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Das Haus an der Friedhofmauer

Das Haus an der Friedhofmauer

Ein Film von Lucio Fulci

Here we go again:

Nachdem mit „Ein Zombie hing am Glockenseil“ und „Die Geisterstadt der Zombies“ bereits zwei Metzel-Orgien aus dem Fundus von Italiens Hardcore-Horror-Lieferanten Nummer eins, Lucio Fulci, bei „mannBEISSTfilm“ eine Rezension erfahren haben, soll nun auch dessen ´81er Werk „Das Haus an der Friedhofmauer“ mit einigen Zeilen gewürdigt werden.

Wie bereits in den vorangegangenen Kritiken zu lesen gewesen ist, gehörte der Begriff „Subtilität“ nicht unbedingt zum Wortschatz des 1996 verstorbenen Regisseurs – zumindest nicht in Bezug auf seine Filme, die sich nicht selten mit einen dünnen Story von einem Blutbad zum nächsten hangelten.

So lässt auch der vorliegende Streifen eine ausgeklügelte Geschichte und tiefgründige Charaktere vermissen, obwohl jetzt schonmal angemerkt werden kann dass Fulci diesmal ein gutes Händchen für eine dreckige und gruselige Atmosphäre bewiesen hat, die ohne die drastischen Tötungsszenen vielleicht auch Freunde konventioneller Horrorstoffe angesprochen hätte.
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Das Haus an der FriedhofmauerDas Haus an der FriedhofmauerDas Haus an der Friedhofmauer
Der Historiker Norman Boyle (Paolo Malco, „Der New York Ripper“) zieht mit seiner Frau Lucy (Catriona MacColl) und ihrem gemeinsamen Sohn Bob in ein grosses aber heruntergekommenes Anwesen am Rande Bostons. Boyle will dort die Untersuchungen seines Kollegen Dr. Peterson fortsetzen, der sich mit den Forschungen des früheren Besitzers, Dr. Freudstein, beschäftigt hat und sich aus unerklärlichen Gründen an einem Haken erhängte.
Bereits vor ihrer Abreise hat der junge Bob eine Vision von einem Mädchen, das ihn eindringlich vor seinem neuen Heim, welches direkt an einem kleinen Friedhof liegt, warnt.
Natürlich tun seine Eltern diese Geschichte als kindliche Spinnerei ab, doch auch als sie das Haus erreicht haben, sieht ihr Sohn seine für andere unsichtbare neue Freundin, die sich als Mae vorstellt.
In den folgenden Nächten hört die Familie oft unheimliche Geräusche in dem alten Bauwerk, und nachdem sich einige schreckliche Dinge ereignen kommt Boyle einem tödlichen Geheimnis auf die Spur – doch das Unheil hat bereits seinen Lauf genommen…

Der Versuch, einen Lucio Fulci-Film möglichst objektiv zu betrachten, ist in der Tat äußerst schwierig. Man muss schon ein gewisses Faible für dessen Werke besitzen, um auch dem „Haus an der Friedhofmauer“ etwas Positives abzugewinnen. Wie bereits erwähnt, geht der Regisseur zwar in diesem Fall mit etwas mehr Gespür für die Stimmung zu Werke, doch bleiben auch hier die einzelnen Charaktere hölzern wie eh und je, und die – wenn auch nicht sonderlich vielen – heftigen Splatterszenen dürften mal wieder das Publikum in Verehrer und Spötter spalten.
Das Haus an der FriedhofmauerDas Haus an der FriedhofmauerDas Haus an der Friedhofmauer
Die Story an sich ist zwar alles andere als originell, aber sie reicht durchaus dazu aus, dem Zuschauer gegen Ende die eine oder andere Gänsehaut zu verpassen – was ja bei einem Horrorfilm schon eine befriedigende Leistung darstellt.
Außerdem sollte das Setting in dem grossen und ziemlich schäbigen Anwesen als wohlmöglich größter Triumph des Streifens angesehen werden; schon der Anblick des Hauses ruft Erinnerungen an so manchen Spukhaus-Klassiker wie „Amityville Horror“ (1979) oder „Die toten Augen des Dr. Dracula“ (1966) hervor.
Wie dem aber so ist, belässt es Fulci nicht allein bei Grusel und Suspense, sondern bittet bei den Mordszenen seine nicht gerade zimperliche Special-Effect-Crew zur Arbeit…und natürlich blendet die Kamera keineswegs nach dem ersten Eindringen des Messers ab, schließlich wusste der „Godfather Of Gore“ auch, was seine zahlreichen Fans von ihm erwarten.

Alles in allem kann man „Das Haus an der Friedhofmauer“ also als recht unterhaltsamen Streifen für Freunde des etwas deftigeren Terrorkinos bezeichnen; diese sollten allerdings auch etwas Toleranz für oder Spaß an so mancher trashiger Einlage mitbringen:
Die Fledermaus-Tötungsszene z.B. weist zwar durchaus einen gewissen Ekelfaktor auf, sorgt aber zwangsläufig für unfreiwillige Komik und bremst den gerade aufgebauten Spannungsbogen etwas ab.

Fulci? Spannungsbogen? Nein, es handelt sich dabei nicht um einen Schreibfehler – der gute Lucio versteht es in der zweiten Hälfte des Werkes tatsächlich, so etwas wie echten Nervenkitzel zu erzeugen. Dieser resultiert auch nicht aus dem Aneinanderreihen von groben Verstümmelungen, sondern eben aus dem Umstand dass die klassischen und simplen Horrorelemente wie dunkle Gewölbe und knarrende Türen ineinander greifen und sich das „Finale“ tatsächlich mal sehen lassen kann.
Das Haus an der FriedhofmauerDas Haus an der FriedhofmauerDas Haus an der Friedhofmauer
Darüber, welcher Film von Lucio Fulci am gelungensten ist, kann man sich unter Fans bestimmt streiten.
Zumindest für den Verfasser dieser Rezension zählt „Das Haus an der Friedhofmauer“ definitiv zu den besseren „Fulcis“.

Eine Rezension von Bastian G.
(15. Mai 2008)
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Daten zum Film
Das Haus an der Friedhofmauer Italien 1981
(Quella villa accanto al cimitero)
Regie Lucio Fulci Drehbuch Lucio Fulci, Giorgio Mariuzzo & Dardano Sacchetti, Story von Elisa Briganti
Produktion Fulvia Film Kamera Sergio Salvati
Darsteller Catriona MacColl, Paolo Malco, Ania Pieroni, Giovanni Frezza, Silvia Collatina, Dagmar Lassander, Giovanni De Nava, Teresa Rossi Passante
Länge 87 min. FSK -
http://www.shockingimages.com/fulci/menu.html
Filmmusik Walter Rizzati
Kommentare zu dieser Kritik
Damocles TEAM sagte am 15.05.2008 um 19:50 Uhr

Auch schon länger nicht mehr gesehen, aber ich hab den als Schnarcher vor dem Herrn in Erinnerung. Das Beste war wirklich das Cover der DVD, das hatte mehr Atmosphäre als der ganze Film ;)

Ne, der hat mir überhaupt nicht getaugt, aber wie gesagt, auch erst einmal gesehen, und das ist schon lang her.
morfois sagte am 16.05.2008 um 15:20 Uhr

Da Capo für die Kritik (von B.Glodnick)! Zwar ist es auch bei mir schon lange her seit ich "Das Haus.." in einer grausligen VHS-Fassung (schwarzkopiert u. obendrein noch cut!) gesehen habe. Das ändert aber nichts an meiner Wertschätzung für Lucio Fulcis Werk. Er hat ein ums andere Mal bewiesen, das man mit wenig Geld durch geschickte Dramaturgie Spannung u. unheimliche Atmosphäre bis hin zum Horror aufbauen und halten kann! Natürlich sind die Handlungsstränge oft wirr und unverständlich. Aber auch Horror-Papst John Carpenter hatte in seinen Drehbüchern logische Lücken, so groß, das man einen Ozeandampfer hindurchschieben konnte! Hat das der Spannung etwa geschadet? Nein-Seine Filme sind und bleiben moderne Klassiker! Und dasselbe gilt für Fulci(Kritiker Frank Trebbin schrieb, die Handlung von "Ein Zombie hing am Glockenseil" bewege sich im "Stygischen Dunkel"). Zugegeben, die Trash-Momente in Fulcis Filmen sind gewöhnungsbedürftig. Aber die Szene mit dem "Unterwasser-Zombie", im (ungleichen) Duell mit einem Hai (Hai verliert Leben, Zombie einen Arm), aus "Woodoo-Schreckensinsel der Zombies", oder der zombie-fizierte Blindenhund, der seinem Frauchen an die Kehle geht ("Geisterstadt der Zombies") sind und bleiben ewige Lachgranaten - gerade weil sie so unerwartet daherkommen!
daoe sagte am 06.07.2009 um 15:15 Uhr

Ich fand den Film langweilig, kaum Splatter & miese Geschichte noch dazu. Wer auf "Sixth Sense"-Horror steht mit weniger Ansprüche, kann sich den Film mal reinziehen.

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