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Die flotten Teens dreh'n ein neues Ding

Die flotten Teens dreh'n ein neues Ding

Ein Film von Mariano Laurenti

Die Clique Tonino, Salvatore und Angelino frohlocken als sie die Nachricht erfahren: sie bekommen eine neue Klassenlehrerin, die rothaarige Carla Moretti, ein feuchter Jungentraum. Schon bald verliebt sich Tonino in seine neue Lehrerin, doch sein Freund Salvatore, der Macho der Gruppe, spielt den anderen schon bald eine Affäre mit Frau Moretti vor. Der schüchterne Tonino sammelt dann erstmal Erfahrung mit seiner Tante Tecla, und nebenbei begleiten wir noch Hausmeister Ciccio, der eine leidenschaftliche und leidensvolle Beziehung zu einer stark übergewichtigen Lehrerin...das tolle Treiben kann wieder beginnen!

"Die Flotten Teens dreh'n ein neues Ding" ist ein weiterer Film in den fast endlosen "Flotten Teens"-Reihe, zumindest im Deutschen. Die Geschichte ist natürlich alles andere als konsistent, es gibt eigentlich keinerlei Bezüge zu den anderen Filmen. Nur das allgemeine Setting und "Feeling" erinnert an die anderen beiden, hier besprochenen Teile. Allerdings hat das mit den Vorgängerfilmen eigentlich fast gar nichts zu tun, was vor allem beim Cast ärgerlich ist. Weder sind in dem Film Gloria Guida noch Rodolfo Bigotti mit von der Partie, als alte bekannte sind eigentlich nur noch Alvaro Vitali, Gianfranco D'Angelo und Mario Carotenuto dabei. Alvaro Vitali wechselt mal wieder munter die Rolle, wo er bei "Flotte Teens und heiße Jeans" ein Schüler war, bei "Flotte Teens jetzt ohne Jeans" als Lehrer zu sehen war, spielt er hier erneut einen Schüler. Gia
nfranco D'Angelo ist hier mal nicht der Lehrer, sondern der Hauswart der Schule, und Mario Carotenuto spielt hier einen ganz neuen Charakter. Ja, die prima italienische Filmwelt.
Die flotten Teens drehDie flotten Teens drehDie flotten Teens dreh
Kommen wir also, wie der geneigte Leser sich sicherlich schon gedacht hat, zu meinen Standardkategorien einer (italienischen) Sexkomödie, die da wären Nuditäten, Dramatik, Klamauk und Wahnsinn. Wo schon der zweite Teil deutlich "zahmer" als der Erstling war, ist das neue Ding sogar noch harmloser. Erstens fehlt eine weibliche Leading Role in Form von Gloria Guida, die ja ziemlich oft unbekleidet war, zweitens sind die drei männlichen Hauptdarsteller unfähige Idioten, die nicht mal nen Blick auf ihre Mitschülerinnen erhaschen können - genausowenig wie der Zuschauer also. Am meisten, allerdings eigentlich nur in einer Duschszene gibt es von Dagmar Lassander zu sehen, die zum Zeitpunkt des Films 33 Jahre alt war, und mit ihren "weiblichen Rundungen", wie das so schön heißt, überzeugen kann. Femi Benussi hat noch eine Szene in Höschen und mit Dildo, aber das ist alles halb so wild. Insgesamt bekommt das männliche Auge also recht wenig geboten. Gerade im Verhältnis von Tonino und seiner Lehrerin wird der Film schon fast dramatisch, und erinnert an moderne Teeniekomödien wie "American Pie", die zwar lustig sind, aber doch auch ernstere Themen behandeln. Jedoch schleicht sich durch diese Dramatik, da das insgesamt wieder grober Unfug ist, doch die Langeweile ein.

Sicherlich prasselt hier wieder einiges an hirnverbranntem Klamauk auf den Zuschauer ein, dafür verantwortlich ist vor allem der Handlungsstrang um den Hausmeister Ciccio und sein Love-Interest, dazu aber später mehr. Aber auch Angelino und seine Freunde sorgen für so einiges Chaos, und auch manche ihrer Lehrer müssen den einen oder anderen Streich erleiden. Jedoch hält sich der Film, wie bereits angedeutet, im Gegensatz zu "Flotte Teens jetzt ohne Jeans" im hemmungslosen Klamauk Marke Wahnsinn eher zurück, und verlässt sich auf die Komponente Tonino - Moretti. Am witzigsten ist da eigentlich noch die Rolle von Mario Carotenuto, der eine Mischung aus Geistlichem und "Fotoromanproduzenten" spielt, der wohl im Hinterzimmer pornografische Fotoromane herstellt, und vorher seine Darstellerinnen flachlegt. Seine Ehefrau findet das natürlich nicht so toll, was in einer doch spaßigen Dialogsequenz der beiden mündet. Zwischendurch gibt es doch noch ein paar gelungene Wortwitze, die zumindest für ein paar Schmunzler oder Grinser sorgen können. Eines der Highlights wäre da, sinngemäß, der Dialog: "Ah, und ihr Mann ist ein Midlife-Crysler?" -"Nein, sein Auto ist mir egal." Im Film kommt das doch lustiger rüber.

Kommen wir also nun zu dem bereits angedeuteten Klamaukfritzen Ciccio, gespielt von Gianfranco D'Angelo. Der läuft schon den ganzen Film über hochnotpeinlich mit dämlichen Akzent durch das Geschehen, und hat immer wieder peinliche Situationen mit der dicken Lehrerin der Schule. Ab Minute 74 ist der Film quasi zu Ende, die Haupthandlung um Tonino und Moretti abgeschlossen, doch statt dem Abspann passiert etwas völlig anderes. Endlich führt Ciccio seine Herzensdame aus, und der Zuschauer muss ca. 12 Minuten übelst stupides Klamaukkino erleben, als ob es keinen Morgen gäbe. Das hat mit dem ganzen Film an sich überhaupt nichts zu tun, ist in sich nicht konsistent, aber auch nicht abgedreht genug, um wirklich darüber lachen zu können. Es beginnt mit einer Motorradfahrt der beiden, und endet dann in einem romantischen Farmhaus. Das mag alles so gar nicht zum Film passen, und dient tatsächlich nur zur Streckung auf eine echte Langspielfilmlaufzeit. Nur fühlen sich diese 12 Minuten, bis auf ein paar gelungene Pointen, eher wie 30 Minuten an. Das ist derbe unnötig und kostet dann doch einen halben Stern. Der Covertext der DVD spricht passenderweise von "Weil das alles (...) sowas von lustig ist, gibt es obendrauf noch eine Parallelhandlung [also die mit Ciccio] (...)", was für mich so klingt, als fände der Texter das auch alles derbe Scheisse.
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Bei Cast & Crew gibt es wieder ein paar alte Bekannte. Erneut hat Mariano Laurenti Regie geführt, und Alvaro Vitali ist auch wieder dabei. Als Neulinge im Hauptcast gibt es Femi Benussi als nackte Tante zu sehen, die auch schon für Mario Bava in "Hatchet for the Honeymoon" vor der Kamera stand, aber auch mit "Der Mafia-Boß" Poliziesco-Erfahrung sammelte und im Giallo "Die Nacht der blanken Messer" mit Edwige Fenech vor der Kamera stand. Alfredo Pea ist heute immer noch im Geschäft, und spielte unter anderem im Jahr 2000 in "Lushins Verteidigung" mit. Gabriele Di Giulio, der Salvatore spielt, hat insgesamt nur vier Einträge in seiner Filmographie, war aber auch in Ruggero Deodatos "Der Schlitzer" zu sehen. Dagmar Lassander spielte auch in "Hatchet for the Honeymoon", und war unter anderem im Giallo "L'Iguana dalla lingua di fuoco" aka "Die Bestie mit dem feurigen Atem" zu sehen. Witzigerweise hat Alvaro Vitali die selbe Synchronstimme wie Mark Hammil in Star Wars, so dass man Luke Skywalker einige dumme Sprüche reißen hört :)

Als DVD liegt der Film wieder von MIG vor. Das Bild ist eher durchwachsen und überstrahlt ziemlich, der Ton ist ok. Erneut gibt es eine Passage mit deutschen Untertiteln, Extras gibt es keine. Der Film ist aber nur in der "Flotte Teens"-Box enthalten, zusammen mit den beiden Vorgängern. Vielen Dank für das Rezensionsexemplar!

Fazit: "Die flotten Teens dreh'n ein neues Ding" ist erneut eine ernstere Komödie, die jedoch gerade durch ihren Ernst nicht überzeugen kann. Denn das ganze Außenrum ist nicht wirklich überzeugend, so dass der Zuschauer mit den handelnden Personen nicht mitfiebert. Daneben gibt es zu wenig nackte Haut um für Unterhaltung zu sorgen, und das angehängte Ende macht dann nochmal so einiges kaputt.

Eine Rezension von David Kugler
(12. Dezember 2007)
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Daten zum Film
Die flotten Teens dreh'n ein neues Ding Italien 1976
(Classe mista)
Regie Mariano Laurenti Drehbuch Franco Mercuri, Francesco Milizia
Produktion Dania Film
Darsteller Alvaro Vitali, Dagmar Lassander, Femi Benussi, Gabriele Di Giulio, Alfredo Pea
Länge 86:55 FSK 16
Filmmusik Gianni Ferrio
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