Mit einem Blick auf den Titel und den Hauptdarsteller vermutet man zunächst wahrscheinlich einen Actionfilm, der perfekt ins Genre passt – und damit liegt man auch gar nicht so falsch, bedient sich „Last Action Hero“ doch aller üblichen Klischees, allerdings auf eine Weise, die ihn aus der Flut der rasanten Filme alá Schwarzenegger, Stallone und Co hervorhebt.
Als der elfjährige Danny (Austin O’Brien) ein magisches Kinoticket geschenkt bekommt, ahnt er noch nicht, dass er bald in eine Welt eintauchen wird, die ihm fremd und vertraut zugleich ist. Schließlich findet sich Danny in einem seiner Lieblingsfilme wieder: Er ist selbst Teil eines Actionfilms geworden, den er sonst nur vom Kinosessel aus bewundern konnte und arbeitet Seite an Seite mit seinem größten Helden, dem schlagfertigen Cop Jack Slater (Arnold Schwarzenegger).
Bis zu dieser Stelle bietet der Film sicherlich nichts Außergewöhnliches. Was „Last Action Hero“ aber unterscheidbar von seinen Artgenossen macht, ist, dass er vor Ironie fast überschäumt und man nicht einmal zwischen den Zeilen lesen muss, um das zu bemerken. Augenzwinkernd nehmen die Hauptdarsteller ganz gewollt das Actiongenre mit all seinen Klischees und Filmfehlern aufs Korn. So erlebt Danny in der Welt seines Lieblingsfilms selbst, dass Schusswunden hier nur Kratzer sind, Waffen niemals mit neuer Munition gefüttert werden müssen und der Bösewicht seinem vermeintlichen Opfer erst einmal ausfüh
rlich seine Beweggründe schildert, bevor er es umbringt, was ihm im nächsten Moment zum Verhängnis wird. In Jack Slaters Welt, die stellvertretend für alle Actionfilmkulissen steht, werden keine Kinder erschossen, Telefonnummern bestehen nur aus vier Ziffern, selbst wenn man sch in einer Großstadt befindet, und das Gute siegt immer über das Böse (zwei Gegensätze übrigens, die deutlich voneinander unterscheidbar sind).
Natürlich werden in „Last Action Hero“ auch genügend Autos geschrottet und Schüsse abgefeuert, um dem Genre gerecht zu werden. Auch der Humor kommt hier nicht zu kurz: Die Dialoge sprühen nur so vor Wortwitz und Schwarzenegger selbst lässt es sich nicht nehmen, seinen in Amerika wahrscheinlich so oft missverstandenen Namen selbst einmal zu verulken.
Der Film erreicht seinen Spannungshöhepunkt, als Slater seine Filmwelt verlässt und die Realität kennen lernt, wo er sich selbst beweisen und seinen treuesten Fan vor einem ebenfalls entflohenen Filmbösewicht retten muss. Das Sahnehäubchen ist sicherlich, dass sich an dieser Stelle die Stars die Klinke in die Hand geben, und man neben James Belushi, Sharon Stone und Jean-Claude van Damme auch Schwarzeneggers Ehefrau Maria Shriver in Gastrollen sehen kann, in denen sie sich alle selbst spielen. Als Jack Slater seinem realen Ebenbild Arnold Schwarzenegger gegenübersteht und ihm klar macht, dass er ihn eigentlich „zum Kotzen“ findet, schießt er damit sicherlich den Vogel der Parodie schlechthin ab.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass „Last Action Hero“ eine wundervolle Kombination aus Action, Fantasy, Komödie und Parodie bildet. Es wird ein Filmgenre auf die Schippe genommen, durch das nicht zuletzt Arnold Schwarzenegger selbst berühmt geworden ist. Wirklich neu ist das nicht, denn seit „Conan, der Zerstörer“ wissen die Fans, dass Filme sich gern selbst auch mal nicht so ernst nehmen müssen. Allerdings wird in John McTiernans Werk dem Zuschauer das nicht mehr nur versteckt angedeutet, sondern am laufenden Band direkt vor die Augen geführt. Als Fazit kann man hier sicherlich ziehen, dass Actionfilme mit einer Prise Humor und weniger Ernsthaftigkeit einfach viel mehr Spaß machen können!