Ein englisches Dörfchen wird von beunruhigenden Ereignissen erschüttert.
Die Dorfgemeinschaft hat eigentlich schon genug Ärger mit dem scheinbar bekloppten Professor Miles, der nicht Besseres zu tun hat als sich des Nächstens auf dem örtlichen Friedhof herumzutreiben, um in Kontakt mit den Toten zu treten.
Doch damit nicht genug: Jugendliche verschwinden spurlos und einige Einwohner werden tot aufgefunden. Was zunächst nach Unfällen aussieht, wird immer mysteriöser als Kratzspuren einer Katze an den Leichen entdeckt werden.
Auch eine Photographin wird unfreiwillig in die Geschichte hineingezogen.
Bald überschlagen sich die Ereignisse und stapeln sich die Leichen, weswegen die örtliche Polizeistelle lieber mal Verstärkung aus London ruft….
Zwar rühmt sich dieser Lucio Fulci-Film aus dem Jahre 1981 damit, auf der berühmten Kurzgeschichte von Edgar Allan Poe zu basieren, an die Klasse der literarischen Vorlage kommt er jedoch zu keinem Zeitpunkt heran.
Allzu viel hat er mit der Vorlage aber auch nicht zu tun.
Bis auf wenige Motive, die aus Edgar Allan Poes berühmter Vorlage übernommen werden (die schwarze Katze oder das Einmauern etc.) ist der Film nämlich alles andere als vorlagentreu.
Vielmehr kredenzt sich Regisseur Lucio Fulci seinen ganz eigenen Wirrwarr aus unterschiedlichen Versatzstücken:
Eine beunruhigende Geräusche von sich gebende Katze, die zum Serienmörder wird und ein
alter Zausel, der mit den Toten spricht oder es zumindest versucht – ja, hier passt das alles vermeintlich zusammen. Statt einem Killer mit schwarzen Handschuhen schleicht nun halt eine Katze, die ua. in der Lage ist Menschen zu hypnotisieren und so quasi in den Selbstmord zu treiben, in den Schatten umher. Zudem ist das Tier ganz schön gewieft, verschafft sich überall dorthin Zutritt wo es möchte und hat besonderen Gefallen daran gefunden, seine Opfer in perfide Fallen zu locken – scheinbar gibt es kein Entkommen…..
…… vor der hanebüchenen Handlung jedenfalls ganz bestimmt nicht!
Gerettet wird der ganze Unfug nur von der Kameraarbeit Sergio Salvatis, der schon öfter bei Fulci im Dienst stand. Die zahlreichen Einstellungen aus der Sicht der Katze sind sicher einer der besseren Einfälle des Films.
Zudem wartet der Streifen neben dem aus Clockwork Orange bekannten Patrick Magee mit einem ansehnlichen Cast von Eurocult Stars auf: Mimsy Farmer, David Warbeck oder auch Dagmar Lassander geben sich die Ehre.
Für die Musikuntermalung zeichnet sich Brian DePalma–Hofkomponist Pino Donaggio verantwortlich, was die vorhersehbaren "Spannungs"momente im Film aber auch nicht besser macht.
Für Freunde mitunter trashigen Tierhorrors oder für Fulci – Allesseher ist der Film eventuell dennoch einen (vorsichtigen) Blick wert.
Immerhin ist die DVD aus dem britischen Hause Shameless Screen Entertainment vollständig uncut.
Denn wir haben es hier ja mit einem waschechten Fulci zu tun, weswegen die zahlreichen Opfer der teuflischen Katze auf denkbar ungustiöse Art und Weise das Zeitliche segnen.
So darf der „Meister des Blutes“ Fulci immer wieder beherzt in den Eimer mit der roten Farbe langen.
Dabei wirkt manches lächerlich, wie die „lebensechten“ Stoffpuppen, die man schon von anderen Genreperlen her kennt, anderes ist wiederum recht drastisch umgesetzt (siehe Screenshots).
Die Black Cat–Story bzw Motive aus dieser Geschichte wurden von zahlreichen Kollegen Fulcis wesentlich besser umgesetzt. Man denke nur an Argentos Version mit Harvey Keitel in „Two Evil Eyes“ oder auch Sergio Martinos „Your Vice Is A Locked Room (And Only I Have The Key)“.
So bleibt Fulcis Versuch ein reichlich lahmer Grusler, aus dem man wesentlich mehr hätte machen können.
Credit und Copyright Coverfoto/Coverimage:
Shameless Screen Entertainment