Ein Trio von Wissenschaftlern experimentiert mit einer Mutation des Malaria-Virus, die offenbar in der Lage ist, tote Organe für einen gewissen Zeitraum wiederzubeleben. Sie arbeiten daran, dieses Phänomen für die Reanimation verstorbener Menschen nutzbar zu machen. Die im Sterben liegende Ehefrau einer der Wissenschaftler soll von diesen Experimenten profitieren. Doch die Wiederbelebung verläuft unplanmäßig und nicht einmal im Labor, sondern im Frachtraum einer Concorde auf dem Weg nach Paris. Das Virus verbreitet sich und verwandelt nacheinander immer mehr Passagiere und Crew-Mitglieder in blutrünstige Zombies. Gefangen hoch über den Wolken, noch dazu in einem gewaltigen Sturm, gibt es kein Entkommen…
„But we thought... we thought...“
„What? That it was me gnawing on the passengers? Nah, I'm a vegetarian.“
Vorbei die Zeiten, in denen Zombies noch willentlich zum untoten Dasein wiedererweckt wurden und plump, aber gehorsam den Willen ihres Meisters ausführten. Heute sind es meist versehentlich erschaffene Kreaturen, die sich mordlüstern, aggressiv und unberechenbar über weite Landstriche verteilen, ihre Opfer durch die Gegend hetzen und sich immer wieder mitten in den ersehnten Ausweg stellen. Spätestens seit "
Dawn of the Dead" oder "
28 Days later" ist das nichts Neues m
ehr. Die theoretisch bestehenden Fluchtmöglichkeiten aber von vornherein noch deutlich dramatischer einzuschränken, ist nun das Anliegen von
"PLANE DEAD". Soweit soll dem Film durchaus Einfallsreichtum zugestanden werden. Zwar wird Malaria nicht durch einen Virus, sondern durch einen Parasiten ausgelöst, aber wer wird so kleinlich sein. Dafür lernen wir Neues über Sinn und Unsinn von Flugzeugkonstruktionen. Man sollte ja meinen, so ein Flieger sei stabil gebaut. So ist die Idee des Sicherheitsmannes, mit einem Maschinengewehr im Laderaum um sich zu schießen, verständlich. Die Wände bleiben immerhin heil. Dass er dabei die Elektronik des Flugzeugs beschädigt, konnte ja Niemand ahnen. Andererseits schafft es eine vereinzelte Kugel aus einer Handfeuerwaffe in einer späteren Szene – eingefangen in einer beifallheischenden Zeitlupenaufnahme – mühelos bis in den Passagierraum, wo sie leider eine der Flugbegleiterinnen tötet. Und als sich schließlich die Zombies jeglichen Umweg ersparen und sich ohne großen Aufwand durch den Boden in die Kabine vorarbeiten können, wird klar, warum die Concorde seinerzeit in Rente geschickt wurde.
Was vom Budget an der Stabilität des Sets und durch geschicktes Recyceln (das Aufheulen der Triebwerke im Sturm klingt genau wie das fauchende Kreischen der Zombies) eingespart werden konnte, wurde dafür großzügig in Kunstblut investiert, das im Laufe des Films literweise eingesetzt die Räume des Flugzeugs umdekoriert. Damit kommen Genrefans durchaus auf ihre Kosten. Ansonsten lässt die Spannungsgrad zu wünschen übrig, was man jedoch durch eine lustige Runde Darstellerraten zumindest für eine kurze Zeit kompensieren kann. Amüsieren kann man sich ansonsten nur leidlich, da
"PLANE DEAD" nicht schlecht genug ist, um wenigstens witzig zu sein. Gleichzeitig ist der Film mit seiner offenkundig trashigen Anlehnung an "
Snakes on a Plane" zu keiner Zeit wirklich gruselig. Nur die deutsche Synchronisation sorgt für tatsächlichen Horror, klingen doch sämtliche weiblichen Figuren entweder wie strohdumme Püppchen oder wie fünfjährige Kinder. Doch auch unabhängig davon sucht man darstellerische Glanzpunkte ebenso vergebens wie einen wirklichen Höhepunkt. Der Film steigt relativ schnell in die eigentliche Geschichte ein und bewegt sich dann mehr oder weniger gradlinig vorwärts. Hätte man sich zwecks Dynamik mehr vom Flug der Zombie-Concorde selbst abgeschaut, die inmitten des Sturmes und mit schwindender Crew ein beträchtliches Auf und Ab durchmacht, wäre das Gesamtwerk sicherlich spannender anzuschauen. So ist das einzige Highlight, wenn man es so überhaupt ausdrücken darf, der „Flug“ eines Zombies auf einem Flugzeugsitz in Richtung Cockpit eines Kampfjets. Absurd, aber zumindest für den Bruchteil einer Sekunde unterhaltsam.
Fazit:
"PLANE DEAD" mag für Fans des Zombie-Splatters halbwegs interessant sein, allzu viel Neues bietet der Film dabei jedoch nicht. Er verlässt sich weniger auf eine ansprechend erzählte Geschichte als auf den Effekt eines hohen Bodycounts und Gore-Anteils. Damit dies auch funktioniert, kann man zumindest dankbar dafür sein, dass die Untoten sich nicht in einer Billig-Airline breit gemacht haben, bei der sie für jede Zwischenmahlzeit extra hätten bezahlen müssen. Mahlzeit.