„
Jeder ist seines eigenen Schicksals Schmied.“
10 Jahre sind vergangen, seit sich John Connor, der mittlerweile zu einem jungen Mann herangewachsen ist, das letzte mal mit der Tag-des-jüngsten-Gerichts-Problematik konfrontiert sah und mithilfe eines zu seinen Gunsten programmierten Terminators um sein Überleben kämpfte. Jetzt steht der zukünftige Rebellenführer der Menschen in einem Kampf um die Existenz der eigenen Art wieder kurz davor, die „
Rebellion der Maschinen“ zu verhindern.
John (Nick Stahl), der sich seit dem Tod seiner Mutter vor 6 Jahren aus dem öffentlichen Leben zurückgezogen und keine Adresse mehr hat, damit er für böse Terminatoren aus der Zukunft unauffindbar bleibt, bricht des Nachts nach einem Motorradunfall in eine Tierklinik ein, um sich mit Medikamenten zu versorgen. Dort trifft er auf Kate Brewster (Claire Danes), die in dieser Klinik arbeitet und außerdem noch eine alte Jugendliebe von John ist. Zufall? Oder war es das Schicksal, dass die beiden an genau diesem Tag wieder zusammengeführt hat?
An diesem einzigartigen Tag, der entscheidend für das Fortbestehen von Milliarden von Menschen auf der Erde sein wird, werden unabhängig voneinander zwei Terminatoren aus der Zukunft in die Gegenwart geschickt: Der eine – T-X – in Gestalt einer nahezu göttlich aussehenden jungen Frau (Kristanna Loken) und der andere als ein etwas veraltetes Modell – T-800 – in Gestalt desjenigen Terminators (
Anrold Schwarzenegger), der schon im zweiten Teil einen schützenden Panzer für John Connor bildete und nun auch Kate Brewster beschützen soll, da beide das Zielobjekt der auf Mord programmierten T-X darstellen.
Und somit liefern sich John und Kate in 105 Minuten Film einen ständigen Kampf gegen die unberechenbare Terminatrix, den mal so und mal anders programmierten altbekannten Terminatoren und das gesamte System von Skynet, das von Kates Vater programmierte Computersystem, dass schlussendlich ein Eigenleben entwickelt und gegen seinen einzigen Feind – die gesamte Menschheit – kämpfen wird.
Gar nicht so unkomplex diese Story und sicherlich zu ungewöhnlich aufwändig für einen einfachen Actionfilm. Gut so, denn immerhin handelt es sich hierbei um „
Terminator 3 – Rebellion der Maschinen“, die Fortsetzung der legendären beiden Teile aus dem Jahr 1984 und 1991.
Aufgrund der Zeichen setzenden ersten Teile und der langen Zeit, die Fans auf einen dritten Teil warten mussten, galt es, enorme Erwartungen zu erfüllen, wofür „
Terminator 3“ immerhin 170 Millionen US-Dollar zur Verfügung standen. Diese Unsummen wurden – auch dank Schwarzenegger selbst, der aus dem eigenen Gehalt mal eben 1,4 Millionen Dollar stiftete – benötigt, um eines der größten Actionspektakel, das die Welt bis dato über die Leinwände hatte flimmern sehen, zu finanzieren. Da das Budget schon beinahe erschöpft schien, ließ es sich Schwarzenegger nicht nehmen, eine der actionreichsten Szenen selbst zu tragen, in der er als Terminator an einem Kran hängt und damit durch ein Glasgebäude gerammt wird. Aufgrund der „knappen“ finanziellen Mittel und dem unglaublichen Aufwand, der hier betrieben wurde, konnte diese Szene auch nur ein einziges Mal gedreht werden und musste nach diesem Shot im Kasten sein. Zum Glück – denn da Schwarzenegger selbst (und kein Stuntman) am Kran hing, der gegen unzählige Gegenstände geschleudert wurde, wurde es doch recht gefährlich für den Hauptdarsteller.
Außer
Arnold Schwarzenegger und
Earl Boen, der in einem kurzen Auftritt wieder einmal die Rolle des Dr. Silberman übernimmt, findet man keinen weiteren Schauspieler aus einem der älteren Teile wieder – der Cast ist komplett neu.
Somit brillieren unter anderem
Claire Danes und
Nick Stahl in den „menschlichen“ Hauptrollen durch ihr sehr überzeugendes Spiel. Auch das Model
Kristanna Loken, die die Terminatrix spielt, legte sich ordentlich ins Zeug; sie nahm 15 Pfund Muskelmasse zu und besuchte Mimenkurse, um schließlich einen energiegeladenen, emotionslosen Roboter zu verkörpern.
Am meisten zu bewundern ist aber wieder einmal Arnold Schwarzenegger, der – und das ist man von ihm ja schon gewohnt – sein eigenes Spiel mächtig auf die Schippe nimmt und dem Film mit mehr als einer Prise Ironie seinen ganz persönlichen Charme verleiht. Schwarzenegger liebte diese Rolle und hatte sie am Set zu „Terminator 3“ vollkommen verinnerlicht. So kam es ihm am ersten Drehtag so vor, als stünde er bereits seit mehreren Monaten wieder vor der Kamera. Anerkennung gebührt dem zur Drehzeit 55 Jahre alten Mann auch aufgrund der Fähigkeit, durch hartes, tägliches Work-out das Körpergewicht und die Muskelmasse von vor 12 Jahren wieder anzunehmen.
Im Gegensatz zum Action-Urgestein Schwarzenegger hatte keiner der weiteren Hauptdarsteller je zuvor in einem Actionfilm mitgewirkt und bewies laut Regisseur Mostow „
eine ganze Menge Vorstellungskraft und physisches Stehvermögen… Diese Arbeit schlaucht.“ (Booklet der Doppel-DVD zu „Terminator 3 – Rebellion der Maschinen“). Also: Hut ab vor dieser grandiosen Schauspielleistung!
Dass dieser Film in seinem Genre beeindruckend und über alle Maßen außergewöhnlich gut ist, kann kaum einem Zuschauer entgehen. Wie aber steht es im Vergleich zu den ersten beiden Teilen? „
Terminator 3 – Rebellion der Maschinen“ erhielt sechs Sternchen, obwohl er doch, wenn man die Meinung der meisten Fans und Kenner zusammennimmt, einen Deut schlechter abschneidet als
„Terminator“ und
„Terminator 2 – Tag der Abrechnung“, oder?
Das mit dem Vergleich ist so eine Sache… Während das bei den Spider-Man-Teilen noch leicht fällt, wird das Gegenüberstellen der Teile der Terminator-Trilogie schon schwieriger. Warum?
Zunächst einmal liegen zwischen Teil 2 und 3 mehr als zehn Jahre – und das nicht nur innerhalb der Story, sondern auch tatsächlich zwischen den Drehs der Filme. Von Anfang der neunziger bis hin zum neuen Jahrtausend hat sich vom Budget über den Regisseur (früher James Cameron, jetzt Jonathan Mostow [Ang Lee lehnte übrigens ab, weil er lieber „Hulk“ drehte]) bis hin zu neuartigen Special-Effects-Methoden dank modernster Computertechnologie eine Menge geändert. Der komplette dritte Teil durchlebte also ganz neue Basics und entstand durch völlig neue Features, was schon mal für eine grundlegend andere Optik sorgt.
Vielleicht hängt die Meinung darüber, welcher der Teile der beste sei, auch vom Alter des Zuschauers ab. Ein in den 60er Jahren Geborener wird vielleicht sagen, dass ihn der erste Teil am meisten beeindruckt habe, da dieser ein Meilenstein in der Filmgeschichte war. Ein Ende der Achtziger Geborener findet diesen Teil nun aber vielleicht als etwas altbacken inszeniert und sieht dafür den dritten Teil als den Actionreißer 2003 schlechthin.
Was also kann man bei den Terminator-Teilen vergleichen außer der identischen Grundidee und den phänomenalen Hauptdarsteller?
Während die ersten beiden Teile noch unter dem Motto „
Jeder ist seines eigenen Schicksals Schmied“ standen, erfährt der dritte Teil nun einen ganz anderen Leitspruch. Zwar deutet der moralische Ziegefinger wieder auf dasselbe Thema, nämlich dass die Menschheit sich durch Waffen, die sie selbst und zu ihrer eigenen Verteidigung erschaffen hat, beinahe selbst zerstört – ansonsten aber hat sich das Motto gewandelt und scheint gewachsen. Ob man seine eigene Geschichte wirklich selbst schreiben kann, wird mehr als in Frage gestellt und bleibt bis zum Ende unklar. Das Wichtige aber ist, niemals aufzuhören, für etwas einzustehen und dafür zu kämpfen.
„
Terminator 3 – Rebellion der Maschinen“ versucht gar nicht erst, irgendetwas aus den ersten beiden Teilen zu kopieren, sondern ist ein ganz eigener Film mit einem überraschend düsteren Ende und einer völlig neuen Aussage:
„
Never stop fighting!“