Equilibrium
Killer of Emotions
Packende und beängstigende Zukunftsvorstellung
Im den ersten Jahren des 21ten Jahrhunderts brach ein dritter Weltkrieg aus. Aus Angst vor einem vierten, und somit gesehen wohl auch letzten, wurde der Grammton Kleriker geschaffen. Diese Personen hatten die einzige Aufgabe die wahre Quelle der menschlichen Grausamkeiten auszurotten: Die Fähigkeit, etwas zu fühlen. Diese Gefühle werden in Libria, dem Land in dem die Menschen nach dem Krieg begannen zu leben, durch eine Droge Namens „Prozium II“ unterdrückt. Nur durch die Absetzung der Dosis die jeder gezwungen ist zu nehmen, kann man fühlen. Jene die wieder fühlen können werden von den Klerikern des Grammaton verfolgt und eliminiert und alles was Gefühle vermittelt, wie zum Beispiel Kunst, Musik oder Tiere werden ebenfalls zerstört. Das Harte Vorgehen der Kleriker wird direkt zu Beginn des Filmes schon sehr deutlich gezeigt, was auch die Tugendhaftigkeit des Protagonisten John Preston (Christian Bale) unterstreicht. Fragen, wie: „was haben Sie dabei empfunden.“ stellen eine große Gefahr für den angesprochenen dar und den Einblick in das System den man schon in den ersten 10 Minuten des Films bekommt erinnert sehr an Willkürherrschaften aus dem Beginn des 20ten Jahrhunderts. Dies wird auch durch die Einblendung von unter anderem Hitler oder Stalin auf öffentlichen Bildschirmen unterstrichen.
Der Protagonist zeigt seine Loyalität zum System auch dadurch, dass er seinen Partner Errol Partridge (Sean Bean) der Sinnesstraftat überführt und kurzerhand erschießt. Hier setzt die Handlung des Films eigentlich erst richtig ein, da durch diese Tat und durch das vergessen einer Prozium Dosis Zweifel in John Preston entstehen. Christian Bale spielt diese innere Zerrissenheit sehr überzeugend und durch Actioneinlagen und eine schnelle Kameraführung wird die Handlung niemals zähflüssig. Die plötzliche Änderung im Leben des Klerikers Preston erschwert ihm den Lebensalltag und seine bisherigen Annahmen- noch keineswegs alle ausgelöscht- kollidieren mit seinen neuen, durch das Gefühl entwickelten. Nach Außen hin wart er noch den Schein eines Tugendhaften Grammaton Klerikers und im Inneren werden seine Zweifel am System immer größer. Fragen wie der Sinn von der Existenz des eigenen Lebens, welche ihm von der Gefangenen Mary O’Brien (Emily Watson) gestellt werden, öffnen neue Horizonte im Weltverständnis des Klerikers. Ein Kampf zwischen totalitärem Staatssystem und Gefühlen beginnt.
Wem das Buch „1984“ von George Orwell gefallen hat, der findet auch Gefallen an diesem Film. Ersteres ist natürlich überragend und durch den Film nicht zu toppen. Man findet aber sehr viele Parallelen zwischen Buch und Film. Regisseur Kurt Wimmer sieht aber die Gestalt des „Vaters“ als Führer der Nation und weisen Beschützer keine direkte Verbindung zum „Großen Bruder“ in Orwells „1984“. Er möchte diese Gestalt eher als religiöse Vaterfigur zeigen, wie auch sein ganzer Film von religiösen Symbolen gespickt ist. Die Flagge des Landes kann auch in zweierlei Hinsicht betrachtet werden. Zum einen als Christliches Kreuz und zum anderen ist dieses Symbol, das „Kruckenkreuz“, das Zeichen der österreichischen Faschisten zwischen 1933 und 1938 gewesen.
Der Titel des Films, „Equilibrium“, bedeutet Gleichgewicht. Dies bezeichnet den Zustand der vom Prozium betäubten Menschen, welche in einem seelischen Gleichgewicht schweben sollen.
Der Film Equlibrium ist für jeden Typen von Mensch zu empfehlen, weil man nach dem Film auch anfängt sollte zu überlegen, wie weit unsere Welt heutzutage schon überwacht wird.