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von Niels Arden Oplev




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Die Mumie: Das Grabmal des Drachenkaisers

Die Mumie: Das Grabmal des Drachenkaisers

Ein Film von Rob Cohen

Im antiken China macht sich Kaiser Han (Jet Li) mit ebensolcher Willenskraft wie Gnadenlosigkeit daran, seinen Herrschaftsbereich auszubauen. Mit eiserner Hand führt er eine Armee gegen seine Feinde, besiegt, unterjocht, vernichtet. Er beherrscht sogar die 5 Elemente, doch von seinem größten Ziel, dem Sieg über den Tod, ist er noch weit entfernt. Um die ersehnte Unsterblichkeit zu erlangen, bedient er sich der in den magischen Künsten bewanderten Zi Juan (Michelle Yeoh). Doch so wie er sie hintergehen und ihrer versprochenen Belohnung berauben will, hat sie ihn getäuscht und mit einem Fluch belegt, der den mächtigen Herrscher und seine Armee in leblose Terrakotta-Figuren verwandelt, die von nun an als stumme Zeugen der Zeit verweilen müssen...

Mitte des 20. Jahrhunderts wird die sagenumwobene steinerne Armee von Nachwuchs-Abenteurer Alex O’Connell (Luke Ford) ausfindig gemacht, der sie aus ihrem staubigen Grab befreien und als größten archäologischen Fund seiner Zeit der Weltöffentlichkeit präsentieren will. Zwar versucht die junge und geheimnisvolle Lin (Isabella Leong) noch das Schlimmste zu verhindern, doch wie sollte es anders sein: der Kaiser wird wiedererweckt und macht sich prompt daran, seinen ursprünglichen Plan – die Erlangung der Unsterblichkeit und seine Etablierung als Alleinherrscher – wieder aufzunehmen und endgültig in die Tat umzusetzen. Wie gut, dass sich Alex’ Eltern gerade in der Nähe befinden. Die sind zwar eigentlic
h was die aktive Feldarbeit angeht mittlerweile in den Ruhestand getreten, lassen es sich aber glücklicherweise nicht nehmen, sich erneut ins Getümmel zu werfen und dem Wiederauferstandenen den Kampf anzusagen. Und so machten sich Alex, Lin, Rick (Brendan Fraser), Evy (Maria Bello) und deren Bruder Jonathan (John Hannah), der natürlich bei keinem Abenteuer fehlen darf, auch wenn ihm Gefahr und Aufregung schon bald wieder zuviel werden, dazu auf, die ehrgeizigen Pläne des machtsüchtigen Kaisers zu vereiteln, und erhalten dabei Hilfe von ebenso unerwarteten wie ungewöhnlichen Seiten...

Der Fortsetzungswahn Hollywoods hat uns ein weiteres Sequel verschafft und erneut Brandon Fraser ("Steinzeit Junior", "Teuflisch") und Konsorten zu den Waffen im Kampf gegen untote Unholde gerufen. Nachdem sie bereits 1999 "Die Mumie" in Gestalt von Arnold Vosloo bekämpften und sich 2001 in "Die Mumie kehrt zurück" der Rückrunde stellen mussten, gilt es nun 7 Jahre danach – diesmal unter der Regie von Rob Cohen ("The Skulls", "The Fast and the Furious") – ein weiteres Mal mutig in die Schlacht gegen die dunklen Schatten der Vergangenheit zu ziehen, welche die Gegenwart verdunkeln.
Doch in diesem Jahr ist es nicht Imhotep, der für Angst und Schrecken sorgt und mit seinen Getreuen Rick in einige weitere „Ich hasse Mumien!“-Momente treibt, sondern ein bisher unbekannter, aber nicht weniger Aufregung verbreitender Gegner. Mit der unfreiwilligen Umorientierung auf einen neuen Widersacher geht auch der Wechsel an einen neuen Schauplatz von Ägypten ins Reich der Mitte einher, der eine der auffälligsten Neuerungen dieser Reihe darstellt. Das Grundkonzept – antiker Unhold wird in der Gegenwart wiedererweckt und muss mit reichlich Trara von der Umsetzung seiner unheilvollen Pläne abgehalten werden – ist allerdings ebenso erhalten geblieben wie Ricks Abenteuerlust und Leidenschaft zum Sprüche klopfen, Alex’ Vorwitzigkeit, Jonathans Widerwillen gegenüber Anstrengung, Gefahr und Opfer. So ist Teil 3 eine gesunde Mischung aus altbewährten und ungewohnten Elementen.

Ebenfalls neu ist die Umbesetzung der weiblichen Hauptrolle. Statt Rachel Weisz tritt nun Maria Bello ("World Trade Center", "Das Ende - Assault on Precinct 13") in Erscheinung und erfindet mal eben die Figur der Evelyn O’Connell neu. Eine Veränderung wie diese kann sich auf die Reifung einer Filmreihe durchaus positiv auswirken, ist festgefahrenen Mustern und Stagnation die Evolution hin zu nächsten Stufe doch unbedingt um der Spannung Willen vorzuziehen. Immerhin war die Figur schon in der ersten Fortsetzung mit deutlich mehr Durchsetzungsvermögen und Schlagfertigkeit ausgestattet als noch im Original, wobei diese Weiterentwicklung logisch und nachvollziehbar war.
Im vorliegenden Fall jedoch wirkt die „neue“ Evy trotz all der anderen Veränderungen, die der Film mit sich bringt, irgendwie fehl am Platz und nicht dem "Mummy"-Universum zugehörig. Jedenfalls nicht unter diesem Namen. Die Figur an sich ist durchaus interessant und glaubhaft rübergebracht. Aber es ist eben nicht Evelyn, wie wir sie kennen oder wie sie sich eventuell weiterentwickelt haben könnte. Sicher, eine 1:1 Weiterführung der Figur hätte auch so wirken können, als wolle man krampfhaft die Tatsache überspielen, dass der Part neu besetzt worden ist. Doch ein wenig mehr Orientierung an der Arbeit ihrer Vorgängerin hätte Maria Bello vielleicht doch zum Vorteil gereicht, hat Rachel Weisz doch der Figur ganz spezielles Leben eingehaucht, sie in aufregender und vor allem enorm einprägsamer Weise gestaltet, so dass es schwer fällt, Maria Bello als Ersatz zu akzeptieren. Könnte man zumindest durch die Figur die gewohnte Vertrautheit wiederfinden, wäre das neue Gesicht dazu möglicherweise einfacher zu akzeptieren.

Doch umso vertrauter kommen dafür die anderen Figuren daher, im Falle von Jonathan alias John Hannah ("Vier Hochzeiten und ein Todesfall") vielleicht sogar zu vertraut, bringt er doch außer seinem altbekannten Zögern kaum etwas in die Geschichte mit ein und verblasst etwas im Vergleich zu seinen Kollegen und seinen eigenen Parts in den ersten beiden Filmen der Reihe. Dafür macht es umso mehr Spaß, den mittlerweile deutlich erwachseneren, wenn auch nicht unbedingt entsprechend reiferen (wie der Vater, so der Sohn, heißt es wohl) Alex zu beobachten, der – obwohl seines Alters nunmehr neu besetzt mit Luke Ford ("McLeods Töchter") – noch mit dem selben vorwitzigen Charme daherkommt wie bei seinem ersten Auftritt vor 7 Jahren.

Ebenso gelungen ist das Anknüpfen an das Original in Sachen Special Effects, denn glücklicherweise erleben wir hier nicht wieder ein optisches Debakel wie 2001 bei der Erweckung des Skorpionkönigs, sondern ansprechende, wenn auch nicht sonderlich innovative oder überwältigende Animationen, die endlich wieder die Konzentration auf das Wesentliche – die Geschichte – zulassen. So ist "DIE MUMIE: DAS GRABMAL DES DRACHENKAISERS" letztlich vor allem Eines: gelungenes Popcornkino, das zwar wie schon das erste Sequel im Vergleich zu seinem Vorgänger erneut verliert, insgesamt aber immer noch jene unbeschwerte Unterhaltung abliefert, die es verspricht. Nicht mehr, jedoch auch nicht weniger.

Eine Rezension von Nicole Goldstein
(27. August 2008)
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Daten zum Film
Die Mumie: Das Grabmal des Drachenkaisers USA / Deutschland / Kanada 2008
(The Mummy: Tomb of the Dragon Emperor)
Regie Rob Cohen Drehbuch Alfred Gough, Miles Millar
Produktion Bob Ducsay, Sean Daniel, Stephen Sommers, James Jacks (Universal Pictures) Kamera Simon Duggan
Darsteller Brendan Fraser, Maria Bello, Jet Li, Luke Ford, John Hannah, Isabella Leong, Michelle Yeoh, Anthony Wong Chau-Sang, Liam Cunningham, David Calder
Länge ca. 112 Min. FSK 12
http://robcohenthemummy.com/
http://www.themummy.com/

Filmmusik Randy Edelman
Kommentare zu dieser Kritik
Stefan R. TEAM sagte am 28.08.2008 um 10:33 Uhr

Der dritte Teil der "The Mummy"-Reihe ist in der Tat ein durchaus unterhaltsamer Zeitvertreib, der zum einen an alten Tugenden festhält, zum anderen aber auch gezielt neue (technische) Akzente setzt. So wirken etwa vor allem die Massenszenen gegen Ende hin weitaus ausgereifter als im (gelungenen) Vorgänger, und auch sonst lässt sich an der eingesetzten Computertechnik fast nichts bemängeln. Fast. Denn in Anbetracht des imposanten Budgets (die Angaben schwanken hier zwischen 120 und 145 Millionen Dollar) ist es ein wenig schade, dass die Actionszenen - gerade bei einem Film solchen Kalibers - allesamt recht schnell abgespult werden. So schnell, wie die Armee des Drachenkaisers und die anderen Herrscharen von Untoten zum Leben erweckt wurden, so schnell stehen sie dann auch schon auf der Bildfläche. Tür auf, Armeen raus. Wer sich hier an den zweiten Teil zurückerinnert, an ewig weite Wüstenlandschaften, die plötzlich von tausenden von Kreaturen überrollt werden, zuckt beim dritten Teil nicht einmal mit den Schultern. Schade. Denn die Effektspezialisten um Rhythm & Hues ("Der unglaubliche Hulk") und Digital Domain ("Titanic"), die hier die Vorgängerfirma ILM beerben, beherrschen ihr Handwerk voll und ganz. Zwar sieht man in den Schneeszenen nur zu deutlich, dass Reinhold Messners Lieblinge dem PC entsprangen, dies tut dem Spaß, die sie uns bereiten, allerdings keinen Abbruch.

So ist "Die Mumie: Das Grabmal des Drachenkaisers" nicht mehr, aber auch nicht weniger als ein grundsolider, spannender Zeitvertreib, der jedoch etwas den Charme der Vorgänger vermissen lässt.

Zombie-mower TEAM sagte am 02.09.2008 um 12:23 Uhr

also ich empfand die Fortsetzung vielmehr als Zeiverschwendung...

der Film birgt so viele Drehbuchlücken und unfertige Charakterzeichnungen, dass ich gar nicht weiß wo anfangen;
Maria Bello mag vielleicht als Randfigur ein nettes Gesicht anbieten, aber als ein Gegenschlag zu Brandan Fraser, Ersatz zu der kessen, authentischen Rachel Weisz und als eines der drei Hauptfiguren ist sie eine einzige katastrophale Fehlbesetzung. Wer den Film gesehen hat, erinnert sich vielleicht an die lächerliche Performance Bellos als sie eine Schreibblockade in ein theatralisches, pathetisches Possenstück auf dem Tisch mit Degen in der Hand und Irrsinn im Gesicht kanalisiert - für mich war das der Moment als ich mit gegen das tiefe Verlangen wehren musste, das Kino schnellstens zu verlassen; das kann doch nicht im Ernst ein Produkt der Drehbuchautoren gewesen sein (ich hoffe, lediglich die infantile Provisationsidee von Bellos Seite)...

ansonsten ist der Film durchzogen von ähnlich halb-ausgegarten Ideen, die die routinierte, einfallslose Inszenierung von Rob Cohen unbeachtenswert macht (auch in den teuren Action-Feuerwerken lediglich ein laues Aufwärmen der Ideen von Stephen Sommers)

"Die Mumie III" ist für mich mal wiedermal ein tragendes Beispiel dafür welch wichtige Rolle dem Regisseur zukommt und wie dessen Stil einen Film entscheidend gestaltet.
Stephen Sommers hatte wahrscheinlich genug von dem Stoff und eine Mumiengeschichte in die fernen Osten zu verlegen ist doch wahrlich sehr abwegig.

Zum Schluss noch ein Verweis auf eine nicht wieder gut zu machende Missetat: wie kann man denn eine Kung-Fu Legende wie Jet Li (der den ganzen Film über farblos und unambitioniert wirkt) gegen Brendan Fraser antreten lassen (Fraser: "komm, kämpfen wir wie Männer"), um dann den Kampfkunstlaien und eingebildeten Revolverheld Rick den chinesischen Feldherr, Kampfexperten und Kung-Fu Ikone vermöbeln zu lassen ????
das ist doch schon ein Zeichen von Dämlichkeit??!

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