Ok, sehn wir 'mal ... Affe liebt Frau. Frau liebt Affe. Frau liebt aber auch Mann und Kind. - Kind und Mann lieben Frau. Mann liebt Affe nicht so sehr. Affe ist Mann egal. Kind ist für den Film egal. Schliesslich lieben alle Affe.
Bis zur sechzigsten Minute wird die Spannung aus der tierischen Liebesbeziehung zwischen Charlotte Rampling und dem Schimpansen gewonnen. Hat sie nun Sex mit ihm oder nicht? Wie geht der steife britische Ehemann mit dem Problem um? Schliesslich kam der Vorschlag von ihm, das Tier bei sich zu Hause einzuquartieren, nachdem er es mit seiner nackten Frau im Bett erwischt hat.
Nelson, der gemeinsame Sohn, hat natürlich Spass an dem neuen Spielkameraden, und Charlotte verschwindet ab und zu mit ihm im verschlossenen Nebenzimmer (mit dem Affen, nicht mit Nelson).
Schliesslich entscheidet sich Nagisha Oshima dafür, das Problem schlicht überhaupt nicht zu lösen und gibt sich einer billigen Walt Disney-Persiflage des Familien-Tierfilms hin.
Zu Gerhard Böhm sagte Charlotte Rampling, sie würde töten für diesen Film. Warum?
Die Farben kommen sehr nahe an diesen Rohmer-Realismus heran. Ich persönlich empfinde diesen Touch eher als billig.
Eine eigentliche Botschaft vermag ich beim besten Willen nicht zu erkennen.
Aber Charlotte Rampling ist nun 'mal Charlotte Rampling. Und so gestehe ich ihr zu, dass das schliesslich auch an mir liegen kann.
Wer hat nicht schon 'mal einen Witz oder eine Geschichte erzählt, von der sie oder er stark beeindruckt oder sehr belustigt war, und erntete dafür nur betretenes Schweigen ... Wer hat nicht schon einmal vor einem Bild oder einer Skulptur gestanden und darin nichts ausser einem deformierten Stein oder Farbe auf einer Leinwand gesehen?
Genau so ergeht es mir mit „Max mon amour“ ...