Amerika im Jahre 1931, der Familienvater, Michael Sullivan (Tom Hanks), arbeitet als Killer für den irischstämmigen Gangsterboss, John Rooney (Paul Newman). Michael ist ein Pragmatiker und scheint bei der Ausübung seines Jobs keinerlei moralische Bedenken zu haben. Er tut, was getan werden muss, um seiner Familie ein Leben in verhältnismäßigem Wohlstand zu ermöglichen. Außerdem wird Michael für seine loyale Art und seine 'saubere' Arbeit in der Gangsterwelt große Achtung entgegengebracht. Auch sein Boss schätzt Michael sehr und behandelt ihn sogar wie einen eigenen Sohn – sehr zum Missfallen von dessen richtigen Sohn, Connor (Daniel Craig).
Dann, eines Nachts, schmuggelt sich Michaels ältester Sohn, Michael Jr. (Tyler Hoechlin), in das Auto mit dem dieser zu einem seiner Aufträge fährt. Durch das ungestüme Wesen Connors, wird aus dem Routinetreffen jedoch ein Blutbad. Dies wird von Michael Jr. heimlich beobachtet, der daraufhin wird von seinem Vater und von Connor entdeckt wird. Michael Jr., der bisher nicht wusste womit sein Vater seinen Lebensunterhalt verdient, muss dem Gangsterboss nun versprechen über den Beruf seines Vaters Schweigen zu wahren.
Damit scheint die Angelegenheit vorerst erledigt zu sein.
Connor, ein wahrer Taugenichts und Großkotz, sieht die Situation jedoch als günstige Gelegenheit an, um Michael endgültig loszuwerden, denn Connor ist von Neid zerfressen und sieht Michael als Hindernis im Ringen um die Gunst seines Vaters an. Aus diesem Grund beauftragt er einen Gläubiger Michael zu töten. Er selbst erschießt zeitgleich Michaels Frau und dessen jüngsten Sohn. Nur Michael Jr. kann entkommen und auch Michael selbst gelingt es dem Mordanschlag zu entgehen.
Michael und sein Sohn müssen fliehen. Von dem perversen Auftragskiller Maguire (Jude Law) gejagt, fahren sie wochenlang durchs Land. Während diese Reise für Michael, der nach Rache sinnt, hauptsächlich eine Reise entlang der Straße der Verdammnis wird, bedeuten jene Wochen für seinen Sohn die Möglichkeit seinem Vater endlich einmal näher zu kommen und ihn richtig kennen zu lernen. Gemeinsam rauben sie die Banken aus, die das Geld der irischen Mafia aufbewahren, um die Gangster so unter Druck zu setzen. Doch der Auftragskiller Maguire, dessen Leidenschaft es ist Leichen zu fotografieren, ist ihnen immer dicht auf den Fersen und so ist es fraglich, ob sie ihren Weg überleben werden.
Sam Mendes zweite Regiearbeit, nach American Beauty, ist erneut ein vollkommener Film. Road To Perdition handelt von Loyalität, Rache, verletztem Stolz, hauptsächlich aber von Vater-Sohn-Beziehungen. Vornehmlich geht es natürlich um die Beziehung zwischen Michael und seinem Sohn und wie sich deren Beziehung in den wenigen Wochen, in denen sie auf der Flucht sind, weiterentwickelt. Doch es geht auch um die Vater-Sohn Beziehung zwischen Connor und John Rooney sowie die zwischen Michael und Rooney. Es geht darum, was der Vater an seinen Sohn weitergibt, was er ihn lehrt und welche Werte er ihm vermittelt. Ebenso geht es aber auch um das Streben der Söhne nach Achtung, Ansehen und Verständnis vom Vater.
Das gerade diese Beziehungen mit zahlreichen unterdrückten Gefühlen belastet sind führt der Film besonders überzeugend vor Augen. So schwellt unter der Oberfläche immer das Gefühl, dass in jedem Moment Gewalt ausbrechen kann und Gefahr droht.
Damit findet in Road To Perdition nicht viel an der Oberfläche statt. Es sind keine großen Emotionen oder Gefühlsausbrüche zu sehen, umso mehr erfährt man dafür aus bedachten Blicken und Gesten. Dies liegt nicht nur an Tom Hanks, den man als Schauspieler nie wirklich ernst nehmen möchte und dann doch immer wieder überrascht erkennen muss, was für ein großartiger Darsteller er einfach ist. Hanks spielt sehr überzeugend den bulligen, gefühlskalten Gangster, der Emotionen wie Schwäche oder Menschlichkeit einfach nicht zulassen darf und gleichzeitig ein beschützender, liebevoller Vater sein muss.
Auch alle übrigen Rollen sind perfekt besetzt, wie z.B. Paul Newman als finanztüchtiger Gangsterboss oder Daniel Craig als verzogener, nichtsnutziger Sohn. In jeder Bewegung der Figuren glaubt man ein Stück ihrer Lebensgeschichte herauslesen zu können und damit auch die Verdammnis, die diese mit sich herumtragen. Selbst kleinste Nebenfiguren erscheinen real zu sein und voller Geschichten zu stecken. Damit sind es vor allen Dingen die glaubwürdigen Charaktere, die den Film so wahr werden lassen.
Road To Perdition ist ein emotional sehr ehrlicher und erwachsener Film. Doch auch visuell ist der Film ein wahres Meisterwerk, der einen subtil in die Geschichte hineinzieht, ohne dies gewaltsam vorzuführen. So sieht z.B. auch der Zuschauer jene ausschlagende Szene des nächtlichen Blutbades nur aus dem undeutlich, verborgenen Blickwinkel des Jungen, der das Geschehen heimlich beobachtet.
In seinen düsteren Moment erinnert Road To Perdition damit an klassische Gangsterfilme wie Der Pate oder düstere Film Noirs. In jenen leichten, humorvollen Szenen, die während der Flucht spielen fühlt man sich dagegen an das New Hollywood, mit Filmen wie Bonnie and Clyde oder Badlands, erinnert.
Insgesamt ist der Film in sich so ausgewogen, dass man ihn nur als perfekt bezeichnen kann. Auf der einen Seite ist es die humorig, liebevolle und ebenso tieftraurige Zeichnung einer heranreifenden Vater-Sohn-Beziehung, auf der anderen Seite ist er eine hochspannende und dramatische Gangstergeschichte. Untermalt wird all dies von so wunderschönen Bildern, dass eine unglaubliche Stimmung entsteht, die man nur als beruhigend und packend zugleich beschreiben kann. Road To Perdition ist ein atmosphärisches und visuelles Meisterwerk –einfach atemberaubend gut!