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Transformers - Die Rache
Ein Film von Michael Bay
Wir erinnern uns zurück, vor nun gut zwei Jahr ließ Paradeamerikaner Michael Bay eine Bande Spielzeugroboter auf die örtlichen Leinwände los. Ein Sommerblockbuster wie er im Buche steht, ohne Sinn und Verstand, aber dafür mit einem 100 Millionen Dollar Budget ausgestattet. Dank beängstigend realistisch wirkenden CGI Effekten, einer haarsträubenden Handlung und dem sexy quirligen Schauspieler Duo Shia LaBeouf und Megan Fox, konnte sich Transformers gegen die restliche Konkurrenz durchsetzen und avancierte zum Megablockbuster des Jahres. Nun, im Jahre 2009, folgt die Fortsetzung auf die eigentlich niemand gewartet hat. Mit einem größenwahnsinnigen Produktionsaufwand und dem geradezu schwindelerregenden Budget von 200 Millionen Dollar entsteht eine brachial, pubertäre Materialschlacht, die jedem kleinen Jungen zwischen 14 und 99 den vorzeitigen Höhepunkt ihres viel zu kurzen Lebens verschaffen soll. Zu blöd, dass sich Mr. Bay als ein erschreckend emotionsloser und arg verpeilter Liebhaber mausert und den Rezipienten ohne jegliches Gespür für Dramaturgie als enttäuschte Jungfer links liegen lässt.
Das mag vielleicht nicht an Megan Fox liegen, die schon bei der erneuten Etablierung der Charaktere ihr Popöchen brav in die Kamera streckt und mit voller Konzentration ein dominantes Motorrad verziert. Auch Shia LaBeouf ist nicht Schuld an der „bayschen- Flaute“, denn der mimt erneut den hibbeligen Alex mit der nötigen Sympathie, welche solch ausgelutschte Verliererstereotypen eben so hergeben. Sobald dieses durchwegs agile, wenn auch nicht wirklich tiefgreifende Duo, in die Wirren des brüchigen Story-Gerüsts vorstößt, zerfällt Transformers jedoch in sich zusammen und verkommt zu einem lustlos, gelangweilten Effektgewitter, welches nebenbei den notwendigen dramaturgischen Ballast gequält herunternudelt. Dabei handelt es sich um die typischen Probleme mit denen ein heranwachsender Teenager zu kämpfen hat. Wie zum Beispiel das Loslassen von den Eltern, das Führen einer reifen Beziehung (inklusive der peinlichen Inflagranti-Situation) und natürlich das Erwachsenwerden an sich. Eigentlich durchwegs belanglose, aber im Grunde angenehm bekannte Situationen, die jedoch ohne jegliche Spannung und dem nötigen Händchen für Emotionen inszeniert wurden. Denn Michael Bay hat diese Scheinwelt einer sinnfreien Handlung nur erschaffen, um mit seinen gewaltigen von Testosteron vollgepumpten, computeranimierten Muskeln zu spielen. So transformieren die Transformers schon ab den ersten 10 Minuten „transformertastisch“ los und stellen wiedermal alles in den Schatten was je in „Gigantus-Island“ Hollywood künstlich produziert wurde. Erfreulich ist, dass sich Bays Gespür für diese gewaltigen Blechtrommeln seit dem letzten Teil positiv weiterentwickelt hat. Die Kamera wirkt distanzierter, die Action kann dadurch ein bisschen besser greifen und flutscht stellenweise angenehm dahin. Erst im Finale fällt der Film wieder in sein altes Muster zurück und überfordert den Zuschauer mit undurchsichtigen Nahaufnahmen von seelenlosen Metallklumpen. Weiters hat sich wieder mal ein dezenter Grad an Militärpropaganda „eingeschlichen“. Die Kampfjets sausen kreuz und quer durch die Lüfte, das Spezialteam stürzt sich todesmutig von tausenden Metern aus den Flugzeugen, ein Helikopter fliegt in einer zierlichen wie auch bedrohlichen Kriegsästhetik dem Sonnenuntergang entgegen. KRAWUMM, noch ein paar Tausender von dem Megabudget werden in Rauch und Asche pulverisiert. TRTRTRTR, Schusssalven lösen sich im wunderbaren Duett aus den funkelten Gewehren der amerikanischen Helden. KADUSCH, eine weitere Rakete bohrt sich in den überladenen Hintergrund des bis zum Erbrechen vollgestopften Bildes und geht dabei schonungslos unter. Ja, Michael Bay hat erneut erwiesen, dass er die dicksten Eier in Hollywood hat. Generell scheint er auch eine Vorliebe für den von den Simpsons so passend parodierten „Ball in die Leisten“ zu haben. Denn sobald bei Transformers einmal in die Witzkiste gegriffen wird, kriegt vorzugsweise der unerträglich, anstrengende Sidekick Leo oder eben Protagonist Sam etwas in die Kronjuwelen, ob nun kleine Babytransformers, ein losgelöster Schuss aus einer Schockpistole oder den Kopf von Megan Fox. Trauriger Höhepunkt dieser unfassbar unlustigen „Eierspeis“ ist der perfekt animierte Auftritt des Decepticonmutanten, der zwei Abrissbirnen besitzt und aussehen wie seine…..naja, ihr könnt es euch schon vorstellen. Auch der restliche Witz dümpelt zwischen angenehm infantil (ein Minitransformer der Megan Fox an die Wäsche will), entsetzlich abgedroschen (Sam`s Mom, die nach den unwissenden Verzehr von Hash-Brownies vollkommen high den Campus unsicher macht), und unerträglich dämlich (das peinliche „Ghettobrother- Transformers- Duo“) herum.
Was vergessen? Stimmt genau die Inhaltsbeschreibung! Sam und Michaela hetzen irgendwelchen Artefakten hinterher, von denen das Schicksal der Welt abhängt. Ignorante Regierungstypen, die sich gegen die Transformers stellen kommen auch vor. Dann war da noch was mit einem neuen Bösewicht, der noch viel schlimmer und kompromissloser ist als der vom ersten Teil. 20 Minuten Überlänge plus eine Brücke auf ein unvermeidliches Sequel sind dann auch noch vorhanden. Ach, ist ja auch egal, es „krawummt“ und „kaduscht“ gewaltig und mehr darf man sich von Michael Bay wohl nicht erwarten. Das reicht dann immerhin für zwei seelenlos, perfekt animierte Sternchen.
Glückwunsch Herr Generalmajor!
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Daten zum Film
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Transformers - Die Rache USA 2009
(Transformers- Revenge of the Fallen) Regie
Michael Bay Drehbuch Ehren Kruger, Alex Kurtzman, Robert Orci
Produktion Ian Bryce, Tom DeSanto, Lorenzo di Bonaventura, Don Murphy Kamera Ben Serseni
Darsteller Shia LaBeouf, Megan Fox, Josh Duhamel, John Turturro, Matthew Marsden, Rainn Wilson Länge 147 min FSK ab 12
http://www.transformersmovie.com/ Filmmusik Steve Jablonsky |
Kommentare zu dieser Kritik
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Brandywine sagte am 29.07.2009 um 23:36 Uhr
Die Kritik liest sich vernichtend. Ich kuck ihn trotzdem...aber erst auf DVD ;) |
Peter L. TEAM sagte am 30.07.2009 um 08:35 Uhr
Und ich warte weiterhin verzweifelt darauf, dass PLAY endlich den Animationsfilm von 1986 liefert. Der hat zumindest den Nostalgie-Bonus und tolle Stimmen.
Von den neuen Filmen halt ich nach dieser Kritik wohl weiterhin Abstand, meine Kindheitserinnerungen sind mir doch zuviel wert. |
Renee TEAM sagte am 31.07.2009 um 10:50 Uhr
Man darf eben nicht zu viel erwarten, wenn man sich einen Film ansieht, der auf Spielzeugfiguren beruht!^^ Spaß macht TRANSFORMERS 2 allemal, obwohl einige Szenen tatsächlich zu albern sind. Wenigstens ist dieser Teil nicht so furchtbar hektisch geschnitten wie der erste, sodass man die Special Effects tatsächlich geniessen kann. |
Lia sagte am 31.07.2009 um 16:11 Uhr
Ich habe mir den Film langweiliger vorgestellt, als er letztendlich war. Die Story war nicht überzeugend aber die Menschen sind doch eher Beiwerk in diesem Flm gewesen und ohne sie hätte er mir manchmal besser gefallen. Die kämpfenden Roboter bewegten sich viel zu elegant. Das sind doch Blechklötze. Außerdem waren die Verwandlungen zu detailliert, jede kleine Schraube hat sich da umgewandelt das kommt so Hightech rüber, obwohl die Transformers doch aus Autos bestehen.
Von den Transformers kenne ich nur die Spielfiguren, weder den ersten Film, noch die Comics oder was es sonst noch so gab. |
Damocles TEAM sagte am 11.08.2009 um 21:36 Uhr
Was ein unglaublicher Müll.
Optisch bombastisch, dafür null, wirklich NULL, Handlung, und die paar Fetzen, die zwischen all der CGI-Onanie noch übrig bleiben machen darüberhinaus überhaupt keinen Sinn mehr.
Rassistisch (das jordanische Militär wird vaporisiert, das amerikanische muss den Tag retten), schwachsinnig ("setzen wir Prime halt aus Ersatzteilen zusammen"), infantil (Matrix des blabla, Zeug des blabla, Spark des blabla) und vor allem:
Laaaaaaaaaaaaaang.
Und Weilig. |
k. TEAM sagte am 12.08.2009 um 07:00 Uhr
Es ist ein Michael Bay Film - das schließt Spannung und Handlung irgendwie aus. |
travisbickle TEAM sagte am 14.11.2009 um 16:32 Uhr
Weil die geistigen Ergüsse von Hollywoods bestbezahlten Drehbuchautoren in den letzten Jahren nicht immer so erhellend gewesen sind, hat sich ein neuer Trend im Filmgeschäft herausgebildet: Das Verwursten von Stoffen oder Ideen, die bereits, ganz gleich in welcher Form, auf dem Markt existieren. So hatte Michael Bays Überraschungshit „Transformers“ von 2007 tatsächlich nichts weiter als stinknormale Spielzeugroboter der Marke Hasbro zum Vorbild. Irgend eine Marktlücke lässt sich halt immer ausfindig machen. Für die unvermeidliche Fortsetzung durfte „Master of Disaster“ Bay sage und schreibe 200 Millionen Dollar verschleudern. Dabei herausgekommen ist ein sinnentleerter Sommerblockbuster, der die Kids-Fraktion der Zwölf- bis Fünfzehnjährigen froh stimmen sollte, während sich bei allen anderen der Geduldsfaden rasch überspannen wird. Sprich: Eine klassische Fehlinvestition – zumindest rein künstlerisch gesehen!
Die Strapazen des ersten Aufeinandertreffens der guten Autobots und der bösen Decepticons sind just ausgestanden, da steht Teenie Sam (Shia LaBeouf) schon wieder neuer Zoff mit den wandlungsfähigen Maschinenwesen aus dem All ins Haus. Dabei hatte der College-Frischling eigentlich angedacht, erst einmal privat zur Ruhe zu kommen und sich auf Prüfungen vorzubereiten. Doch schon das Webcam-Date mit Freundin Mikaela (Megan Fox) fällt ins Wasser, als Sam von einer Mitstudentin, die in Wirklichkeit ein Decepticon ist („Species“ lässt dezent grüßen!), auf eine Spritztour in seinem als Sportwagen getarnten Autobot entführt wird. Obendrein fantasiert Sam bald von kuriosen Schriftzeichen, und er fühlt sich von fremden Mächten „ferngesteuert“. Von Optimus Prime, dem Anführer der Autobots, erfährt er, dass Ober-Decepticon Megatron auf einen geheimnisvollen Splitter scharf ist, der angeblich in Sams Besitz sein soll. In der Tat kommt es bald zur außerirdischen Attacke und Sam und Mikaela rüsten sich zur finalen Schlacht zwischen den verfeindeten Robotern, bei der nicht nur die Pyramiden von Gizeh, sondern – man ahnt es schon – die Zukunft unseres gesamten Planeten auf dem Spiel steht…
„Transformers – Die Rache“ startet von 0 auf 100 und klotzt sogleich mit vielen vielen Schauwerten, die für sich gesehen atemberaubend ausfallen. Bezüglich der Konstruktionen und der Modellvielfalt der mechanischen Unholde sowie den rasant montierten Robo-Fights, etwa der anfänglichen Massenkarambolage auf den Straßen von Shanghai, zeigt sich Hobbypyromane Michael Bay erstaunlich inspiriert. Einige witzige Selbstreferenzen bringen zusätzlich Schwung ins donnerende CGI-Getöse. Die Luft ist jedoch ziemlich fix raus und es offenbart sich die traurige Gewissheit, dass Bays Unternehmen, die quasi nicht vorhandene Story mit faden Nebensächlichkeiten so lange wie möglich am Köcheln zu halten, zum Scheitern verurteilt ist. Da helfen auch diverse Running Gags herzlich wenig, weil sie irgendwann eben einfach nicht mehr zünden. Gemeint sind u.a. jene Passagen, in denen Sam jeden intimen Moment mit Mikaela kaputt macht, weil er stets von den merkwürdigen Hieroglyphen in seinem Kopf abgelenkt wird. Man muss sowieso keine Intelligenzbestie sein, um vorraussagen zu können, dass das zerstrittene Pärchen am Ende wieder glücklich vereint sein wird.
War der erste „Transformers“ noch ein smarter Action-Happen für zwischendurch, der immer dann rechtzeitig die Notbremse zog, wenn`s zu abstrus und albern wurde, tritt das Sequel mit Bleifuß auf das Gas- bzw. Absurditätspedal. Sind aus den imposanten Verwandlungskünstlern etwa inzwischen schrottreife Blechbüchsen geworden!? Dass die Geschichte von „Transformers 2“ weder Hand und Fuß hat, ist jedenfalls Programm – aber noch zu verschmerzen. Schlimmer ist, dass Regisseur Bay sein Spektakel durch die Bank viel zu ernst nimmt, so dass man keiner der Figuren – weder Sams ununterbrochen an Verschwörungstheorien tüftelnden Zimmerkollegen, noch seinen peinlichen Eltern, die ihren Sohn bei der Ankunft im College bis auf die Knochen blamieren – auch nur ein Fünkchen Selbstironie abkauft. Bays Bemühungen, Humor in seinen Film einfließen zu lassen, enden zumeist in grenzwertig naivem Klamauk (Stichwort: furzende Autobots; rammelnde Hausköter). „Transformers 2“ zielt somit eindeutig auf die übersättigte MTV-Generation ab, die auch den durchaus zielgruppengerechten, wenngleich etwas glatt gebügelten Soundtrack (u.a. Linkin Park, Green Day) zu goutieren wissen wird. Apropos glatt gebügelt: Um den jugendlichen Publikum eine kleine Identifikationshilfe mit auf den Weg zu geben, bedient sich Bay einer reichlich platten Sympathie/Antipathie-Aufteilung: Während die feindseligen Decepticons einsilbige Schurken-Sprüche à la Power Rangers raushauen dürfen, kommunizieren die die Menschen wohlgesonnenen Autobots ausschließlich im Teeniejargon miteinander. Das ist aber leider nicht cool, sondern schlicht dämlich.
Wer schon mindestens einen Michael Bay-Film gesehen hat, der weiß vor der Begutachtung von „Transformers 2“, wo er dran ist. Die charakteristischen Regiemerkmale des Kaliforniers driften diesmal ins schier Uferlose ab: Schleichwerbung, wohin man sieht (das „Bad Boys 2“-Plakat wird freundlicherweise nicht mit berücksichtigt!), süßliches Pathos (US-Soldaten und –Kampfhubschrauber, die vor gemäldeartiger Sonnenuntergangskulisse heroisch posieren – in Zeitlupe, versteht sich!!) und natürlich gigantomanische Materialschlachten, bis der Bildschirm qualmt. Es knallt, crasht und rumort im Sekundentakt; man merkt, dass der Mann aus der Musikvideobranche stammt. Schade, dass sich nach dem Staunen angesichts der spektakulären Highspeed-Action hinterher Ermüdungssymptome einstellen. Anstatt uns eine postpubertäre Militärpredigt zu halten, hätte sich Bay mal lieber auf einen schlüssigen und spannungsreichen Plot konzentriert. Zudem ist der Film mindestens 20, 30 Minuten zu lang. Weniger wäre eben mehr gewesen.
Nachwuchshoffnung Shia LaBeouf hat die „Netter Junge von nebenan“-Nummer weiterhin locker drauf, spielt sie mittlerweile allerdings etwas kalkuliert runter. Trotzdem: Geht in Ordnung! Und Megan Fox? Die sieht ganz einfach umwerfend aus. Nur leider wird die Story auch durch sexy Megan nicht interessanter, so lasziv und verführerisch Bay sie auch in Szene setzt. Zum Schmunzeln ist John Turturro als hibbeliger Agent Simmons, der auch erklärt, warum er für die Verhandlungen mit den ägyptischen Zollbeamten der richtige Mann ist: „Ich bin zu 36 Prozent Araber!“
Nur durch sein astronomisch hohes Budget und die daraus resultierenden Möglichkeiten sowie die bekannten Stars unterscheidet sich „Transformers – Die Rache“ letztendlich vom Trashcharakter der am Fließband produzierten „Robocop“- und „Terminator“-Klons der 80er und 90er Jahre. Ansonsten hinterlässt Bays Film nach einer gut zweieinhalbstündigen, protzigen Testosteronorgie nicht mehr als einen riesigen Berg aus Asche und Metall. In diesem Sinne: Hirn auf Standby und Anschnallen – Meuterei zwecklos!!
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