auf sympathische, schwierige Außenseiter aller Art abonniert, ist John Cusack die ideale Besetzung für Rob Gordon, denn der selbstgerechte und egoistische Protagonist, aus dessen arg limitierter Perspektive Buch und Film erzählen, ist emotional noch so sehr in seiner Adoleszenz verhaftet, dass es Hornbys ironischer Narration bzw. hier Cusacks ungebrochenem Charme bedarf, um diesem neurotischen Antihelden über die volle Distanz folgen zu wollen. Erschwert wird dies sicherlich noch dadurch, dass er keine Handlung und damit auch keine konkrete Wandlung durchlebt, sondern seine episodenhafte emotionale Achterbahnfahrt die Erzählung strukturiert. Die übrigen Figuren bleiben auch nur in Bezug auf ihn definiert und somit schablonenhaft, was im Buch dank Hornbys feinsinniger Prosa und sicherem Gespür für realistische, wie komische Dialoge nicht so problematisch ist wie im Film, wo besonders die farblose Laura drunter zu leiden hat, während die im Buch herrlich aggressive Liz (Joan Cusack) im Film zu einer Stichwortgeberin reduziert wird. Abgesehen von einigen Kürzungen und Änderungen, wobei man die Verlegung der Handlung von London nach Chicago und die Aktualisierung der Musikszene recht schnell verschmerzt, ist der Film sehr werkgetreu, hätte aber dramaturgisch für die Leinwand um einiges gestrafft werden können, da der Quasi-Epilog des Films sich allzu sehr hinzieht, um ein befriedigendes Ende zu finden.
Okay, hier sind meine Top 5 der ulkigsten, unterhaltsamsten Kurzauftritte Jack Blacks:
5.
Jesus’ Son (1999) von Alison McLean
4.
Orange County (2002) von Jake Kasdan
3.
Dead Man Walking (1995) von Tim Robbins
2.
Bob Roberts (1992) von Tim Robbins
1.
High Fidelity (2000) von Stephen Frears
Was den zuweilen lethargisch dahindümpelnden Film aber wirklich rettet ist Jack Blacks Auftritt als Barry, einer der arroganten Verkäufer in Robs Plattenladen „Championship Vynil“. Der energische Slapstick, die verrückte Mimik und satte Singstimme des damals noch relativ unbekannten dicken Komikers in Kombination mit der schüchternen Nervosität des dünnen, zerbrechlichen Todd Louiso als dessen Kollegen Dick sorgt immer wieder für willkommene Abwechslung von dem zuweilen ermüdenden Selbstmitleid der Hauptfiguren und den sehr klischeehaft gezeichneten, aber recht gut besetzten Frauenfiguren. Dick und Barry sind natürlich auch nicht minder klischeehafte „store geeks“, aber dafür umso unterhaltsamer. Auch Tim Robbins in einem absurden Kurzauftritt als neuer Freund von Laura kann mit seiner Steven-Seagal-Frisur und seiner spöttischen Sprachweise punkten. Und Frears wäre nicht Frears, wenn er das alles nicht stimmig, unterhaltsam und technisch einwandfrei einfangen würde – vor allem der Soundtrack ist entsprechend für einen Film über Musik voller kleiner Juwelen. Nur der rechte Pfiff, der diese solide, gefällige Adaption auch zu einem guten, selbstständigen Film hätte erheben können, fehlt hier.
Okay, hier sind meine Top 5 der besten Filme des Kinojahres 2000:
5.
Traffic von Steven Soderbergh
4.
Dancer in the Dark von Lars von Trier
3.
Unbreakable von M. Night Shyamalan
2.
Memento von Christopher Nolan
1.
Crouching Tiger, Hidden Dragon von Ang Lee