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Friedhof der Kuscheltiere

Friedhof der Kuscheltiere

Ein Film von Mary Lambert

„I dont want to be buried in a pet sematary / I dont want to live my life again.“

(Ramones, „Pet Sematary“)*


Der Arzt Louis Creed (Dale Midkiff, bekannt aus der SciFi-Serie „Time Trax“) zieht mit seiner Frau Rachel (Denise Crosby, „Star Trek: The Next Generation“) und seinen beiden Kindern Ellie und Gage in ein abgelegenes Haus am Rande der amerikanischen Kleinstadt Ludlow um am dortigen College eine neue Stelle anzutreten. Bereits bei ihrer Ankunft machen die Creeds Bekanntschaft mit ihrem einzigen direkten Nachbarn, Jud Crandall (Fred Gwynne, „The Munsters“). Dieser weist die Familie darauf hin dass die Straße, welche zwischen seinem Haus und dem ihren verläuft, schon so manchem Haustier das Leben gekostet hat, da diese fast ununterbrochen von Tanklastern befahren wird. Aus diesem Grund existiert hinter dem Haus der Creeds ein Pfad in den umliegenden Wald, welcher zu einem heruntergekommenen Tierfriedhof führt…
Louis erster Tag als College-Arzt verläuft alles andere als angenehm: Studenten bringen ihm ihren schrecklich entstellen Kommilitonen Victor Pascow (Brad Greenquist) herein, welcher von einem Lastwagen angefahren worden ist. Bevor dieser seinen Verletzungen erliegt greift er nach Louis und macht ihm ein grausiges Versprechen: „Ich komme dich besuchen, Louis!“
Friedhof der KuscheltiereFriedhof der KuscheltiereFriedhof der Kuscheltiere
In der folgenden Nacht erscheint ihm Pascow tatsächlich in seinem Schlafzimmer. Sowohl verstört als auch von der unheimlichen Erscheinung angezogen, folgt ihm der Arzt auf den Tierfriedhof. Der Tote spricht zu Louis und sagt ihm dass er gekommen ist um ihm zu helfen. Er weist auf die Wand von zerlegten Bäumen und Ästen, welche den Friedhof vom Wald abgrenzt, und sagt: „Überschreiten Sie niemals diese Barriere…die Erde auf der anderen Seite ist verdorben!“
Die junge Ellie, welche selbst einen Kater besitzt, macht sich große Sorgen dass auch ihr kleiner Freund bald den Tod auf der Strasse finden könnte. Louis schafft es sie zu beruhigen indem er ihr verspricht dass dem Tier nach der anstehenden Kastration nichts mehr geschehen könne. Als Rachel mit den Kindern über ein Wochenende verreist, kommt es zum Unglück: Der alte Crandall findet den toten Kater am Straßenrand seines Hauses. Louis, der alles tun würde um seiner Tochter nicht das Herz zu brechen, wird von Jud aufgeklärt dass es da noch eine andere Lösung gibt als den Körper auf dem Tierfriedhof einzugraben…
Und so folgt er seinem Nachbarn hinter die Barriere, vor welcher ihm der tote Pascow gewarnt hat, um zu einem alten Indianerfriedhof am Ende des Waldes zu gelangen. Dort soll er Ellies Kater beerdigen.
Am nächsten Morgen kann Louis seinen Augen nicht trauen: Der Kater ist wieder zurück und er lebt! Allerdings wirkt er wesentlich aggressiver als zuvor.

Zunächst scheint das traute Familienleben wieder hergestellt zu sein, doch die Idylle trügt. Bei einem gemeinsamen Familienpicknick läuft der kleine Gage auf die Strasse – und wird überfahren. Der Schmerz über den Tod seines Sohnes sitzt so tief dass Louis eine furchtbare Entscheidung trifft: Er vergräbt dessen Leiche auf dem Indianerfriedhof…
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Die Stephen King-Verfilmung „Friedhof der Kuscheltiere“, zu welcher der literarische Großmeister des Schreckens auch das Drehbuch verfasst hat, gehört zu den atmosphärischsten zeitgenössischen Grusel-und Horrorfilmen. Zwar kann die Adaption (natürlich) nicht ganz mit der noch dichteren Vorlage konkurrieren, doch die ehemalige Musikvideo-Regisseurin Mary Lambert („Siesta“) schafft es sehr geschickt auf der Orgel des Schreckens zu spielen und dem Zuschauer abwechselnd eine Gänsehaut oder einen Schock nach dem anderen zu servieren. Da die Charaktere in keiner Weise überzeichnet sind kann man sich sehr gut mit ihnen identifizieren und der Film erhält auf diesem Weg eine für eine Horrorgeschichte sehr seltene Form von Tragik.

Die Darsteller kennt man zwar fast ausschließlich aus diversen TV-Serien, doch diesen Umstand merkt man ihnen hier kaum an. Vor allem der inzwischen verstorbene Fred Gwynne als sympathischer und gleichzeitig mysteriöser Nachbar Jud Crandall kann in seiner Rolle überzeugen.
Ein weiterer Pluspunkt des Films ist der gänsehauterzeugende Soundtrack inklusive Kinderchor, welcher zwar eindeutig stark beim Original-„Amityville Horror“-Score (1979) abgeschaut (bzw. abgehört) ist, aber in den Film passt wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge.
Sensible Zuschauer seien vor dem Film besonders gewarnt: Er ist atmosphärisch, schockierend, ekelig und deprimierend. Wer also eher einen Popcorn-Horror-Spaß sehen möchte, dem sei eher ein Film aus der „Final Destination“-Reihe oder „Hostel“ ans Herz gelegt.
„Friedhof der Kuscheltiere“ erinnert in seiner Umsetzung mehr an einen dreckigen italienischen Horrorstreifen in der Tradition eines Lucio Fulci, gemischt mit einem düsteren Familiendrama.
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Es handelt sich hier zwar nicht um einen absoluten Genremeilenstein, aber eine Empfehlung für Horrorfans kann in jedem Fall ausgesprochen werden.

[* „Pet Sematary“ by Dee Dee Ramone & Daniel Rey, Courtesy of Sire Records Company]

Eine Rezension von Bastian G.
(19. April 2007)
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Daten zum Film
Friedhof der Kuscheltiere USA 1989
(Pet Sematary)
Regie Mary Lambert Drehbuch Stephen King (basierend auf seinem Roman)
Produktion Paramount Pictures, Laurel Productions Kamera Peter Stein
Darsteller Dale Midkiff, Fred Gwynne, Denise Crosby, Brad Greenquist, Blaze Berdahl, Miko Hughes
Länge 98 min. FSK ab 18 Jahren
Filmmusik Elliot Goldenthal
Autor Stephen King absolviert im Film einen kurzen Gastauftritt als Priester. Der Song "Pet Sematary", welcher während des Abspanns zu hören ist, stammt von den "Ramones".
Kommentare zu dieser Kritik
Asokan TEAM sagte am 19.04.2007 um 16:43 Uhr

Eine grandios packende Horror-Vorlage wird vom Meister King selbst verwurstet zu einem unsäglich miserablen, oberflächlichen Skript, das von dilettantischen Mimen und einer völlig einfallslosen Regisseurin zu einem unfaßbar schlechten, unfreiwillig komischen Stuß verarbeitet wurde.
Renee TEAM sagte am 19.04.2007 um 17:05 Uhr

Unfreiwillig komisch? Nie und nimmer! "Friedhof der Kuscheltiere" gehört zu den besten Stephen King-Verfilmungen überhaupt und sorgt für ordentlich Gänsehaut und Gruselgefühle.
Florian TEAM sagte am 19.04.2007 um 21:15 Uhr

Er kommt zwar nicht an "Shining" und "Carrie" heran, zählt aber trotzdem zu den dichtesten und schockierendsten King-Verfilmungen.
Ein Minuspunkt ist vielleicht der zu starke Fokus auf FX und Masken, sehr viel besser hätte man das Buch jedoch nicht für die Leinwand adaptieren können.
Zombie-mower TEAM sagte am 20.04.2007 um 19:17 Uhr

dieser Film ist topp! Hab der ausführlichen Rezension nichts mehr hinzuzufügen. Außer vielleicht, dass das Ende, wenn Cage vom Friedhof wiederkehrt, einer der besten, spannendsten, aber auch graumsamsten Horrorfilm-Szenen bereit hält. Carrie und The Shining sind zwar als Gesamtfilme gewiss qualitativ bessere King-Adaptionen, haben mich aber nicht halb so verstört wie diese letzten 10 Minuten von "Friedhof der Kuscheltiere" (übrigens eines der wenigen Fälle wo ich den deutschen Titel dem englischen "Pet Cemetary" fast bevorzuge - hat so was teuflisch-sarkastisches).

Friedhof der Kuscheltiere ist einer dieser Horrorfilme, die man als Kind im Fernsehen angeschaut hat und in seiner Naivität bereits vor der Atmosphäre und den kurzweiligen Schockeffekten erzitterte. Wenn der Film dann aber abgelaufen ist, konnte man die ganze Nacht nicht die Augen zumachen ;-)
Ein großartiger Horrorfilm-Klassiker und Vertreter meiner Generation kennen den eigentlich alle (tatsächlich auch aus der Kindheit) - das rechne ich dem anziehenden Filmtitel zu.
Zombie-mower TEAM sagte am 20.04.2007 um 19:20 Uhr

ähmmm, irgendwie scheint hier niemand explizit erwähnt zu haben: der Film handelt von Zombies - und neben menschlichen treiben auch tierische Zombies hier ihr unseliges Wesen.
Man sei vorbereitet.
Asokan TEAM sagte am 20.04.2007 um 19:35 Uhr

Wirklich bemerkenswert wie populär dieser dümmliche, ineffektive Film noch - vor allem in hiesigen Gefilden, weniger auf internationaler Ebene - ist, ganz zu schweigen von der Tatsache, dass er fast schon einen absurd-nostalgischen Kultstatus genießt. Mir völlig unverständlich, da ich ihn erst in meinen 20ern sah und auch erst nach Lektüre der Vorlage, deren präziser psychologische Horror bei dieser flachen, offensichtlichen Adaption völlig aus dem Fenster fliegt. Die Stephen-King-Verfilmung "Es" hat mich als Kind auch verstört, aber ich bezweifle, ob er heute ebenso gruselig für mich sein wird. Der Blick zurück verlärt. Ach ja, Kindheitserinnerungen... :-)
Bastian TEAM sagte am 21.04.2007 um 13:51 Uhr

Ach ja, bevor ichs vergesse: Der Film handelt übrigens von Zombies*gg* Versuche eigentlich immer meine Rezensionen an einem gewissen Punkt abzubrechen weil ich einfach davon ausgehe dass es da draußen einen Leser gibt, der noch nichts von dem Film gehört hat und dem ich ansonsten die Überraschung verderbe(Sehr unwahrscheinlich...) Hat also nichts mit Schreibfaulheit zu tun;-)
Ich möchte auch nochmal anfügen dass die fünf Sterne für den Film nur im Genrebereich gelten; ich will ihn in keinster Weise in die Nähe von "Der Pate" oder ähnlichen Meisterwerken rücken. Deswegen ist es auch immer recht schwierig eine einigermaßen objektive Wertung (am Ende bleibt sie natürlich immer subjektiv) für einen Film zu finden. Es handelt sich bei "FdK" schlichtweg um einen sehr atmosphärischen und schockierenden Horrorstoff, der auch nach fast 20 Jahren immer noch Kultstatus besitzt!
Ich gebe natürlich Asokan insofern recht, dass die Vorlage über mehr Tiefe verfügt und auch mit einem subtileren Ende aufwartet.(Die letzte Szene ist der größte Schwachpunkt der Verfilmung!) Aber wie sollte man die Komplexität der Vorlage in einen normalen Kinofilm transferieren ohne dass am Ende wieder eine langweilige Stephen-King-TV-Miniserie herauskommt?? Der Roman besitzt auf jeden Fall einen beissenden, King-typischen, schwarzen Humor, der der Verfilmung abgeht. Außerdem geht es letztlich auch nicht ganz so plump um rumsabberne Zombies sondern um eine dunkle Macht, die Besitz von den toten Körpern ergreift(siehe im Roman z.B. den Abschnitt über Timmy Baterman!)
Finde trotz allem dass der Film sehr geglückt ist; wie Florian schon sagte: Besser kann man das Buch einfach nicht aufarbeiten!

Es ist übrigens tatsächlich so: Auch ich habe den Film in meiner Grundschulzeit gesehen...woher kommt das?? Echt komisch!
Bastian TEAM sagte am 21.04.2007 um 13:57 Uhr

Und noch ein trauriger Nachtrag: Für 2008 ist ein Remake des Films in Planung...mit George Clooney in der Hauptrolle und garantiert mit dämlichen neumodischen Schock-und Soundeffekten vollgestopft! Bin eigentlich immer noch nicht über das "Fog"-Remake hinweg und da kommt schon die nächste Verwurstung meiner Kindheits-Albträume:-(
Steff sagte am 14.07.2007 um 11:03 Uhr

Ich kann mich an diesen Film kaum noch erinnern, denn ich habe ihn gesehen, da war ich glaub ich 10 Jahre alt. Wollte unbedingt diesen Gruselfilm mitschauen. In der Nacht habe ich mir fast in die Hosen gemacht. Wir waren an dem Abend im Garten und alle Kuscheltiere hatten plötzlich rote Augen. Echt eine Horrornacht. Hab ihn mir seit dem auch nie wieder angesehen. Deshalb auch keine Bewertung.
Shikantaza sagte am 14.01.2009 um 22:08 Uhr

Ich fand das Buch in seiner Kompromisslosigkeit toll (was nicht gerade typisch für Stephen King ist, denn meistens dreht sich am Schluss doch alles in Richtung "Happy End" und die dichte bedrückende Atmosphäre des Buches haute mich vom Hocker...
Das letzte bleibt bei dem relativ reisserischen Film natürlich völlig auf der Strecke...trotzdem mag ich den Film, weil mir all die süßlichen, für ein Massenpublikum gemachten Filme nach Stories oder Büchern von Stephen King TOTAL auf den Zeiger gehen...
Die Musik ist gut (womit ich den Score meine sowie natürlich den Track von den RAMONES =;o) und die Gore-Szenen sind für die damalige Zeit sehr derbe gewesen (jedenfalls für einen dermaßen "komerziellen" Film).
Shikantaza sagte am 14.01.2009 um 22:10 Uhr

Ich fand das Buch in seiner Kompromisslosigkeit toll (was nicht gerade typisch für Stephen King ist, denn meistens dreht sich am Schluss doch alles in Richtung "Happy End" und die dichte bedrückende Atmosphäre des Buches haute mich vom Hocker...
Das letzte bleibt bei dem relativ reisserischen Film natürlich völlig auf der Strecke...trotzdem mag ich den Film, weil mir all die süßlichen, für ein Massenpublikum gemachten Filme nach Stories oder Büchern von Stephen King TOTAL auf den Zeiger gehen...
Die Musik ist gut (womit ich den Score meine sowie natürlich den Track von den RAMONES =;o) und die Gore-Szenen sind für die damalige Zeit sehr derbe gewesen (jedenfalls für einen dermaßen "komerziellen" Film).

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