Der Regisseur Tachibana macht sich mit seinem Kameramann auf den Weg zur gealterten Schauspielerin Chiyoko Fujiwara, die in den 30er Jahren der berühmteste Star Japans war. In einem Interview durchlebt sie alle Phasen ihres Lebens. Beginnend bei dem Zusammentreffen mit jenem politischen Flüchtling, der ihr einen Schlüssel „zum Wichtigsten, was es gibt“ schenkt und kurz darauf verschwindet - bis hin zu den Ereignissen, die Japan am meisten prägten.
Von der Geschichte der Samurais über den ersten Weltkrieg bis zur futuristischen Raumfahrt werden diverse Epochen durchlebt und in den Filmen verarbeitet. Aber immer zieht sich die Geschichte des politischen Flüchtlings wie ein roter Faden durch ihr Leben. Jene Person, in die sie sich unsterblich verliebte, aber stets vergebens suchte.
Satoshi Kon schafft es Jahrhunderte zusammenzufassen ohne dabei in irgendeine Art von Stress zu geraten und das alles in nicht einmal 90 Minuten. Dass da für Langeweile kein Platz ist, erklärt sich wohl von selbst. Dabei gelingt es ihm auch, dass man Gefühle und Emotionen für die diversen Charaktere empfindet.
Da währe auf der einen Seite Chiyoko, die auf ein grandioses Leben zurückblicken kann, aber nie die wahre Liebe gefunden hat. Und obwohl sie ihr Schicksal mehr oder weniger kennt, gibt sie nicht auf zu suchen.
Der andere tragende Protagonist ist Tachibana, welcher sich als großer Fan von Chiyoko outet und mit ihr mitempfindet wie kein ander
er. Er schafft es sehr liebenswürdig und emotional zu wirken, manchmal aber gehen die übertriebenen Gefühle von ihm auf die Nerven. Wenn Tachibana zum zehnten Mal einen Heulkrampf bekommt, wirkt sich das nicht immer positiv auf den Film aus.
Ebenfalls negativ wäre wohl der Kameramann zu erwähnen, welcher mit seinen überflüssigen und unpassenden Kommentaren teilweise die Atmosphäre zerstört.
Das Einzigartige an diesem Film aber ist der rasante Erzählstil. Man springt von Epoche zu Epoche. Mal befindet man sich im altertümlichen Japan und dann im zerbombten Tokio. Die Animationen mögen vielleicht nicht mit der Qualität von den Ghibli Filmen mithalten können, doch überzeugen sie mit einer enormen Detailverliebtheit
Der Kern der Geschichte ist das Suchen nach der großen Liebe, das mag überaus simpel klingen ,ist aber durchaus treffend und so gesehen der Aufhänger für die Rückblenden. Diese bieten eine Hommage der Extraklasse an das japanische Kino. Von Samuraifilmen alla Akira Kurosawa bis hin zu den trashigen Godzilla Streifen. Es ist herrlich wie einfach und doch komplex Kon die Bilder aneinanderreit und mit seinem unglaublichen Erzähltempo die Geschichte voranschreiten lässt.
Am Ende nimmt der ganze Film noch melodramatische Züge an. Gekonnt werden kitschige Szenen vermieden, da sowieso kein Platz dafür ist.
Schlussendlich ist man begeistert von den grandiosen Bildern und den durchaus überzeugenden Animationen, gerührt von großteils einfühlsamen Charakteren, fasziniert von Satoshi Kon, welcher es geschafft hat das hohe Niveau von seinem Erstlingswerk „Perfect Blue“ noch ein bisschen zu steigern. Entstanden ist kein perfekter Film, dafür wird hier Anime in Reinstform zelebriert mit viel Aufwand und einem großen Herz.