Fast zehn Jahre sind nunmehr seit den schrecklichen Vorfällen im Jurassic Park, die Dr. Alan Grants (Sam Neill) Leben entscheidend geprägt haben, vergangen. Er leidet an einem tief sitzenden Trauma, und auch seine Beziehung mit Ellie Settler (Laura Dern) ist in der Zwischenzeit gescheitert. Obwohl er sich geschworen hat nie mehr wieder an lebenden Dinosauriern zu forschen, lässt er sich von den verzweifelten Kirbys (Téa Leoni und William H. Macy), deren Sohn auf Isla Sorna verschollen ist, unter falschem Vorwand und dem Versprechen viel Geld für seine Forschungen zu erhalten überreden zur Site B zu reisen.
Doch große Dinosaurier haben immer Hunger, und so finden sich Grant und sein Team schon bald am untersten Ende der Nahrungskette wieder.
Beim dritten Teil von „Jurassic Park“ hat Steven Spielberg den Regiestuhl an Joe Johnston abgegeben. Dies hat zur Folge, dass der Film im Gegensatz zu Spielbergs oft langatmigen Vorgängern ein wesentlich rasanteres Tempo entwickelt und dem Zuseher kaum noch Verschnaufpausen gönnt, so dass dieser nach dem Film richtig erschöpft ist. Auch die Spielbergschen Moralpredigten bleiben einem nun (bis auf eine Aussage Grants) erspart.
Der Akzent liegt primär auf der überladenen Action und den perfekten Dinosaurieranimationen, wobei die Handlung vollkommen unter den Tisch fällt. Hatten „Jurassic Park“ und „Vergessene Welt“ noch einen langsamen Spannungsaufbau, so will in diesem Teil erst ga
r keine Spannung aufkommen.
Positiv ist jedoch hervorzuheben, dass „Jurassic Park III“ über wesentlich mehr Humor verfügt. So gerät die Truppe ständig vom Regen in die Traufe (etwa wenn sie vor dem Spinosaurus flüchtet und sich unvermittelt vor einem T-Rex wieder findet), es gibt einige Anspielungen auf die Vorgänger und dann und wann etwas ironischen Wortwitz.
Die animierten Dinosaurier wirken im dritten Teil wesentlich ausgereifter und haben zum Teil ein ganz anderes Design bekommen. Dies fällt bei den bunteren Velociraptoren und den faltigeren Brachosauriern besonders stark auf.
Sam Neill macht aus seiner Rolle das Beste, obwohl diese meist nur im Aufsagen flacher Sprüche und im Davonrennen besteht. Laura Dern kommt diesmal leider nur ganz kurz vor, Schade! Tea Leoni überzeugt nur wenig und man nimmt ihr das permanent hysterische Gekreische einfach nicht ab. Die übrigen Schauspieler sind sehr konturlos, aber die Rollen, die sie spielen, sind ohnedies sekundär.
Fazit: „Jurassic Park III“ ist sicher nicht das Gelbe vom Ei, aber eine interessante Wende hin zu mehr Spaß und Action. Die Handlung ist natürlich sehr einfach gestrickt und plätschert fröhlich dahin, sodass schon schnell vorhersehbar wird wer überleben wird und wer nicht (und natürlich auch, dass die geschiedenen Kirbys wieder zusammenkommen). Die Dramaturgie ist gleich null, und auf ein richtiges Finale wartet man vergebens, aber immerhin hat “Jurassic Park III“ noch wesentlich mehr zu bieten als der langweilige „Vergessene Welt“, der in sämtlichen Szenen krampfhaft versuchte das Original zu kopieren.