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The Fog - Nebel des Grauens

The Fog - Nebel des Grauens

Ein Film von Rupert Wainwright

Welcher Gruselfreund liebt es nicht, wenn im Herbst der Nebel langsam die Felder und Wiesen bedeckt, sämtliche Geräusche dämpft und somit eine trostlose und unheimlich-bedrückende Stimmung schafft?
Deswegen ist es auch nicht verwunderlich, dass die grauen Schwaden schon bald vom Medium Film entdeckt und als willkommenes Stilmittel eingesetzt wurden. Man denke nur and die Klassiker der Hammer Produktionen oder an die stilvollen Filme von Roger Corman.
Es war jedoch John Carpenter, der mit „The Fog – Nebel des Grauens“ (1980) dem undurchdringlichen Grau einen ganzen Film widmete. Seitdem wissen wir auch, dass mit Nebelmassen nicht zu spaßen ist, schließlich können wir nie erkennen welch namenloses Grauen sich in ihnen verbirgt. Ein Grauen, welches Carpenter mit einfachsten Mitteln und einem geringen Budget perfekt einfangen konnte und auch meine Generation nach wie vor das Fürchten lehrt.

Was lässt sich aber nun über das hier vorliegende Remake des genialen Kultstreifen sagen? Wollen wir den Film lieber erst gar nicht mit Carpenters Original vergleichen, sondern als eigenständigen Horrorfilm betrachten. Immerhin gibt es ja etliche Änderungen in der Dramaturgie, und auch die Charaktere werden völlig anders gezeichnet.
Die größte Schwäche von „The Fog“ ist, dass er sich nicht entscheiden kann was er nun eigentlich sein will. So gibt es Szenen in denen eine feine Spannung aufgebaut wird und die atmosphärisch sehr g
elungen wirken, nur damit kurz darauf die düstere Stimmung durch computeranimierte Zombie- und Geistereffekte wie ein Kartenhaus zusammenfällt. Zudem sind die untoten Rächer mal eher physisch, dann wieder geisterhaft-durchsichtig, sodass ein sehr unharmonischer und holpriger visueller Gesamteindruck entsteht.
Auch die Mordszenen sind alles andere als zufrieden stellend. Hier wurde eindeutig zu dick aufgetragen, und so darf schon einmal ein animierter brennender Körper meterweit durch die Luft fliegen oder eine Nanny langsam verkohlen.
The Fog - Nebel des GrauensThe Fog - Nebel des GrauensThe Fog - Nebel des Grauens
Die Macher hätten sich bemühen sollen das Grauen in unseren Köpfen entstehen zu lassen, indem sie uns nicht zeigen, was sich in den dichten Nebelmassen verbirgt. Auf diese Weise könnte der Zuseher seiner Phantasie freien Lauf lassen (immerhin funktionieren die besten Gruselklassiker auf diese Weise), und die Angst würde eine völlig neue Qualität bekommen. Doch Phantasie scheint ja heute bedauerlicherweise in den meisten Horrorfilmen out zu sein, und so müssen wir uns mit der bereits erwähnten Armee der Untoten bzw. den Frighteners-Verschnitten zufrieden geben.

Es ist zwar nicht alles an diesem Remake nur schlecht, und die eine oder andere Szene kann sogar überzeugen: wenn etwa der Junge Andy vor den Nebelmassen flüchtet oder das schwarze Geisterschiff im Hafen von Antonio Bay einläuft mag sich schon ein bisschen Gruselstimmung einstellen. Auch die Rückblicke (nicht dass dies sonderlich originell wäre, heute scheint schließlich kein Mainstream Movie mehr ohne diese auszukommen), die den Mord an den Leprakranken einblenden, sind wirkungsvoll und liefern den einen oder anderen Schreckmoment.
Für einen guten Horrorfilm war mir diese Version allerdings zu schnell, zu bunt, zu „cool“ und zu effektgeladen. „The Fog“ ist ein Musterbeispiel dafür, dass ein guter Stoff voll in die Hose gehen kann wenn die Macher eines Films befürchten die MTV-Generation mit anspruchsvollerem Grusel zu überfordern.
The Fog - Nebel des GrauensThe Fog - Nebel des GrauensThe Fog - Nebel des Grauens
Die Schauspieler wurden nach den Kriterien Jugend und gutes Aussehen gecastet und sollen augenscheinlich primär ein junges Kinopublikum ködern, wobei natürlich der Quotenschwarze, dem keine größere Bedeutung zukommt, als dass er permanent schwanzgesteuert und notgeil (welch übles und rassistisches Klischee!) durchs Bild herumhopsen darf, nicht fehlen.
Trotz dieser langweiligen Rollen schlägt sich die junge Besetzung meist sehr gut und kann in wenigen Szenen Spannung und Emotionen beim Publikum hervorrufen. Letztlich fehlt dann aber doch eine tragende Identifikationsfigur, zumal das Ende der Story vollkommen wirr und unsinnig ist.
Auf diese Weise wird der Film keinen Eindruck bei uns hinterlassen, und wir werden ihn schnell wieder verdrängen, um uns stattdessen doch lieber Carpenters Version reinzuziehen.

Eine Rezension von Florian Friedrich
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Daten zum Film
The Fog - Nebel des Grauens USA 2005
(The Fog)
Regie Rupert Wainwright Drehbuch Cooper Layne
Produktion John Carpenter, David Foster, Debra Hill
Darsteller Tom Welling, Maggie Grace, Selma Blair, DeRay Davis, Adrian Hough, Cole Heppell
Länge 103 min FSK 16 (Extended Version)
http://www.sonypictures.de/index.html/landing/the-fog/index.html
Kommentare zu dieser Kritik
sagte am 17.02.2007 um 11:39 Uhr

The Fog von John Carpenter fand ich eigentlich ganz gut, doch dann kam diese Neuverfilmung, ganz ganz böse.
Da The Fog wie gesagt eigentlich ein cooler Film ist, dachte ich man könne ein paar Jährchen später und um ein paar Effekte reicher daraus echt was machen. Leider hat der Film die Höhepunkte des Orginals irgendwie vergessen und spielt den groben Handlungsstrang einfach nur so ab...
Kann man sich zwar auf jeden Fall mal anschauen, ist aber echt nicht der Hammer.

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