„No reality TV show could compare to the horror and tragedy that’s befallen this remote spot in the South Pacific. If there was ever an island you wanted to be voted off of – this one is it.“
Ein kurzes Schweifen nur über ein tropisch anmutendes Waldgebiet, dann sehen wir schon zwei Männer und eine Frau aus dem Dickicht stolpern, panisch auf der Flucht vor einer gigantischer Echse. An einem Wasserlauf werden sie eingeholt und versuchen es mit dem altbewährten nicht-bewegen-Trick. Zumindest zwei der Verfolgten halten diese Taktik länger als ein paar Sekunden durch. Der Dritte im Bunde jedoch stürzt sich – entweder von Ungeduld oder von Übermut geplagt – in eine erneute Flucht und zieht damit die Aufmerksamkeit des Ungetüms auf sich. Es kommt, was kommen muss: er wird gefressen.
Die Verbliebenen wagen den Sprung ins Wasser und entkommen tatsächlich, doch ist ihnen nur eine kurze Verschnaufpause vergönnt, denn im Wasser lauert bereits das nächste Unheil: eine gigantische Schlange, die sich auch flux den zweiten Herren als Snack ausguckt und die Dame des Dschungels entsetzt zurücklässt…
Szenenwechsel: eine Gruppe junger Umweltschützer und Partyjünger – denn warum nicht das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden – chartert ein Boot, um ausgerüstet mit Abenteurer-Equipment, ausreichend Flüssigkeiten sowie einem Journalisten-Duo auf eine kleine, abgelegene Insel irgendwo im Südpazifik überzusetzen. Hie
r, in militärischem Speergebiet, sollen angeblich grausame Tierversuche stattfinden, was die Aktivisten untersuchen und durch Bekanntmachung in der Öffentlichkeit letztlich unterbinden wollen. Was sie dann tatsächlich vorfinden, hat wohl Niemand vorausgeahnt, denn aus den Experimenten sind monströse Mutationen eines Komodowarans und einer Königskobra hervorgegangen, die sich nun auf ungeklärte Weise vermehren und Jagd auf die menschlichen Besucher machen. Außerdem scheinen sich andere Lebewesen auf der Insel ebenfalls von dem Wachstums-Wahn anstecken zu lassen. Und aufgewühlt durch die beunruhigenden Aufnahmen eines Beobachtungsfluges schmieden die Verantwortlichen auf dem Festland nun auch noch Pläne zur vollständigen Zerstörung der Insel. Die Zeit läuft...
Nichts Neues an der Tier-Horror-Front!
Schlangen und Echsen als Menschenfresser hat man in solcher oder ähnlicher Form schon oft – vielleicht zu oft – gesehen. Wirklich aufregend ist das Thema daher längst nicht mehr, und eine innovative Idee, die etwas Schwung in die Angelegenheit bringen würde, sucht man in
"ISLAND OF BEASTS" vergebens. Die Animation ist für B-Movie-Verhältnisse zwar erstaunlich gelungen, dafür sind Figuren, Dialoge und Szenenaufbau genretypisch mittelprächtig bis schlecht, sodass der Zuschauer Zeuge reihenweise vorgebrachter dummer Ideen wird. Wer würde, nachdem ein Gruppenmitglied von einer überdimensionalen Schlange gefressen wurde, tatsächlich erst mal einen Kommentar für die Dokumentation in die Kamera sprechen und sich erst beim nächsten unheilvollen Brüllen einer Riesenechse auf den Weg machen? Man kann ja verstehen, dass Frau Journalistin das bereits gedrehte Material zwecks Karriere-Ausbau mitnehmen will. Aber warum schleppt sie auf der Flucht die schwere Kamera durch den Dschungel, anstatt einfach das Band heraus zu nehmen? Eine Erklärung für die plötzliche Vermehrung der Tierchen gibt es auch nicht. Der Film macht es sich einfach und verkündet lediglich, dass mittlerweile vielleicht ein Dutzend der Monster auf der Insel ihr Unwesen treiben, je nachdem, wie die mutierten Exemplare auf die eingesetzte Wachstums-Matrix reagieren. Statt nur größer zu werden, teilen sie sich also plötzlich auch? Klonen sich selbst? Einmal mehr muss jener mangelnde Einfallsreichtum beklagt werden, der sich in diesem Genre irgendwie so festgebissen hat wie die tierischen Hauptdarsteller in ihren Opfern.
Kennt man den Original-Titel des Films, "KOMODO VS COBRA", wartet man sehnsüchtig auf den ultimativen Endkampf (mit genau dem der Film auf dem DVD-Cover beworben wird), um wenigstens etwas Spannung in die Sache zu bringen. Leider muss man sich mit einer recht kurzen Sequenz zufrieden geben, in der zwei der Tierchen wild fauchend umeinander herumtänzeln und schließlich in den Flammen einer militärisch verursachten Explosion aufgehen. Mit spannender Unterhaltung ist also nicht viel. Und spätestens die hirnrissig überflüssige Schlusseinstellung – die eines totgeglaubten Wissenschaftlers, der anscheinend auf dem einzig intakten Fleckchen der angeblich vollkommen zerstörten Insel liegt, plötzlich reptilienartig mutierte Augen aufreißt und mit gespaltener Zunge in die Kamera faucht – stempelt den Film als einen 08/15-Vertreter des Tier-Horrors ab, in dem Nichts neu erfunden wird, der aber dafür umso mehr Genre-Stereotypen in die Geschichte zu stopfen versucht, ob das nun Sinn macht oder nicht. Fazit: ein wenig bis gar nicht unterhaltsamer Monsterfilm, den man sich getrost sparen kann.