Wieder einmal ist Weihnachten, und, obwohl wir uns das ganze Jahr lang nicht riechen und ausstehen können, müssen wir nun so tun, als ob alles in Ordnung sei und sich die gesamte Menschheit als eine große Familie furchtbar lieb habe. Obwohl sie es nicht ist soll die Welt heil sein, und wir dürfen nur eines nicht: uns zu Weihnachten unseren Problemen stellen und diese ansprechen.
Diese idealisierte und sich wohl gut vermarktende Wunschvorstellung (schließlich lassen sich jene hochgesteckten Ziele in der Realität nicht leben, gibt es doch gerade unterm Weihnachtsbaum so viele Familiendramen und Tragödien wie sonst nie) hatten wohl auch die Macher und Produzenten von „Buddy der Weihnachtself“ als sie diesen unnützen Film in Angriff nahmen. Was dabei herauskam ist ein weiterer überflüssiger Weihnachtsfilm, deren es bereits so viele gibt.
Obwohl die Grundidee des großen Menschen, der durch ein Missgeschick am Nordpol bei Santa Claus und seinen Elfen landet, gut ist, leidet das Drehbuch offensichtlich sehr an Kreativität und Ideenreichtum. Lassen die Szenen in der Weihnachtsstadt mit den Anspielungen auf andere Märchen, netten Stop-Motion-Animationen und einem eigenwilligen Design noch auf einen interessanten Fortgang der Story hoffen, so wird spätestens ab dem Zeitpunk zu dem Buddy in New York landet klar, dass alles in einem kitschigen und vorhersehbaren Fiasko enden wird.
Buddy macht sich auf die Suche nach seinem leiblich
en Vater, der – wie könnte es anders sein? – ein reicher Schnösel ist und nur an Karriere und Geld denkt, wobei er seine Familie ganz vergisst. Aber keine Sorge, Buddy richtet schon wieder alles zum Guten und führt die unglückliche Familie zusammen. Ganz nebenbei verliebt er sich zudem noch in die junge, notdürftige Jovie, und stellt sich natürlich wahnsinnig tollpatschig dabei an.
Zum Lachen ist das Ganze allerdings nicht: wenn beim „Finale“ Santas Schlitten nicht abheben kann, weil die Menschen nicht mehr an ihn glauben und Weihnachten nicht mehr hochhalten, bis schließlich Buddys Halbbruder Michael per Fernsehansprache zum Glauben an den Weihnachtsmann aufruft, und alle Menschen vor der Kamera oder dem Fernsehgerät voller Eintracht zu einem Weihnachtslied anstimmen, dann möchte man den Film am liebsten in hohem Bogen aus dem DVD Player in die Toilette katapultieren.
Nichts ist bei Buddy neu! Nichts, was nicht schon in irgendeiner Form in einer anderen Geschichte zu sehen war!
Letztlich steht doch hinter dieser geistlosen Schnulze jenes verstockte, reaktionäre Familienbild einer George Bush Regierung, welches Probleme lieber unter den Tisch kehrt, anstatt sie aufzugreifen und uns vorgaukelt wir leben – zumindest für einen Tag im Jahr - in der besten aller Welten. Denn schließlich ist ja Weihnachten, und da haben wir uns alle furchtbar lieb!