1994 gelang dem deutschen Regisseur und Drehbuchschreiber Roland Emmerich, seine Idee von einem Planeten verbindenden Sternentor filmisch umzusetzen, womit ihm auch prompt der Durchbruch in Hollywood gelang. Einige Jahre später sollte das Konzept des Films fortgesetzt werden, woraufhin eine nun schon 10 Staffeln umfassende Science-Fiction-Serie entstand.
Ein Jahr ist es nun schon her, dass Colonel Jack O’Neill (im ursprünglichen Film gespielt von Kurt Russell) zusammen mit Dr. Daniel Jackson (damals James Spader) durch ein in Ägypten gefundenes Artefakt namens Stargate zu einem fremden, aber bewohnten Planeten reiste und die Bevölkerung dort vor einer außerirdischen Rasse, die sich selbst als Götter bezeichnet und einst Menschen von der Erde verschleppte und versklavte, befreite.
Seitdem ist rund um das Stargate nicht mehr viel los. In einem hoch geheimen Sicherheitskomplex der US-Army wird es aufbewahrt und von Soldaten bewacht, die sich diese langweilige Aufgabe mit Kartenspielen erträglich machen. Doch dann passiert es: Das Tor wird von Außerirdischen aktiviert, die in die Militärbasis eindringen und einen weiblichen Offizier verschleppen.
Um mehr über die lauernde Gefahr und die Herkunft der Aliens herauszufinden, wird von General Hammond (Don S. Davis) ein Team zusammengetrommelt, darunter Colonel Jack O’Neill (jetzt Richard Dean Anderson), Captain Samantha Carter (Amanda Tapping) und Dr. Daniel Jackson (der eine mit James Spade
r verblüffende Ähnlichkeit aufweisende Michael Shanks), das sich auf die gefahrvolle Reise zu einem fremden Planeten begibt und dort (erneut) gegen falsche Götter kämpfen muss.
Zunächst einmal lässt sich sagen, dass die von Roland Emmerich geschaffene und von Jonathan Glassner und Brad Wright fortgesetzte Grundidee originell und neu ist, vor allem aber viel Stoff für mehrere Folgen einer Serie bietet. So spielt „Stargate Kommando SG-1 - Das Tor zum Universum“ nicht wie andere Sci-Fi-Filme auf einem Raumschiff oder gar in der Zukunft, sondern in der Zeit, zu der auch die Dreharbeiten stattfanden und mit Menschen der Erde als Hauptdarsteller. Neu an dem Pilotfilm zur Serie ist die Idee, dass das Stargate eine Verbindung mit unendlich vielen fremden Planeten, die wiederum unzählbare Formen von Außerirdischen, Gefahren und neuen Erkenntnissen bergen, herstellen kann. Neben vielen in sich abgeschlossenen Geschichten für die kommenden Folgen bietet der Pilotfilm außerdem eine Reihe von Handlungssträngen, die in Zukunft immer mal wieder aufgegriffen werden und innerhalb mehrerer Staffeln erst ihr Ende finden.
Allein schon die Komplexität und fantasievolle Ausarbeitung der Story verblüfft, wenn man bedenkt, dass „Stargate Kommando SG-1 - Das Tor zum Universum“ ‚nur’ den TV-Pilotfilm zu einer Sci-Fi-Serie, von denen es schon so einige zu geben scheint, darstellt. Weiterhin ist der Film auch noch unglaublich aufwändig und effektvoll inszeniert, was eine Serie voller actiongeladener Sequenzen verspricht.
Das A und O einer wirklich guten Serie scheinen aber allem voran die Hauptfiguren zu sein, die die Handlung von Folge zu Folge tragen und trotzdem für eine hohe Zuschauerquote sorgen, auch wenn die ein oder andere Folge mal etwas langweiliger ausfallen sollte.
Auch die Figuren von „Stargate Kommando SG-1 - Das Tor zum Universum“ sind sehr komplex und vielseitig aufgebaut und schaffen es, die Sympathie des Zuschauers auf sich zu ziehen. Da gibt es zum einen O’Neill, der sich nach seinem ersten Besuch auf einem fremden Planeten eigentlich zur Ruhe setzen wollte. Der kampferfahrene und gerechte Colonel hat ständig einen ironischen Spruch auf den Lippen und hält nichts von wissenschaftlichem Geplänkel. So bereitete ihm schon seine erste Begegnung mit Dr. Daniel Jackson, dem friedliebenden, auf Konversation bedachten und von Niesanfällen geplagten Archäologen und Sprachexperten einige Schwierigkeiten. Noch gegensätzlicher zum Colonel scheint aber Captain Samantha – „Sam“ – Carter zu sein, die zwar auf der einen Seite zum Militär gehört, auf der anderen Seite aber wiederum Astrophysikerin aus Überzeugung ist und Jack das ein oder andere Mal mit ihren langen und unverständlichen Theorien quält. Das i-Tüpfelchen auf diesem bunt zusammengewürfelten Team ist dann schließlich Teal’C (Chris Judge), ein Außerirdischer, der einst einem falsch Gott diente und sich dann aber auf die Seite der Menschen schlug, um mit ihnen zusammen für die Befreiung seines Volkes zu kämpfen. Der wortkarge, direkte Jaffa verzieht kaum eine Miene, während er sich mutig und allen Gefahren trotzend für seine Freunde einsetzt.
Beides, die wunderbaren Schauspieler – von denen neben Richard Dean Anderson kaum ein bekanntes Gesicht dabei ist – und die liebevoll entwickelte Rollenkonzeption machen den Film mehr als sehenswert und bilden ein von nachkommenden Sci-Fi-Serien gern kopiertes Team. So ist es durchaus möglich, dass man in der Serie „Andromeda“ die alten Muster des ehrenhaften Teamchefs, der starken und intelligenten Blondine, des weichlichen, aber niedlichen Wissenschaftlers und des dunkelhäutigen, hünenhaften Aliens, das erst der Feind ist, sich aber dann auf die „gute“ Seite schlägt, wieder findet. Könnte natürlich aber auch Zufall sein ;-).
„Stargate Kommando SG-1 - Das Tor zum Universum“ scheint der beste Auftakt einer Serie zu sein, den man je gesehen hat. Der Pilotfilm ist spannend und effektreich, witzig und fantasievoll, originell und einzigartig. Kurzum: „Stargate Kommando SG-1 - Das Tor zum Universum“ ist die perfekte Grundlage für eine erfolgreiche Sci-Fi-Serie höchsten Niveaus.