„What's up? What's up? What's up? What's up? What's up?“
„Steve, slow down.“
„I can't help it, man, it's hottie overload.“
„Just pace yourself.“
„Ok... What's up?... 2, 3, 4. What's up?... 2, 3, 4...“
Was lange währt, wird endlich gut. So haben die Brüder Steve (Will Ferrell) und Doug Butabi (Chris Kattan) nach sieben Jahren endlich alle Prüfungen der High School absolviert. Doch anstatt fortan Karriere zu machen, fristen die beiden ein eher trostloses Dasein im Seidenblumenladen ihres Vaters. Damit nicht alle Ziele der beiden am buchstäblich seidenen Faden hängen bleiben, beschließen die Butabi-Brüder, die Arbeit im Geschäft sausen zu lassen und dem zu frönen, was ihnen am meisten am Herzen liegt: Disco-Musik und Nachtclubs. Besonders angetan hat es den beiden der luxuriöse Club „Roxbury“, weshalb sie nichts unversucht lassen, Zutritt zu erhalten – leider vergeblich. Doch Steve und Doug lassen sich nicht so schnell ihre Träume stehlen (
„Niemand kann uns unsere Träume stehlen!“ – „Genau, da wir ganz fest schlafen, wenn wir sie haben.“), und kommen ihrem größten Ziel so nahe wie niemals zuvor, als sie einen kleinen Autounfall mit dem „21 Jump Street“-Star
Richard Grieco (spielt sich selbst!) haben. Letzterer hat Angst vor gerichtlichen Konsequenzen und nimmt die beiden kurzerhand mit in den Club, um so drohenden Schadensersatzklagen zu entgehen. Dass S
teve und Doug niemals wirklich vorhatten, rechtliche Schritte einzuleiten, konnte der Serienstar natürlich nicht wissen, aber die Butabis glauben sich kurz nach dem Betreten des Clubs sowieso in einer anderen Welt, ist doch ihr größter Traum endlich in Erfüllung gegangen. So schließen sie Bekanntschaft mit dem einflussreichen Mr. Zadir (Chazz Palminteri) und unterbreiten im sogleich ihr eigenes Club-Konzept „Club draußen auf der Straße – die Straße im Club drinnen“. Werden Steve und Doug gar bis in die höchsten Kreise der Nachtclub-Szene gelangen? Oder stehen sie sich letztendlich selbst im Weg?
Die US-Comedyshow
Saturday Night Live bedeutete für viele nun weltberühmte Top-Stars das Sprungbrett in das Haifischbecken der amerikanischen Unterhaltungsindustrie. Auch
Will Ferrell und
Chris Kattan, die 1995 zu der populären Show stießen und sie mit ihren Sketchen um die Roxbury-Brüder bereicherten, sollten hier keine Ausnahme bilden. Aufgrund des guten Aufnehmens der etwas zurückgebliebenen, musikverliebten Trottel, die die Clubs jedes Mal nur aus dem Grund aufgesucht zu haben scheinen, um Mädels anzugraben, wandte sich 1997 die Produzentin
Amy Heckerling an Ferrell und Kattan, um eine Leinwandversion der
Jungs vom Roxbury zu drehen. Die Geburtsstunde von
„A NIGHT AT THE ROXBURY“, der 1998 in Amerika und 1999 in Deutschland anlaufen sollte. Doch können Sketche, die im Fernsehen nur wenige Minuten einnehmen, auf Spielfilm-Niveau aufgeblasen überhaupt überzeugen?
Der Name des Films mag ein wenig täuschen, vermittelt er doch den Eindruck, dass es in dem Film zumindest
etwas seriös zugehen könnte. Doch weit gefehlt. Innerhalb der kurzen Laufzeit von nicht einmal 1 ½ Stunden wird unter anderem das beliebte Stilmittel des Running-Gags in Form des Anmach-Spruchs
„Was geht ab?“ derart ausgereizt, dass jedes weitere Nennen dieser drei Worte weniger Freude als vielmehr Kopfschütteln und Langeweile beim Zuschauer hervorruft. Und Langeweile symbolisiert hinlänglich bekannt den Todesstoß einer jeden Komödie. Dass den Machern gegen Ende humortechnisch die Luft ausging, beweist schon ein Blick auf die 78 Minuten Laufzeit, die selbst für eine stumpfsinnige Komödie etwas zu kurz erscheint. Trotz des bewusst überzogenen und übertriebenen Spiels der bestens aufgelegten Hauptdarsteller gelingt es der Komödie somit nicht über die volle – wenngleich zu kurze – Laufzeit, Spaß zu machen. Schade eigentlich, denn einige Witze sind richtig lustig, obgleich sie die unterste Schublade bedienen, und machen vor allem dann Spaß, wenn man sich den Film zusammen mit unzähligen Freunden auf einem gemütlichen DVD-Abend zu Gemüte führt.
Vielleicht versteht sich der Film auch gar nicht selbst als Komödie im herkömmlichen Sinn, sondern möchte vielmehr
das Gefühl über den Bildschirm transportieren, dem sich die Butabi-Brüder ihr bisheriges Leben verschrieben haben und das letztlich ihr Motto werden sollte:
„Party on, party on!“ Angenommen, dies wäre Hauptintention des Films, gelingt ihm die Übermittlung ausnahmslos gut, tummeln sich doch auf dem Soundtrack allerhand Stars und Sternchen der 90er Jahre (u.a. Haddaway mit
„What is Love“), so dass man sich des öfteren beim Mitsummen und -trällern erwischt. Als Einstimmung auf die bevorstehende Party kann
„A NIGHT AT THE ROXBURY“ aus diesem Grund uneingeschränkt eine Empfehlung ausgesprochen werden. Als unterhaltsame und vor allem
lustige Komödie ist er leider komplett misslungen, weshalb es einzig und allein auf die Sichtweise des einzelnen Betrachters ankommt, ob das muntere Treiben der Butabis gefällt oder nicht. 1 Stern für den poppigen Soundtrack, 1 weiterer für den 90er Jahre-Bonus und das kurz aufflackernde Nostalgie-Gefühl. Bleibt allerdings die Frage, ob es dafür unbedingt einer flachen Komödie bedarf, die dieser Bezeichnung im Grunde spottet. Nun ja, wenn uns der Film schon keine Antwort darauf geben kann, dann doch zumindest weitere Ohrwürmer in musikalischer Hinsicht. Auch schön. Wenn man jetzt noch wüsste, wie man sie wieder loswird...?!