Nein, beim Titel des Films handelt es sich nicht um einen Schreibfehler, auch wenn der uns aus dem öffentlichen Leben weitaus vertrauere Wortlaut 'Thank Your For Not Smoking' ist. Doch in diesem Fall ist der Titel des Films tatsächlich Programm.
Der Held von Thank You For Smoking, Nick Naylor, ist der Pressesprecher der Tabakindustrie. Dieser Nick Naylor wird von einem grandios, aalglatten Aaron Eckhart gespielt. Naylors Aufgabe ist es die Rechte der Zigarettenhersteller und Raucher in der Öffentlichkeit zu vertreten – und darin ist er ein wahrer Könner. Denn Nick Naylor ist ein Meister des Spin, der Wort-Verdrehung und Überzeugungskraft.
So gelingt es Naylor beim Auftritt in einer Talkshow z.B. die Öffentlichkeit davon zu überzeugen, dass eigentlich sein Gegner, ein Senator aus Vermont (William H. Macy), der ein vehementer Nicht-Raucher und Gesundheitsfanatiker ist, den Tod eines an Lungenkrebs erkrankten Jungen will, um so mehr Aufmerksamkeit für seine Anti-Raucher Kampagne zu gewinnen.
Nick Naylor kämpft mit allen Mitteln für die Rechter der Raucher, denn er ist ein durch und durch amoralischer Mensch. Seiner Freizeit verbringt er unter anderem damit sich mit seinen Kollegen aus der Waffen- und Alkoholbranche zu treffen, die sich zusammen MOD Squad nennen (Merchants Of Death).
Im Kampf gegen eben jenen Senator aus Vermont, der Warnhinweise und Totenkopfaufkleber auf Zigarettenpackungen anbringen lassen will, startet Nick eine große PR-Offensive deren Ziel es ist Rauchen wieder sexy erscheinen zu lassen. Besonders großartig sind dabei die Szenen mit Rob Lowe als durchgedreht, spirituellen Hollywood Agenten, mit dem Nick verhandelt, wie man die Zigarette ins Kino zurückbringen kann.
Nicks Pläne werden jedoch von einer erfolgsorientierten und ebenso skrupellosen Journalistin (Katie Holmes) bedroht, die eine Affäre mit ihm beginnt, um Informationen von ihm zu bekommen. Zusätzlich dazu gerät er, durch seinen kleinen Sohn, auch noch in Gewissenkonflikte, so dass er letztendlich doch dazu gezwungen wird sein Handeln zu überdenken – nun ja, möglicherweise jedenfalls...
Beim Zuschauer erreicht Naylor sein Ziel dennoch, was vor allen Dingen der charismatisch, überzeugenden Darstellung Aaron Eckharts zu verdanken ist, der selbst überzeugte Nichtraucher dazu bringt dürfte seinen Charakter sympathisch zu finden und ihm Erfolg über jene verbissenen Gesundheitsfetischisten und Spaßverderber zu wünschen.
Thank Your For Smoking, basierend auf dem gleichnamigen Roman von Christopher Buckley (1994), ist eine Satire über die aktuelle PR-Kultur und Lobbyismus. Dabei spielt der Film vor allen Dingen mit der Besessenheit der amerikanischen Gesellschaft nach political correctness, indem er einen Rundumschlag gegen alle Moralapostel und politisch Überkorrekte liefert.
Thank Your For Smoking ist eine schwarze Komödie, die ohne erhobenen Zeigefinger auskommt und daher für alle Raucher und Nichtraucher gleichermaßen empfehlenswert ist.