von Asokan Nirmalarajah
Never change a winning team! Das dachten sich sicherlich die profitsicheren Produzenten der
Police Academy-Filme, als sie 1987 mit
Citizens on Patrol den nunmehr schon vierten Teil der Cop-Klamauk-Reihe herausbrachten. War die vorherige Episode
Back in Training noch recht erträglich, so nähert sich diese Version der ewig gleichen Geschichte über komplett idiotische, völlig inkompetente Polizisten, wenn auch letztmals mit der kompletten Besetzung aus dem Original von 1984, qualitativ schon eher dem unterirdisch misslungenen zweiten Teil
Their First Assignment. Doch an diesem Punkt vermag die übliche Amateurhaftigkeit und der äußerst flache Humor des Films denjenigen, der sich den ewig gleichen Trash nun schon zum vierten Male anschaut, wohl kaum mehr verärgern.
Das gewohnt einfallsarme vierte Abenteuer führt einmal mehr unsere alten Freunde von der Polizeiakademie zusammen: als da wären Ladykiller Mahoney (Steve Guttenberg, der nach eigener Aussage nur des Geldes wegen ein letztes Mal in seine vielleicht berühmteste Rolle schlüpfte), das nervöse Plappermaul Jones (Michael Winslow), der bärtige Riese Hightower (Bubba Smith), der strenge Tackleberry (David Graf), die panische Hooks (Marion Ramsey), die perfekt gebaute Callahan (Leslie Easterbrook), und als Neuzugänge aus dem letzten Teil der nervöse Sweetchuck (Tim Kazurinsky) und sein noch weit nervöserer Kumpel Zed (Bob Goldthwait). Und einmal mehr kämpfen sie gegen die Kriminalisierung Verwahrlosung ihrer Stadt an, vor allem gegen fürchterlichen Radau machende, Skateboard fahrende Halbstarke. Zwecks Abwechslung in seinen Reihen, lässt sich Kommandant Lassard (George Gaynes) ein weiteres unsinniges Programm einfallen, das er C.O.P. (Citizens on Patrol) nennt und eine Art Bürgerwehr mitsamt Polizeimarken sein soll. Also werden alle möglichen Bürger, ganz gleich ob im Seniorenalter und senil oder jung und ahnungslos an die Akademie geholt. Indes meldet sich nach zwei Aussetzern Lt. Harris (G.W. Bailey) wieder zurück und will mit seinem neuen Assistenten Proctor (Lance Kinsey) Sabotage treiben, damit seine früheren Zöglinge nicht den Ruhm einfahren, der ihm bestimmt ist. Und Mahoney flirtet mit der Reporterin Claire (Sharon Stone), die sich als Kadett verdreckt in das kontrovers diskutierte Programm rufen lässt. Und dann gibt es natürlich noch einen Bösewicht, der die Stadt aufzumischen gedenkt...
Es passiert also viel im vierten
Police Academy-Teil, aber im Grunde ist der Film oft nicht mehr als ein Remake des dritten Teils, der selbst nur eine leichte Variation des Erstlings war. Also haben wir es mit den ewig gleichen eintönigen Witzfiguren in dem Stammensemble zu tun, sowie mit unnützen B-Komikern, die sich unglücklich in Nebenrollen versuchen. Der Humor ist der gleiche, die Inszenierung gleich uninspiriert, und irgendwie riecht diesmal hier alles – mehr als sonst üblich – nach einem reinen Profitprodukt. Immerhin aber lassen sich – wie sonst auch – einige interessante Beobachtungen machen: der spätere
Saturday Night Live-Komiker David Spade ist hier in einer seiner ersten Rollen als rotziger Skaterjunge zu sehen. Auch der spätere Star Sharon Stone (
Basic Instinct, 1992) geistert als Alibi-Blondine durch den Film wie eine verzweifelt Arbeit suchende Mimin. Der festen Besetzung aus den früheren Filmen fällt auch nichts mehr neues ein, aber immerhin ist G.W. Bailey als extrem fieser und extrem lächerlicher Lt. Harris wieder von der Partie (was auch daran lag, dass der sonstige Widersacher, Art Metrano als Kommandant Mauser, sich bei dem Dreh zum letzten Teil verletzt hatte und ausfallen musste) und sein Zusammenspiel mit Lance Kinsey als Proctor ist überraschend effektiv. Und natürlich lässt die äußerst maskuline Leslie Easterbrook mit dem provokant überspitzten Körperbau unsereins wieder ungeniert sabbern.