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The Frighteners

The Frighteners

Ein Film von Peter Jackson

Frank Bannisters (Michael J. Fox) Beruf ist die Betrügerei. Zusammen mit seinen zwei Geistern Stuart (Jim Fyfe) und Cyrus (Chi McBride) mimt er den ‚Ghostbuster’ und lockt somit den Leuten das Geld aus der Tasche. Doch die kleine Ortschaft Fairwater hat bald ernsthaftere Probleme: ein als Sensenmann vermummter Geist (Jake Busey) hat bereits einige Menschenleben auf dem Gewissen. Ein Fall für Frank und seine unirdischen Freunde, die zusammen mit der jungen und soeben verwitweten Ärztin Dr. Lucy Lynskey (Trini Alvarado) alles daran setzen, die Identität des Killers zu enthüllen.

Wer nach Peter Jacksons „Bad Taste“ oder „Braindead“ eine weitere satirisch-komische Gewaltorgie erwartete, der wird aus „The Frighteners“ enttäusch nach Hause gehen. Für eine Horrorkomödie vom neuseeländischen Regisseur ist dieser Film nämlich vollkommen atypisch, da es nur noch wenig Blut, kaum Splatter und ein zu hohes Maß an politischer Korrektheit gibt. Somit ist der vorliegende Film bei weitem nicht mehr so trashig wie die oben erwähnten, kann aber ohnehin kaum mit diesen verglichen werden, geht er doch in eine ganz andere Richtung und hat mehr Story.

„The Frighteners“ ist zwar großes Effektkino mit wenig Anspruch, setzt aber den Focus weniger auf Action sondern vielmehr auf Komik und Wortwitz, und der Plot überrascht immer wieder mit neuen Wendungen. So beginnt der Film als Komödie, spätestens beim großen Finale ist aber dann S
chluss mit lustig, die Komödie wird zum Horrorthriller, und die Spannung spitzt sich immer mehr zu. Zudem wird der Zuseher bezüglich der Identität des Vermummten lange Zeit auf eine völlig falsche Fährte geführt.
Der Regisseur nimmt hier sämtliche Geisterklischees auf den Arm und inszeniert darüber hinaus ein paar nette Anspielungen auf das Mumiengenre. Auch sein eigener Kurzauftritt darf natürlich nicht fehlen, soll hier aber nicht verraten werden.

Die Charaktere sind wie zu erwarten eher flach, die Hauptdarsteller Michael J. Fox und Trini Alvarado austauschbar. Hier glänzen eher die Nebenrolle wie Julianna McCarthy als bösartige Mutter, das an Mickey und Mallory erinnernde Psycho-Duo bestehend aus der vollkommen irren Patricia, hervorragend gespielt von Dee Wallace-Stone, und Jake Busey als dem perversen und teuflischen Killer Johnny. Auch Jeffrey Combs, Darsteller zahlreicher B-Movies, vor allem aber bekannt geworden durch „Re-Animator“, darf nicht vergessen werden.

Die Computereffekte können sich auch zehn Jahre später noch sehen lassen. WETA konnte damals schon durch bessere digitale Effekte überzeugen als ILM heute, und die kreativ verstümmelten Geister werden den Trash-Fan himmelhoch jauchzen lassen. Hier wird ersichtlich, dass Jackson bereits über ein höheres Budget verfügte, als in seinen bisherigen Filmen.
Die experimentierfreudige Kameraführung, die später in der „Der Herr der Ringe“ Trilogie ausgebaut werden wird, zeichnet sich in „The Frighteners“ bereits ab, und die geschickt geschnittenen Rückblicke auf das Massaker im Krankenhaus werden gut und wirkungsvoll in die Jetztzeit integriert.
Das Spukhaus, in dem Patricia und ihre Mutter leben, ist sehr atmosphärisch und gruselig. Überall hängen Spinnweben, alles wirkt grau, dunkel und verstaubt. Auch das verfallene Krankenhaus mit seinem Gothic Look ist ein sehr schönes und detailreiches Set.
Der Soundtrack von Danny Elfman klingt wie man es von einem Geisterfilm erwartet, und soll wohl eine klangliche Parodie auf das Genre und dessen Filmmusik sein.

„The Frighteners“ ist zwar keine Perle der Filmgeschichte, aber ein aus der Rolle fallender Genrevertreter mit mehr Individualität und originelleren Ideen als die meisten Hollywoodfilme. In diesem humorvollen Geisterkrimmi werden dem Zuseher Spaß und Triller zugleich geboten - im einen Moment lacht man, im nächsten schrickt man schon wieder zusammen - was diese neuseeländisch-amerikanische Co-Produktion zu einer interessanten Mixtur aus verschiedenen Elementen und Filmgattungen macht, die einem im Gedächtnis bleiben wird.

Ein Wehmutstropfen ist allerdings Jacksons krampfhaftes Bedürfnis spannende, unheimliche Szenen durch ein zuviel an Blödelei und Klamauk sofort wieder aufzulockern.

Der Director’s Cut, welcher lange Zeit nirgends zu sehen war, und etwa 14 Minuten länger als die Kinofassung ist, bietet vor allem mehr Szenen mit den Geistern und um ein paar Millisekunden längere Einstellungen von Gewaltaufnahmen. Insgesamt ist die erweiterte Fassung aber genauso hektisch und schafft es nicht das oftmals zu rasante Erzähltempo zu verlangsamen.


Eine Rezension von Florian Friedrich
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Daten zum Film
The Frighteners Neuseeland, USA 1996
(The Frighteners)
Regie Peter Jackson Drehbuch Fran Walsh, Peter Jackson
Produktion Peter Jackson, Jamie Selkirk
Darsteller Jim Fyfe, Chi McBride, Jake Busey, Dee Wallace-Stone, Jeffrey Combs, John Astin, Peter Dobson, Trini Alvarado, Michael J. Fox, Julianna McCarthy
Länge 122 min (Director's Cut) FSK 18
16 (Director's Cut)
Obwohl der Director's Cut einzelne Gewaltszenen länger zeigt hat er eine FSK 16 bekommen, die Kinofassung hingegen hat noch immer eine FSK 18.
Kommentare zu dieser Kritik
Axel sagte am 11.12.2006 um 15:42 Uhr

Offenbar wurde für dieses Cover auch der Mannbeisstfilm - Mann verwendet ;)
sagte am 27.12.2006 um 07:11 Uhr

anscheinend nicht nur der mannbeisstfilm-mann, sondern auch der yama ;), denn ich sehe einiges ähnlich.
ich hab den film früher mal gesehen, hab aber zuwenig erinnerungen gehabt, ausser dass er mir damals sehr gefallen hatte. als ich sah, dass der herr jackson seine finger im spiel hat, war dies ein grund mehr, den film nochmal zu schauen und ihn in meine sammlung aufzunehmen.
damals hat mir der film aber etwas besser gefallen.
lustig aber zt etwas zu albern und irgendwie unpassend, vorallem wenn man die "härteren" scenen mit in betracht zieht. dennoch ist genau diese mischung interessant und speziell und die effekte empfand ich auch heute noch super. story fand ich knapp ok und als ganzes ist es aber sicher kein hammerfilm.
dennoch empfehlenswert mal reinzuschauen, obwohl ich jaksons minibudgetfilme wie bad taste und co mehr mag.

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