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The Prowler - Die Forke des Todes

The Prowler - Die Forke des Todes

Ein Film von Joseph Zito

Ach ja, die 80er: Billige „Euro Disco“-Klänge, kreischende Heavy Metaller mit Spandex-Hosen und auftoupierten Haaren und dreckige, brutale Horrorstreifen, in denen maskierte Killer mit allerlei Waffenarsenal unartigen Teenies auflauern.
Zwei Dekaden später gibt es das in dieser Form nicht mehr zu durch- oder erleben…für welches der beiden Verben man sich hier entscheidet, hängt wohl vom Geburtsjahr und/oder Geschmack des jeweiligen Lesers ab.

Fest steht, dass sich Trends mit der Zeit verändern, so dass man wohl heutzutage mehr kurzhaarige Bengel mit Kommunisten-Stern-T-Shirts auf der Bühne mit Gitarre stehen sieht, und auch die einst so ideenreich vermummten Fieslinge inzwischen meist ihr wahres Gesicht zeigen und ihre Opfer mit Folterwerkzeugen quälen.

Da es sich bei mannBEISSTfilm schließlich um eine Internetseite handelt, auf der Filmrezensionen stattfinden sollen, lassen wir die modebewussten Musikanten-Kinder einfach ihre Liedchen über politisch brisante Themen trällern und wenden uns dem guten alten Horror zu - allerdings nicht dem Horror, von dem einst Colonel Walter E. Kurtz berichtet hat, sondern einem Film-Subgenre, das mal auf den Namen „Slasher“ getauft worden ist…
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The Prowler - Die Forke des TodesThe Prowler - Die Forke des TodesThe Prowler - Die Forke des Todes
Angefangen hat ja bekanntermaßen alles erst richtig, als ein für die Filmwelt recht bedeutender Regisseur mit dem Namen John Carpenter einen auch gar nicht so unbedeutenden, spottbilligen Schocker mit dem Namen „Halloween - Die Nacht des Grauens“ (1978) abgedreht hat, welcher sich zu einer Blaupause für eine ganze Flut ähnlich angelegter Streifen entwickelte, die größtenteils nur entstanden sind, um geldhungrigen Produzenten ein Stück vom lukrativen Kuchen zu sichern. Die Liste dieser Filme ist nahezu endlos und soll hier jetzt auch gar nicht heruntergebetet werden.

Erwähnt werden soll allerdings das Schema, nach dem die meisten dieser Titel aufgebaut gewesen sind:
Es gibt einen (meist) maskierten Killer, der (oft) an einem bekannten Feiertag/Anlass Jagd auf eine größere Gruppe Jugendlicher macht, die sich in einer bekannten Umgebung (Vorstadt, Schule, Feriencamp, Zug, usw.) aufhalten und sich dort „unsittlich“ benehmen.
Daraus sind einige Genre-Klassiker oder zumindest bekanntere Vertreter wie „Freitag der 13.“ (1980), „Blutiger Valentinstag“ (1981) oder „Prom Night“ (1980) hervorgegangen, aber auch weniger populäre Outputs wie „Brennende Rache“ (1981) oder eben der hier zur Rezension anstehende „The Prowler“…

Joseph Zitos Film, der in Deutschland ganz dramatisch „Forke des Todes“ getauft worden ist, beginnt mit einem Brief, den die junge Rosemary gegen Ende des Zweiten Weltkriegs für ihren Freund, der in Übersee kämpft, verfasst hat. Darin teilt sie ihm mit, dass sie nicht mehr auf ihn warten könne, und deshalb die Beziehung beenden wird.
Während des Abschlussballs in der Kleinstadt wird eben jene Rosemary zusammen mit ihrem neuen Freund von einer Gestalt in Soldaten-Kluft grausam mit einer Forke durchspießt.

Anfang der 80er laufen in dem Ort erneut die Vorbereitungen für einen Abschlussball auf vollen Touren, obwohl dieses Ereignis dort von dem in einem Rollstuhl sitzenden, kranken Major Chatham (Lawrence Tierney, „Reservoir Dogs“) zunächst 35 Jahre lang verboten gewesen ist.
Während sich der Deputy Mark (Christopher Goutman) und die für die Organisation zuständige Pam (Vicky Dawson) langsam näher kommen, treibt schon bald wieder der mysteriöse Killer von damals sein Unwesen – oder steckt vielleicht jemand anders hinter dem Blutbad?
The Prowler - Die Forke des TodesThe Prowler - Die Forke des TodesThe Prowler - Die Forke des Todes
Der hier besprochene „Slasher“ ist mit Sicherheit alles andere als intelligentes Schauspieler-Kino, aber muss zumindest von Liebhabern seines Genres zu den besseren Vertretern gezählt werden.
Das Drehbuch hätte in der Tat in irgendeiner Kneipe auf die Schnelle auf irgendeinen Bierdeckel gekritzelt worden sein – lediglich der Hintergrund der aus dem Krieg zurückkehrenden, psychischen Soldatenwracks verleiht der Handlung ein Minimum an eigener Identität und Tiefe.
Aber man schaut diese Filme ja in der Regel auch nicht, um ein großes Drama zu erleben, sondern um geschockt, unterhalten und vielleicht auch ein bisschen angeekelt zu werden.

Die Schauspieler könnte man dementsprechend auch gegen ganz andere austauschen, so egal sind sie dem Zuschauer. Christopher Goutman und Vicky Dawson machen als Hauptdarsteller keine schlechtere Figur als andere Protagonisten in übrigen „Slashern“, aber tun auch nicht mehr als das, was man für die Gage wohl verlangt hat: Mit der Taschenlampe in dunkle Ecken leuchten, an verschlossenen Türen rütteln und vor dem Killer flüchten.

Nein, der eigentliche Hauptdarsteller von „The Prowler“ ist selbst nicht vor der Kamera zu sehen und trägt den Namen Tom Savini.
Dieser Name dürfte Splatter-Fans spätestens seit den Make-Up-Effekten zu George A. Romeros Meisterwerk „Zombie – Dawn Of The Dead“ (1978) geläufig sein, denn auch bei diesem Film ist das heiß begehrte Talent involviert gewesen.
So können zartbesaitete Zuschauer (die wahrscheinlich ohnehin niemals in die Nähe des Films geraten werden) von vornherein mit beiden Händen die Augen zuhalten, wenn das Werk über irgendeinen Bildschirm flackern sollte.
Denn die – wenn auch wenigen – Tötungsszenen sind extrem hart geraten, und zählen neben dem Einsatz beim bereits erwähnten Klassiker und bei William Lustigs „Maniac“ (1980) zu den besten Arbeiten des F/X-Genies.

Allerdings kann man „The Prowler“ auch nicht unterstellen, dass er sich ausschließlich im Blut sudelt - denn Regisseur Zito, der drei Jahre später „Das letzte Kapitel“ von Jason Vorhees einläutet und ansonsten eher für seine Chuck Norris-Klopper bekannt ist, schafft es trotz mangelhaftem Drehbuch, seinem Schocker eine gewisse Grusel-Atmosphäre zu verleihen und die Blutfontänen mit einigen spannenden Szenen zu paaren.
The Prowler - Die Forke des TodesThe Prowler - Die Forke des TodesThe Prowler - Die Forke des Todes
Wir halten also Folgendes fest: Dieser Streifen ist von großem Kino so weit entfernt, wie die Nasenspitze des Rezensenten vom Jupiter, trotzdem dürfen Horrorfans der älteren Schule mal Augen und Ohren riskieren – letztere aber bitte nur im englischen Original!

Eine Rezension von Bastian G.
(19. Februar 2009)
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Daten zum Film
The Prowler - Die Forke des Todes USA 1981
(The Prowler)
Regie Joseph Zito Drehbuch Neal Barbera & Glenn Leopold
Produktion Graduation Kamera Raoul Lomas, João Fernandes
Darsteller Christopher Goutman, Vicky Dawson, Lawrence Tierney, Farley Granger, Cindy Weintraub, Lisa Dunsheath, David Sederholm, Thom Bray, Diane Rode, Bryan Englund
Länge 89 min. FSK -
Filmmusik Richard Einhorn
Alternativtitel: "Rosemary's Killer"
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