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Peter Pan RSS 1.0


Peter Pan

Peter Pan

Ein Film von P.J. Hogan

All Children grow up. Except one.

Die 12-jährige Wendy Darling (Rachel Hurd-Wood) verbringt ihre Abende damit, ihre beiden jüngeren Brüder John (Harry Newell) und Michael (Freddie Popplewell) ebenso wie sich selbst mit abenteuerlichen Geschichten um Piraten, Indianer, heldenhafte Krieger und Prinzessinnen zu unterhalten. Ihre leidenschaftliche Erzählweise lockt auch Peter Pan (Jeremy Sumpter) an, einen im wahrsten Sinne des Wortes wunderbaren Jungen, der beschlossen hat niemals erwachsen zu werden. Als eines Abends Nana, treuer Familienhund und fürsorgliches Kindermädchen, Peter vor dem Fenster entdeckt und sich in seinen Schatten verbeißt, wird dieser von seinem Besitzer getrennt und wandert nun allein durch das Haus der Darlings. Selbstverständlich kehrt Peter schon bald zurück, um seinen Schatten zu suchen. Doch dieses Mal wird er von Wendy überrascht. Sie näht Peter seinen Schatten wieder an und lässt sich dafür vom Nimmerland erzählen, in dem Peter mit den verlorenen Jungen lebt. Dabei werden Abenteuerlust und Neugierde so groß, dass Wendy sich entschließt, Peter gemeinsam mit ihren Brüdern ins Nimmerland zu begleiten. Dort treffen sie auf den hinterhältigen Captain James Hook (Jason Isaacs), der sich die Jagd auf Peter zur Lebensaufgabe gemacht hat. Und so wird der Kampf Gut gegen Böse, den Wendy so oft in ihren Geschichten heraufbeschworen hat, plötzlich abenteuerliche Wirklichkeit...

Seit J. M. Barries Stück 19
04 zum ersten Mal das Licht der Theaterwelt erblickte, hat die Geschichte um Peter Pan Millionen verzaubert. Es war nur eine Frage der Zeit, bis das Medium Film sich des Stoffes annehmen würde. Und so wurde die Geschichte zu einer der meistverfilmten überhaupt. Die Bandbreite der Variationen reicht dabei von der zauberhaften Walt Disney Zeichentrick-Adaption (1953) über die Musical-Version mit Mary Martin in der Titelrolle (1955/1960) bis hin zu "Hook" (1991) und "Wenn Träume fliegen lernen" (2004), die sich einer fiktiven Weiterentwicklung bzw. der Entstehungsgeschichte des Werkes widmeten. Dabei haben sich die filmischen Umsetzungen zumeist an die traditionellen Vorlagen des Theaters gehalten: mit Ausnahme eines recht unbekannten sowjetischen TV-Zweiteilers von 1987 und einer TV-Produktion aus der BRD von 1962, in dem der jugendliche Michael Ande die Titelrolle übernahm, wurde der Part des Peter Pan immer von Frauen dargestellt. Die vorliegende Version von P.J. Hogan ("Die Hochzeit meines besten Freundes", "Shopaholic") ist jedoch die erste werkgetreue Kinoadaption des Stoffes, in dem die Titelrolle von einem etwa gleichaltrigen, männlichen Schauspieler übernommen wird.

Jeremy Sumpter ("Dämonisch", "Friday Night Lights") verkörpert den Jungen, der nie erwachsen werden will, spielt aber selbst bereits wie ein ganz Großer. Seine darstellerischen Fähigkeiten sind beeindruckend und allein sein Mimikspiel verleiht der Figur des Peter Pan enorme Tiefe und Sympathie. Sein schelmisches Grinsen und das Blitzen in den Augen, das Abenteuer pur verheißt und Wendy schließlich trotz all ihrer anfänglichen Zweifel das Verlassen ihrer Kinderstube leicht macht, hätte wohl jeden Einzelnen von uns ebenfalls überzeugt, mit ihm ins Nimmerland zu fliegen.
Ihm zur Seite steht Rachel Hurd-Wood, die spätestens mit ihrem Auftritt in "Das Parfum" die Aufmerksamkeit des Kinopublikums erringen konnte. Als Wendy verzaubert sie nicht nur Peter sondern auch die Zuschauer. Kindlich naiv und unbeschwert, aber auch fürsorglich und schließlich vernunftgetrieben – so zeigt sich die Figur schon in der literarischen Vorlage, und Rachel Hurd-Wood bringt sie überzeugend auf die Leinwand.
Der (buchstäblich) große Gegenspieler der beiden ist Jason Isaacs. Dass er ganz unterschiedliche Figuren überzeugend darstellen kann, hat er bereits mit Filmen wie "Der Patriot", "Sweet November" und "Armageddon" bewiesen. Der Tradition entsprechend verkörpert er in "PETER PAN" sowohl den Part des Mr. Darling als auch den des Captain Hook. Und er brilliert in beiden Rollen – herrlich fies, arrogant und durchgeknallt als Peters Erzfeind und wundervoll verschroben und spießig, schließlich aber auch ausgelassen und geradezu überschäumend gefühlvoll als Mr. Darling. Nicht umsonst feierte beispielsweise John Patterson, Kritiker bei der LA Weekly, Isaacs' Leistung in diesem Film als „Offenbarung“.

Die moderne Technik erlaubt es dem Film, phantastische Elemente wie Peters Schatten auf seinem einsamen Streifzug, Feen und Meerjungfrauen oder das „tickende“ Krokodil in gänzlich überzeugender Weise und weitaus lebendiger auf die Leinwand zu bannen, als es seine Vorgänger vermochten. Die Effekte und Animationen unterstützen so eindrucksvoll die Geschichte, überlagern sie aber nicht. Die Farbenvielfalt und Detailfülle kreieren eine einzigartige Welt und machen das Nimmerland zu einem wahrlich zauberhaften Ort.

Erzählt mit viel Witz, Charme und Gefühl und inszeniert mit einer gehörigen Portion Phantasie, die ja schon allein die Vorlage mit sich bringt, verpasst diese Neuauflage dem zeitlosen Klassiker "PETER PAN" ein neues Gewand und verwandelt die Geschichte in ein farbenfrohes Märchen für Jung und Alt. Die Musik von James Newton Howard ("Batman Begins", "The Sixth Sense") passt sich hervorragend der jeweiligen Stimmung an und reicht in ihrer Bandbreite von bedrohlichen über melancholische bis zu überschwänglich fröhlichen Stücken, die gerade in den sehr gefühlsgeladenen Szenen für zusätzliche Gänsehaut sorgen. Ein gelungenes Gesamtkunstwerk, das v.a. von der großartigen Geschichte und seinen starken Hauptdarstellern getragen wird.

Und so bleibt zum Schluss nur noch Eines zu sagen: “I do believe in fairies! I do! I do!”

Eine Rezension von Nicole Goldstein
(16. März 2007)
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Daten zum Film
Peter Pan USA 2003
(Peter Pan)
Regie P.J. Hogan Drehbuch P. J. Hogan, Michael Goldenberg
Produktion Douglas Wick, Lucy Fisher, Patrick McCormick u.a. (Columbia / Tristar Pictures) Kamera Donald McAlpine
Darsteller Jeremy Sumpter, Rachel Hurd-Wood, Jason Isaacs, Harry Newell, Freddie Popplewell, Ludivine Sagnier, Olivia Williams, Richard Briers, Lynn Redgrave, Rupert Simonian, George MacKay, Harry Eden, Carsen Gray, Theodore Chester, Patrick Gooch, Lachlan Gooch
Länge ca. 109 Min. FSK 12
http://www.sonypictures.de/peterpan/
Filmmusik James Newton Howard
Nach dem gleichnamigen Theaterstück bzw. Roman von James Matthew Barrie
Kommentare zu dieser Kritik
Anj TEAM sagte am 16.03.2007 um 22:29 Uhr

Also ich fand auch, dass der Film sehr toll gemacht ist und vor allem wegen Jeremy Sumpter glänzt. Diesem Jünelchen ist anzusehen, dass er später mal ein ganz Schlimmer wird und sicherlich reihenweise Frauen abschleppt...
Aber zurück zum Film: Ich fand ihn teilweise leider etwas langweilig, da ich mich mit den Darstellern nicht identifizieren konnte und eigentlich auch kein Fantasy mag. Naja. Kann man nix machen.
Zombie-mower TEAM sagte am 17.03.2007 um 17:04 Uhr

Mir hat der Film sehr gefallen.
Vor allem deswegen, weil die jungen Schauspieler (Peter und Wendy) so großartig und überzeugend spielen.
Den Cap. Hook fand ich nicht so fies und angsterregnd wie in Spielbergs "Hook" (aber hier war der Film ja auch auf den von Dustin Hoffman genial gespielten Bösewicht mehr oder weniger zugeschnitten). Muss sagen, selbst in der Disney Film Variante fande ich den Hook eher gelungen als die Personifizierung der Kinderängste als in diesem neuen Film.
Dennoch, die Schauspieler sind bravourös, die Erzählweise flott und humorvoll und im Gesamten sehr unterhaltsam.
Sehr schöner Film, auch für Erwachsene.

(übrigens, Nicole, deine Bilderanordnung hat was ;-)
Renee TEAM sagte am 17.03.2007 um 19:26 Uhr

Was meinst du? Ich ordne die Bilder immer halbwegs chronologisch.

Jason Isaacs ist als Hook nicht fieser als die Zeichentrick-Version? Mmhh, ich weiß nicht. Klar, ist Ansichtssache. Aber ich fand ihn schon schön gemein.
Zombie-mower TEAM sagte am 17.03.2007 um 19:54 Uhr

Zur Bilderanordnung:

zeile 1: Peter zieht die Vorhänge auf für einerseits die Realität in der Mendy lebt und andererseits das Nimmerland

zeile 2: Peter (in der Mitte) in Kampfhaltung zwischen dem Guten (links) - der Elfe - und dem Bösen - Hook

Vielleicht nur Zufall, mir ists aber sehr positiv aufgefallen.
Renee TEAM sagte am 17.03.2007 um 20:15 Uhr

Natürlich pure Absicht! ;-) Nein, ehrlich gesagt eher Zufall. Aber jetzt wo du es erwähnst... Ein guter Zufall! :-)
Anika sagte am 21.03.2007 um 11:56 Uhr

Hach ja, ein wunderbarer Film der, wie Du ja (übrigens wirklich toll) schreibst, zum sehr großen Teil von der Zauberhaftigkeit der beiden Hauptdarsteller getragen wird. Und der Funke von Jeremys Charme springt nicht nur auf Wendy über, sondern schafft den Weg aus dem Bildschirm heraus, in die entzückten Augen der Zuschauenden, die danach hin und weg sind und am Ende des Filmes sich selbst mit ihm davonfliegen sehen können:-)

Ich finde übrigens sehr schön, wie Du den Grad zwischen Inhaltsangabe und nicht zu viel verraten (okay, wahrscheinlich kennt die Geschichte eh jede_r, aber egal) schaffst! Gratulation, eine sehr gelungene Rezension!:-)
Renee TEAM sagte am 21.03.2007 um 13:47 Uhr

Vielen Dank! Da werd ich ja gleich ganz rot... :-)
Lia sagte am 21.04.2007 um 16:49 Uhr

Dieser Film ist wunderschön und lebt vor allem von seinen drei Hautptdarstellern. Der Schluß ist vielleicht ein bisschen zu bonbonrosa aber auf der DVD gibt es ein alternatives/verlänges Ende und es ist gut, dass das nicht das Kino-Ende wurde.
Renee TEAM sagte am 21.04.2007 um 17:59 Uhr

Ich bin auch froh, dass es der längere Schluss nur als Extra auf die DVD und nicht in den Hauptteil geschafft hat. Denn das hätte den Abschluss des Films nur unerträglich in die Länge gezogen und jegliche vorher aufgebaute Spannung und Atmosphäre wäre weg gewesen. Die Szene an ist sehr schön und eigentlich ein guter Abschluss der geschichte. Aber sie hätte wie gesagt einfach zu viel Fahrt aus dem Film genommen und dadurch einen eher enttäuschenden Abschluss gebildet.
Renee TEAM sagte am 24.05.2010 um 08:20 Uhr

Der Film läuft heute um 12.45 Uhr auf Sat1. An einem freien Montag darf man ruhig mal wieder Kind sein. :)

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