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Mitten ins Herz - Ein Song für Dich

Mitten ins Herz - Ein Song für Dich

Ein Film von Marc Lawrence


Kürzlich gab Hugh Grant in einem Interview dem Fragesteller zu verstehen, dass er persönlich – bedingt durch ein Kindheitstrauma – Musik hasse. Umso verständlicher, dass sich sein neuer Film um genau dieses Thema dreht: Musik. Manche Sachen sollte man einfach nicht hinterfragen.


Alex Fletcher (Hugh Grant) war in den 80er Jahren Teil der erfolgreichen Pop–Hit–Combo PoP! und fristet nach dem Auseinandergehen ein eher bescheidenes Musik-Dasein. Während sein Musik-Kollege irgendwo im Geld badet, vertreibt Alex sich die Zeit mit Gelegenheitsauftritten auf Jahrgangstreffen oder Vergnügungsparks. Das Schicksal scheint es jedoch gut zu meinen, als das zur Zeit angesagteste Pop-Sternchen Cora Corman (Haley Bennett als ironisch–übertriebene Mischung aus Britney Spears und Shakira mit einem Hang zur Esoterik) ihn bittet, einen Song für ihr neues Album zu schreiben. Alex, der sein Glück kaum fassen kann, willigt natürlich ein, scheint aber vergessen zu haben, dass er schon seit Jahren keinen Song mehr geschrieben hat und diesbezüglich ein wenig (das ist noch milde ausgedrückt!) aus der Übung gekommen ist. Glück im Unglück, dass Alex' neue und hypochondrisch veranlagte Pflanzenpflegerin Sophie Fischer (Drew Barrymore) zwar nicht unbedingt einen Grünen Daumen beweist, wenn sie Plastikpflanzen gießt und die richtigen beinahe ertränkt, aber ein gesundes Gespür für das Texten an den Tag legt. So ergibt eins das andere: aus
der gemeinsamen Arbeit entsteht ein Song, Cora Corman ist wahrlich begeistert, weshalb Alex letztlich nicht nur seinem Comeback, sondern zugleich auch Sophie (am und unterm Klavier) näherkommt. Und ganz plötzlich scheint die junge Liebe seinem Comeback auch schon wieder im Weg zu stehen.


Marc Lawrence hat schon in seinem Vorgänger „Ein Chef zum Verlieben“ [2002] (ebenfalls mit Hugh Grant) zum Ausdruck gebracht, dass er durchaus ein Gespür für harmlose, romantische Komödien und das Zusammenführen beziehungsweise Verkuppeln von sympathischen Stars auf der Leinwand hat. In „MITTEN INS HERZ - EIN SONG FÜR DICH“ fungiert Lawrence abermals als Regisseur und Drehbuchautor, und auch hier sitzen einige Witze, passt das Timing zeitweilig perfekt. Trotzdem kann die gelungene und schnörkellose Inszenierung nicht darüber hinweg täuschen, dass die Geschichte im Ganzen wieder einmal stark vorhersehbar ist und mit Sicherheit keinen Innovationspreis gewinnen wird. Einen tanzenden Hugh Grant gab es zuletzt in „Tatsächlich Liebe“ [2003] zu „bewundern“ und auch Drew Barrymore hat man so oder ähnlich schon in vielen Rollen gesehen. Trotzdem wird man das Kino nach diesem Film mit einem leichten Grinsen verlassen, denn sind wir doch einmal ehrlich: wer erwartet schon große Innovationen, wenn er einen Hugh-Grant-Liebesfilm sieht?! Eben. Der damals 46-jährige persifliert überaus amüsant alle gängigen 80er Jahre-Klischees, wenn er als Alex leicht hüftsteif und mit schmerzverzerrtem Gesicht den Hüftschwung zu seinen alten Hits präsentiert, und es macht ausnahmslos Spaß, dabei zuzusehen. Als Pendant zu den 80er Jahren teilt Haley Bennett als Cora Corman und Popsternchen der Gegenwart gekonnt Seitenhiebe auf alle gängigen Plastikpop-Engelsstimmchen-Konsorten aus. Denkwürdig ist ihre nun folgende verbale Meisterleistung: „I'll show you the roof. It's upstairs.“ Manche Leute sollten den Mund außer zum Singen lieber gar nicht erst öffnen.


Der eigentliche Höhepunkt des Films – man weiß ja sowieso bereits, wie es ausgehen wird – findet sich übrigens schon gleich zu Beginn. Der Vorspann ist gestaltet als dreiminütiges, liebevoll inszeniertes Musikvideo zu dem Song „Pop! Goes my Heart“, in dem Hugh Grant und Co. als Pop-Combo PoP! unweigerlich an Wham! erinnern. Das Video ist an Kitsch und Klischees kaum zu überbieten, und das macht es gerade so lustig.


„MITTEN INS HERZ - EIN SONG FÜR DICH“ ist somit unterm Strich eine unterhaltsame, harmlose Musik-Komödie ohne große Überraschungen, die jedoch wegen der Gesangseinlagen Hugh Grants und des Musikvideos am Anfang durchaus ihre Daseinsberechtigung hat. Ein Film, der bei aller Schlichtheit beweist, dass Liebe manchmal auch durch respektive über die Ohren geht und Musik die Menschen eben doch verbindet. Ich sollte mich vielleicht auch mal wieder ans Klavier setzen.

Eine Rezension von Stefan Rackow
(01. März 2007)
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Daten zum Film
Mitten ins Herz - Ein Song für Dich USA 2007
(Music and Lyrics)
Regie Marc Lawrence Drehbuch Marc Lawrence
Produktion Warner Bros. Kamera Xavier Pérez Grobet
Darsteller Hugh Grant, Drew Barrymore, Brad Garrett, Kristen Johnston, Campbell Scott, Haley Bennett, Jason Antoon
Länge 104 Minuten FSK ohne Altersbeschränkung
http://wwws.warnerbros.de/musicandlyrics/
Filmmusik Adam Schlesinger
Der Vorspann ist ein dreiminütiges Musikvideo der fiktiven Popgruppe "Pop!"
Kommentare zu dieser Kritik
Anj TEAM sagte am 02.03.2007 um 00:13 Uhr

War die Poptante nicht eine Mischung aus Britney und Christina Aguilera? Ich hab den Film zwar noch nicht gesehen, aber irgendwo hab ich das mal gehört.... na egal. Trotz aller negativen Punkte hab ich doch Lust bekommen, den Film zu sehen, allein schon wegen des singenden Hughs. Kann er das wirklich?
Stefan R. TEAM sagte am 02.03.2007 um 09:51 Uhr

Mich hat's selber überrascht: ja, er kann singen. Hört sich auf jeden Fall besser an als das meiste, was einem in Casting-Shows geboten wird ;-)

Warum ich Shakira geschrieben habe, hat schon einen Sinn, aber wenn ich's erklären würde, dann würde ich schon einen Teil der Geschichte vorwegnehmen. Jedenfalls drängte sich bei mir der Vergleich geradezu auf :-)
Anj TEAM sagte am 02.03.2007 um 18:37 Uhr

AHA!!! Jetzt hab ich erst mal deine Identität entlarvt, Agent X! ;-) (Ich wusste nicht, dass du es bist...) Ähm... wat war...? Ach ja, Shakira! Na, dann verrate mal nichts und ich bin gespannt woran es liegt, dass der Vergleich bei dir kam.
Anj TEAM sagte am 07.03.2007 um 22:23 Uhr

Okay, ich habe soeben diesen Film gesehen und muss sagen: Er war okay. Ein Film zum genießen und zurücklehnen. Hugh Grant spielt einfach klasse, was aber sicherlich nicht so schwer war, da es einfach Spaß machen muss, bei diesem Film mitzuspielen. Die Ironie ist klasse und die Anspielungen auf Popklischees auch. Die Story ist natürlich mau, die Spannung auch. Aber egal, der Film macht Spaß. Kann man sich ansehen.
Da ich ihn nur im Original gesehen hab, würde mich einmal sehr interessieren, wie man ihn synchronisiert hat. Das stelle ich mir an einigen Stellen echt schwierig vor.
Stefan R. TEAM sagte am 08.03.2007 um 10:27 Uhr

Teilweise springt der Film zwischen Englisch und Deutsch hin und her. In der Szene vor dem Portier singt Alex: "Ich lieg hier mit einem Clown über meinem Bett", woraufhin Sophie erwidert, dass das "cloud-Wolke" heißen soll. Vielleicht nicht ganz glücklich umgesetzt, aber bevor die Witze verloren gehen...

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