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von David Pastor, Àlex Pastor




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Das A-Team - Der Film

Das A-Team - Der Film

Ein Film von Joe Carnahan

"I love it when a plan comes together" - Das A-Team steht für eine vergangene Periode serieller Unterhaltung, die sich noch in jeglicher Hinsicht selbst genug war und die ihr ironisches Selbstverständnis breit grinsend zur Schau getragen hat. Entgegen heutigen Erfolgskonzepten, die sich in komplexer Plotkonstruktion und schwieriger Figurenzeichnung gegenseitig übertrumpfen, haben 1984 vier spleenig-kernige Mannsbilder ausgereicht um das noch genügsame Fernsehpublikum in Verzückung zu versetzen. Und genau wie sein mittlerweile verstaubtes Vorbild lebt "DAS A-TEAM - DER FILM" zuvorderst von seinen gut aufgelegten Darstellern, die sich im halsbrecherischen Prolog zu einer kleinen Zweckgemeinschaft zusammenraufen und zu Anfang der eigentlichen Handlung laut einer Titeleinblendung 80 Missionen erfolgreich bestanden haben.

Und schon ist klar, wie der Hase läuft denn dieser überdeutliche Verweis bleibt nicht der einzige Witz, der einem das Gefühl gibt, einen Insider verstanden zu haben - so leicht kann es sein, den halbwegs serienkundigen Zuschauer kumpelhaft verschmitzt einzubeziehen. Mit der Materie auskennen muss man sich zwar nicht, es empfiehlt sich aber schon, dass Konzept der immer sehr ähnlich aufgebauten Episoden in Erinnerung zu haben. Der Kultserie streng treu zu bleiben hieße in diesem Fall aber einen nicht zu bewältigenden Spagat zu meistern denn handgemachte Stunts bzw. Pyro-Effekte wären dazu ebenso nötig wie eine unbedingte Familienfreundl
ichkeit und nicht zuletzt ein unkomplizierter Aufbau. Bekanntlich starben im Original über etliche Folgen hinweg nur eine Handvoll Menschen, was im Re-Boot (oder wie auch immer) gründlich geändert wird.

Ohne in die menschenverachtenden Gefilde des Bruckheimer-Eventkinos abzutauchen, lassen sich doch schon nach kurzer Zeit etliche Tote konstatieren, auch wenn hier betont clean und schnell gestorben wird. Als treibende Kraft steht hinter diesem blitzenden und blinkenden Besuch auf dem Kinojahrmarkt niemand geringeres als Oberflächenästhet Tony Scott, aus dessen Händen die Inszenierung aber wohl homogener ausgefallen wäre - denn Joe Carnahan scheint oft nicht zu wissen, was er mit seinen entfesselten und manchmal schwer zu überschauenden Action-Einlagen anfangen soll.

Eine Frischzellenkur hat es selbstverständlich auch thematisch gegeben, die Situation ist aber auch im modernen Gewand die Gleiche: Immer mit dem Militär im Nacken zieht das Team auf der Flucht durchs Land (hier durch Mexiko und das Grenzgebiet), hilft den Unterdrückten und Schwachen und ganz nebenbei soll auch noch die eigene Unschuld bewiesen werden. Ausnahmsweise passt hier mal die bei mir sonst so verhasste Bezeichnung Popcorn-Kino denn die Laufzeit von knappen zwei Stunden fliegt nur so vorüber - bei einem vollkommen überfrachteten Drehbuch wohlgemerkt, ist das eine nicht zu unterschätzende Leistung. Überhaupt suhlt sich der Film in seinen infantilen Späßen und lärmt dermaßen herum, das für Fragen zur inneren Logik weder Zeit ist noch Lust bleibt, diese zu stellen.

Wie oben schon angeschnitten machen die vier Hauptdarsteller einen so unverschämt vergnügten Eindruck, der sich - ganz wichtig in diesem Fall - auch auf ihre Charaktere überträgt, für die sowieso jede noch so prekäre Lebensgefahr allerhöchstens eine witzige Herausforderung ist. Für solche Kerle ist die direkte Aktion die einzig mögliche Weise zu handeln, Respektlosigkeit die einzige Art Autoritätspersonen oder schurkische Gegner verbal wie physisch zu begegnen. Immer wenn bekannte Gesten, Oneliner oder übliche Kabbeleien untereinander den Raum einnehmen und die belanglose Geschichte hinter dieser Intertextualität (der Film gibt sein Kommunikationsverhältnis zur Serie nur selten auf) verschwindet, treten die Stärken Carnahans hervor, dessen Filme sich durchweg aus bekannten Motiven speisen und ihre Epigonenhaft kaum verschleiern.

Nicht einmal der anstehende grausame Feuertod kann dem schelmischen "Faceman" (Bradley Cooper) die Laune verderben, B.A. (Quinton 'Rampage' Jackson) bleibt trotz schier übermenschlicher Körperkräfte die Flugangst als Achillesferse, deren Ursprung hier auch berücksichtigt wird. Sharlto Copley, mit DISTRICT 9 über Nacht bekannt geworden, spielt Murdock nicht weniger motiviert und verspielt, doch die wahre Bank ist Liam Neeson, dessen Hannibal Smith den verstorbenen George Peppard bestimmt stolz gemacht hätte. Es macht schlichtweg großen Spaß, diesen vier fähigen Schauspielern dabei zuzusehen, wie sie sich ikonisch gezeichnete Figuren zu eigen machen und dabei die eigentlichen Schauwerte in einem proppevoll gepackten Film sind. Da stört selbst die umständliche Erzählweise nicht weiter, die leider auch den ursprünglichen Plan eines Irak-Einsatzes teilweise aufgreift und sich eine Scheibe der simplen Klarheit einer Serienfolge abschneiden könnte.

Eine Rezension von Marco Siedelmann
(07. Juli 2010)
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Daten zum Film
Das A-Team - Der Film USA 2010
(The A-Team)
Regie Joe Carnahan Drehbuch Joe Carnahan, Brian Bloom, Skip Woods
Produktion Tony Scott, Ridley Scott, Stephen J. Cannell, Lee Cleary Kamera Mauro Fiore
Darsteller Liam Neeson, Bradley Cooper, Jessica Biel, Quinton 'Rampage' Jackson, Sharlto Copley, Patrick Wilson
Länge 117 Minuten FSK
Filmmusik Alan Silvestri
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