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Oldboy |
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Oldboy
Ein Film von Park Chan-Wook
Oh Dae-Su ist ein durchschnittlicher Geschäftsmann der grundlos entführt wird. 15 Jahre fristet er sein Dasein in einer kleinen Zelle, ohne menschlichen Kontakt. Immer stellt er sich die gleichen Fragen, warum wurde er eingesperrt und natürlich wer sein Peiniger ist, der ihn zu so einem trostlosen Leben verdammt hatte. Als er sich dann wieder in Freiheit befindet ist sein einziges Ziel Rache.
Oldboy ist der zweite Teil der „Rachetriologie“ des Ausnahmeregisseurs Park Chan wook, der mit Filmen wie „Joint Securety Area“ für Aufsehen gesorgt hatte. Nach dem mäßig erfolgreichen ersten Teil „Sympathy for Mr Vengeance“ schaffte es Oldboy auf die Leinwand.
Egal ob in der Presse oder in Fankreisen wurde der Film als ein neues Meisterwerk bejubelt und zugegebener Maßen ist er das auch.
Anfänglich war ich noch skeptisch, ob das nicht wieder ein neuer Marketinggag von Quentin Tarantino ist, denn immer hin war es fast allein sein Verdienst, dass der Film den „Großen Preis der Jury“ bei den Filmfestspeilen in Cannes gewonnen hatte. Dementsprechend kritisch hab ich mich gegenüber diesem Werke gestellt.
Aber schlussendlich wurde man schlicht und einfach entwaffnet, und dass im wahrsten Sinne des Wortes. Entwaffnet von der stilistischen Brillanz, vom Einfallsreichtum, von der konsequent bis zum Ende erzählten Geschichte, dem bitterbösen Galgenhumor und der Tragik, welche sich durch den ganzen Film schlängelt. r />
Auch die Darsteller sind alle auf der Haben Seite. Ob das jetzt der Hauptdarsteller Min-Sik Choi ist, der es schafft Oh Dae-Su als kranken aber auch liebenswerten gebrochenen Mann darzustellen oder Ji-tae Ju, welcher als diabolischer aber sympathischen Bösewicht einfach nur brillant ist.
Und wenn sich gegen Ende die ganze Situation noch zuspitzt , man dann noch von einer Auflösung überrascht wird, die einfach, logisch aber doch unerwartet sich langsam an den Zuschauer heranschleicht steht man dar mit nichts an außer seinem Adamskostüm. Beschämend muss man feststellen wie man nur die Dreistigkeit haben konnte so ein Werk als einen simplen Hype zu bezeichnen.
Das mag jetzt etwas sehr euphorisch klingen, wenn nicht sogar ein bisschen naiv und natürlich gibt’s auch was zu bemängeln. Die Story wirkt teilweise konstruiert und im Mittelteil muss man auch mit dem einen oder anderen Hänger kämpfen, aber was ist das schon, wenn man im Gegensatz einen Film bekommt, welcher schlicht und einfach begeistert
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Kommentare zu dieser Kritik
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Zombie-mower TEAM sagte am 20.02.2007 um 10:13 Uhr
interessante Rezension.
ich verstehe nur nicht, was eigentlich daran falsch ist, wenn Quentin Tarantino einen Film hervorhebt und wie in der Rezension erwähnt maßgeblich zur Auszeichnung eines Filmes beiträgt. Da wäre ich doch schon eher verständlich für einen Hypeverdacht bei Regisseuren/Produzenten wie Jerry Bruckheimer und Michael Bay.
Tarantinos Filmauswahl ist doch zweifellos ausserordentlich und abseits vom Mainstream.
Ich finde OldBoy ist mit Abstand der beste Film, der seit seiner Veröffentlichung im Jahre 2003 im Kino/Fernsehen zu sehen war.
Neben dem visuell und narrativ meisterhaften Stil sehe ich das Story-Konzept dafür ausschlaggebend.
Im Grunde bekommt man ja eine Abwandlung der klassischen Graf-von-Monte-Christo-Geschichte. Eine koreanische Interpretation jedenfalls. Und dass dieser Stoff stets auf Interesse seitens des Publikums stößt wird doch nicht nur deutlich an den sowohl seitens der Kritiker als auch des Kinokonsumenten geäußerten Begeisterung an OLDBOY. Man beachte wie erfolgreich die Neuauflage des Christo-Stoffes mit Gerard Depardieu in 1998 war. Auch im Jahr 2006 konnte man nicht um diesen Stoff umhin: V for Vendetta versucht sich an einer Exploitation des Bewährten - leider qualitativ sehr anspruchslos und auf spektakuläre Action hinauslaufend.
OLD BOY ist brilliant und für mich ein makelloses Meilensteil. |
Stefan TEAM sagte am 20.02.2007 um 11:04 Uhr
Naja, als falsch hab ich es auch nicht empfunden, dass Tarentino sich für den Film so sehr ins Zeug gelegt hat. Nur ist es in der Regel so, dass wenn ein Film mit den Namen von Tarentino wirbt, nicht wirklich was bieten hat. Bestes Beispiel wäre wohl "Hostel" und noch viele andere DVD Produktionen. Aber natürlich gibt es auch Filme, die trotz dieses banalen Marketinggags überzeugen können, wie jetzt zum Beispiel "Oldboy" oder auch "Running Scared"
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Zombie-mower TEAM sagte am 20.02.2007 um 12:32 Uhr
Hostel fand ich gut, siehe mein Kommentar zu Hostel-Rezension, der andere Titel sagt mir nix.
Muss aber sagen, dass bis auf Sin City mich von allen Sachen, in denen Tarantino Einfluss genommen hat mich sehr begeistert haben (z.b. True Romance und Natural Born Killers). |
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