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2008 Filmkritiken | 10468 Personen | 3323 Kommentare  
   
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von Mark Colegrove, Antonello Giallo




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Gilmore Girls RSS 1.0


Gilmore Girls

Gilmore Girls

Eine Serie von Jamie Babbit, Amy Sherman, Lee Shallat Chemel, Chris Long, Kenny Ortega, u.a.

Life is short. Talk fast.

Stars Hollow, Connecticut: gegründet 1779, 9973 Einwohner (wenn man Wikipedia glauben darf). Auf den ersten Blick unscheinbarer Schauplatz einer auffallend guten TV-Serie. Wer schon einmal davon geträumt hat, ein behütetes Leben in einer von Gemeinschaft und Zusammenhalt geprägten Umgebung zu führen, wird in diesem kleinen Bilderbuch-Städtchen seine Erfüllung finden. Wer andererseits davor zurückschreckt, das aufregende Treiben der Großstadt aufzugeben, wird nach nur wenigen kurzen Blicken auf das alltägliche Treiben der Bewohner dieses außergewöhnlichen Fleckchens Erde feststellen, dass das Kleinstadtleben längst nicht nur eintönig sein muss. Stars Hollow ist in der Tat ein höchst ungewöhnliches Städtchen, in dem das Beste aus verschiedenen Welten miteinander kombiniert wird. So ist es viel zu brav für einen echten Mord und der gefälschte Kreideumriss einer nicht existenten Leiche vor dem örtlichen Lebensmittelgeschäft sorgt schon für das höchstmögliche Maß an Aufregung, während die Einweihung der ersten und vorerst einzigen Ampelanlage im Ort zu einer groß zelebrierten öffentlichen Veranstaltung wird.

Doch Episode für Episode sorgt in dieser malerischen Kulisse eine selten da gewesene Ansammlung an verschrobenen Charakteren für jede Menge Spaß, dessen mitunter absurder Natur sich zumindest Einige von ihnen selbst durchaus bewusst sind (Luke: „Crazy people. Whole town should b
e medicated and put in a rec room with ping pong tables and hand puppets.”
). Da ist zum Beispiel Kirk (Sean Gunn), der nicht nur in nahezu jeder Folge mit einem neuen Job, gern auch mal der ungewöhnlichen bis abstrusen Art, sondern ebenso häufig mit einer neuen Neurose aufwartet; Luke (Scott Patterson, "Saw IV"), welcher in seinem Diner dem Gast das Essen stets mit Fürsorge und lehrreichen Tipps als Beilage serviert (Luke: „Red meat can kill you. Enjoy.”); Jackson (Jackson Douglas), der gern mal seinem Gemüse ein Ständchen bringt und im Zucchinibeet schläft, wenn es die Zucht verlangt; oder auch Mrs. Kim (Emily Kuroda), welche die Möglichkeit bietet, auf abenteuerlicher Entdeckungstour im fast undurchdringlichen Möbel-Dschungel ihres häuslichen Antiquitätengeschäfts das eigene Verhandlungsgeschick im Zweikampf mit einer wahren Meisterin ihres Faches zu erproben (Mrs. Kim: „Watch it. You break it, you buy it. Ten percent off for cousins, twenty percent off for nephews and nieces.”). Trotz all ihrer Eigenarten – oder vielmehr gerade deswegen – sind die Einwohner von Stars Hollow so liebenswert wie nur irgend möglich.

Doch selbst aus dieser Masse kurioser Figuren stechen zwei besonders hervor. Nicht umsonst trägt die Serie ihren Namen. Lorelai (Lauren Graham, "Bad Santa", "Von Frau zu Frau") und Rory Gilmore (Alexis Bledel, "Eine für 4", "Sin City") stehen als wahrscheinlich ungewöhnlichstes Mutter-Tochter-Gespann, das je auf dem Bildschirm zu erleben war, im Mittelpunkt der Geschichte. Sie sind in erster Linie beste Freundinnen, was vor allem an der enormen Ähnlichkeit ihrer beiden Charaktere sowie am verhältnismäßig geringen Altersunterschied liegt. Lorelai war gerade einmal 16 Jahre alt, als sie kurz nach Rorys Geburt ihr Elternhaus in Hartford verließ und damit dem ohnehin zerrütteten Verhältnis zu ihren Eltern den K.O.-Schlag verpasste. Sie zog nach Stars Hollow, arbeitete sich im Independence Inn bis zur Hotelmanagerin hoch und zog Rory zu einem warmherzigen und strebsamen Teenager heran. Die Serie setzt ein, als Rory an der Privatschule Chilton aufgenommen wird und daraufhin Richard (Edward Hermann) und Emily Gilmore (Kelly Bishop, "Dirty Dancing") erneut ins Leben ihrer Tochter treten. Denn als Gegenleistung für das Vorstrecken der beträchtlichen Schulkosten beharrt Emily auf einem gemeinsamen wöchentlichen Abendessen in der Gilmore-Residenz. Die ständige Konfrontation zwischen beiden Seiten, von denen in Sachen Sturheit keine der anderen nachsteht, sorgt von nun an für einen beachtlichen Teil der zumeist spannungsreichen, aber auch absurd komischen Momente der Serie (Lorelai in Lukes Diner: “Give me a burger, onion rings, and a list of people who killed their parents and got away with it. I need some heroes.”).

Wenn wir als Zuschauer nicht gerade damit beschäftigt sind, Lorelai für die Willensstärke zu bewundern, mit der sie vor allem ihrer gern alles kontrollierenden Mutter immer wieder entgegentritt, so schütteln wir lachend den Kopf, wenn wir ein ums andere Mal Zeugen werden, wie sich die Rollenverteilung zwischen Lorelai und Rory auf höchst ungewöhnliche Art entfaltet (Lorelai zu Rory: “I have to know where you are at all times, especially when you have my shoes on.”). So beobachten wir über 7 Staffeln hinweg nicht nur Rory beim Erwachsenwerden, sondern häufig genug auch Lorelai, die zwar (vor allem im Ernstfall) erfolgreich sämtliche Register des Mutterdaseins zu ziehen weiß, andererseits aber fast ebenso häufig in Sachen Bodenständigkeit und Vernunft von ihre Tochter übertrumpft wird. Was jedoch ihre Kaffee-Sucht und ihre beneidenswerte Ausdauer beim Essen angeht bilden sie ein unschlagbares Duo. Bildhübsch, clever und leicht durchgeknallt verzaubern sie mühelos die Männerwelt um sich herum ebenso wie den Zuschauer vor dem Fernsehbildschirm, wobei ihre vielen ungewöhnlichen Wesenszüge ihnen unsere absolute Aufmerksamkeit sichern.

Die eine wärmt ihre Socken im Ofen vor und kann den ersten Schnee der Saison bereits Stunden im voraus riechen; die andere bewaffnet sich bei jeder Gelegenheit – sogar für ihren Schulball – mit einem Buch im Handgepäck und betrachtet Pro-und-Kontra-Listen als das ultimative Hilfsmittel bei allen Entscheidungsnöten. Doch die auffälligste und beeindruckendste aller Gilmore'schen Eigenarten ist wohl jene, die der Serie ihren unverwechselbaren Charakter verleiht. Denn die beiden betreiben Wortakrobatik auf höchstem Niveau. Wollte man beispielsweise beim Schreiben einer Rezension über die Abenteuer dieses aufgeweckten Mutter-Tochter-Gespanns auch nur annähernd im selben Tempo denken und tippen, wie die Gilmore Girls ihre verbalen Schnellfeuereinlagen loslassen, so wäre ein kräftiger Schuss koffeinhaltigen Motoröls nötig, um die eigenen Hirnwindungen und Fingergelenke für diese dem Denk- und Schreibvermögen alles abverlangende Aufgabe zu wappnen.

Allein die von mal huldvollen, mal frechen Anspielungen auf Politik, Geschichte und Popkultur überschäumenden verbalen Schlagaustausche (Kirk auf der Suche nach dem besten Platz in Lukes Diner: „Say I was Tom Cruise. Where would you seat me?” – Luke: „In an acting class.“) machen "GILMORE GIRLS" zu einer der intelligentesten und vor allem witzigsten TV-Serien der letzten Jahre. Gleichzeitig wird nicht versäumt, das von einfallsreichen und humorigen Wortwechseln gebildete Dialog-Gefüge mit gehaltvollen Geschichten zu füllen, die dafür sorgen, dass man Woche für Woche der nächsten Episode und der Weiterführung der jüngsten Entwicklungen entgegenfiebert. Drama und Komik halten sich dabei gekonnt die Waage, und die einzigartige Chemie vor allem zwischen den beiden Hauptdarstellerinnen sowie deren ungezwungene Natürlichkeit verleihen der Serie trotz des geradezu irrealen Denk- und Redetempos (welches das Drehbuch jeder Folge ungewöhnlich umfangreich werden lässt) einhundertprozentige Glaubwürdigkeit. Zwar bewegte sich die Serie mit der Trennung von Mutter und Tochter durch Rorys Wechsel aufs College vom ursprünglichen Konzept weg und teilte sich zum Ende der 5. und dann vor allem in der 6. Staffel mit dem großen Streit zwischen den beiden Figuren sogar in zwei parallel laufende Handlungsstränge auf, die sich nur noch selten berührten; doch war diese Phase nur von vorübergehender Dauer, und so wurde das finale Kapitel der Show mit der von ihren Fans so geliebten Originalkonstellation eines beneidenswerten Mutter-Tochter-Verhältnisses, wie es intensiver kaum möglich ist, eingeläutet.

Die 7. Staffel kann zwar trotz dieser Rückkehr zu den konzeptuellen Anfängen nicht mehr ganz mit dem überragenden Niveau vor allem der ersten vier mithalten, doch schmälert dies den hervorragende Gesamteindruck kaum bis gar nicht. Mit ihren spritzigen Dialogen, jeder Menge Humor, Spannung und natürlich den grandios ausgearbeiteten, liebenswert schrulligen Figuren, jede einzelne von ihnen erstklassig besetzt und brillant zum Leben erweckt, mauserte sich die Serie zu einem absoluten Publikumsliebling und genießt mittlerweile unter ihren Fans – Anhängern aller Altersgruppen und beiderlei Geschlechts – Kultstatus. Und so sind eine frisch gebrühte Kanne Kaffee und ein Berg an Junk Food, Knabbereien und Süßigkeiten auf dem Wohnzimmertisch nur das stilechte i-Tüpfelchen für jede Stunde, in der wir gespannt das Auf und Ab im Lebens- und Liebesgefüge von Stars Hollow und Hartford verfolgen und den unübertroffenen Weisheiten der Gilmore Girls lauschen.

Rory: “You’re lying.”
Lorelai: “I’m being mysterious. That’s what women do.”

Eine Rezension von Nicole Goldstein
(04. Februar 2008)
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Daten zur Serie
Gilmore Girls USA 2000-07
(Gilmore Girls)
Regie Jamie Babbit, u.a., Kenny Ortega, Chris Long, Lee Shallat Chemel, Amy Sherman Drehbuch Amy Sherman, Daniel Palladino u.a.
Produktion Patricia Fass Palmer, Daniel Palladino, Amy Sherman u.a. (Warner Bros. Television / Amy Parker Drank Here Productions) Kamera Michael A. Price, John C. Flinn III
Darsteller Lauren Graham, Alexis Bledel, Scott Patterson, Melissa McCarthy, Keiko Agena, Kelly Bishop, Yanic Truesdale, Edward Hermann, Liza Weil, Sean Gunn, Jackson Douglas, Jared Padalecki, Milo Ventimiglia, Matt Czuchry, Michael Winters, Liz Torres, Emily Kuroda, Sally Struthers, David Sutcliffe, Scott Cohen, Chris Eigeman, Chad Michael Murray, Teal Redman, Shelly Cole, Rose Abdoo, Adam Brody, Todd Lowe, Kathleen Wilhoite, Michael DeLuise, John Cabrera, Sebastian Bach, Danny Strong, Vanessa Marano
Länge 153 Episoden (7 Staffeln) je ca. 40-45 Min. FSK 6
http://www2.warnerbros.com/gilmoregirls/
Filmmusik Sam Phillips, Herman Beeftink, Carol King, Toni Stern u.a.
Created by Amy Sherman
Kommentare zu dieser Kritik
Anj TEAM sagte am 04.02.2008 um 18:06 Uhr

Ich hab bisher nur drei Folgen der Serie gesehen und denke auch, dass ich mich mit ihr anfreunden könnte. Wo auch immer ich das aufgeshnappt habe, behindert mich jedoch die gängige Meinung, die Serie würde im Laufe der Staffeln eher schlechter werden, etwas daran, tatsächlich mit dem regelmäßigen Schauen von GG anzufangen.
Zweiter Grund wäre, dass ich dann wahrscheinlich noch emhr kaffee trinken würde ... ^^
Renee TEAM sagte am 04.02.2008 um 18:16 Uhr

Für Ersteres hat der Mensch die DVD erfunden, so dass man am großartigen Anfang einer Serie einsteigen kann - was ja ohnehin am meiten Sinn macht. Gegen Zweiteres gibtes allerdings kaum eine Vorbeugemaßnahme bzw. Gegenmittel. Aber was ist das Leben ohne ein wenig Risiko?! ;-)
andi_warhol sagte am 04.02.2008 um 19:40 Uhr

Ich muss sagen, dass mir die Serie (besonders in ihren Anfängen) sehr zugesagt hat und ich vor allem Lorelais Schlagfertigkeit mit bloßen Worten sehr bewundert habe. Ich bin immer noch überrascht, dass ein Mensch so schnell und mit so wenigen Pausen sprechen kann! Allerdings habe ich im Laufe der fünften Staffel - hoffe ich liege hier richtig - nicht mehr all zuviel mit der Serie anfangen können, besonders als Luke plötzlich eine Tochter hatte. Soweit ich informiert bin und aus dem Abspann erkennen konnte, war bei den letzten beiden Staffeln auch nur mehr einer der beiden Autoren am Werke...
Die DVD zur ersten Staffel habe ich mir gekauft - auch wenn der Preis ein bisschen happig war.
Zombie-mower TEAM sagte am 04.02.2008 um 20:43 Uhr

hm, mir scheint Gilmore Girls ist DIE beliebteste Serie junger Frauen unserer Generation, vielleicht durch ihre frivol-beschwingte, tratschige und die ernsten Seiten des Lebens relativierende Art; ich habe bisher zwei Folgen gesehen und muss sagen, dass ich bei diesem Wort-Gefecht zwischen den Protagonisten oft mich gefragt habe worauf die Macher hinaus wollten oder was die tiefere Aussage der jeweiligen Folge sei(aber vielleicht darf diese Serie nicht unter Blick auf die einzelnen Episoden betrachtet werden, sondern vielmehr im Gesamten)...
Wie "Gilmore Girls" auf uns männliche Zuschauer wirken muss, hat die MadTv Version am anschaulichsten vorgehalten: http://www.youtube.com/watch?v=4LuE8W7p2jQ

sorry, meine Damen, ich möchte euch die Freude dran nicht mißgönnen, aber das ist zumal eine andere Perspektive auf diese höchst populäre mehrstafflige Wunderserie
Anj TEAM sagte am 04.02.2008 um 23:33 Uhr

Ganz schön fies dieses Filmchen.

Allerdings kann man auch hier weider keine Männer-Frauen-Verallgemeinerung treffen. Ich kenne Männer, denen Gimore Girls sehr sehr gut gefällt und für mich selbst ist eine Action-Sci-fi-Serie meine Lieblingsserie schlechthin. Von daher bringen diese Klischees hier wieder mal nichts.
andi_warhol sagte am 05.02.2008 um 00:07 Uhr

Anj kann ich hier nur beipflichten! Die Trennung von "das gefällt nur Frauen" und "das gefällt nur Männern" ist sowieso überholt und spiegelt nicht die Realität wieder. Die Gilmore Girls sind für jeden - egal ob Männlein oder Weiblein - etwas, der nicht vor taffen Frauen zurückschreckt. Und Wortgewalt mit sinnlosem Aneinanderreihen von Wörtern zu verwechseln ist unsinnig. Vielleicht ist es mit einigen wenigen Episoden nicht getan, um den Sprachwitz der Charaktere zu verstehen.
Und ganz nebenbei: Wortgefechte sind nicht das Einzige, was die Serie sehenswert machen.
Zombie-mower TEAM sagte am 05.02.2008 um 09:59 Uhr

ich wollte niemandem auf die Zehen treten, sorry
das war nicht diskrimierend gemeint, sondern vielmehr eine Intention darauf hin zu deuten, dass das Zielpublikum von "Gilmore Girls" nunmal junge Frauen (zwischen 8 und 29) sind;
es ist doch evident, dass jede Serie und Fernsehprojekt auf ein bestimmtes Zielpublikum ausgerichtet ist, so auch in dem Fall (same story mit "Desperate Housewives" und "Sex and the City");
"King of Queens" z.B. spielt mit den Klischees und im Milieu des amerikanischen Kleinbürgers und Arbeiters - deswegen hat es auch so hohe Einschaltquoten (die meisten Gags sind auch ziemlich flach und trivial) - da ist es doch auch gerechtfertigt zu behaupten, dass Kevin James (alias Doug) dert typische Männersympathie-Träger ist?!

wieso ist es dann nicht erlaubt Verallgemeinerungen zu treffen?? auf diese Art funktioniert ja auch die Wissenschaft (Umfragen, Meinungsforschung, Statistiken); wenn ich hier wissenschaftlich erwiesene Zahlen (auf Basis einer Umfrage von vielleicht 1000 Fragen und Männer)präsentieren würde, würde das das dann eher auf eure Zustimmung, bzw. Akzeptanz treffen???

MadTv ist zugegeben eine sehr sarkastische, überspitzte Persiflage-Show und arbeitet sehr stark mit gesetzten Klischees; stark polemisierend, doch nicht ganz unwahr wie ich finde - mein Verweis darauf war auch nicht ganz so ernst gemeint wie es vielleicht rüber gekommen ist (sorry euch gekränkt zu haben, meine Damen)

Vielleicht könnte eine Resonanz von Seiten unserer männlichen Autoren und Kollegen meine These bestätigen (oder eben falsifizieren)??
Renee TEAM sagte am 05.02.2008 um 10:06 Uhr

Also, das youtube-Filmchen ist nicht nur fies, sondern völlig daneben. So etwas kommt dabei hraus, wenn man eine Show nur oberflächlich betrachtet und dann glaubt, man hätte nach 2 Minuten schon alles wissenswerte darüber herausgefunden und könne nun einen cleveren Kommentar dazu abgeben. So funktioniert das aber leider nicht - weshalb ich mir auch das ganze Filmchen angeschaut habe, damit man mir nicht einen ähnlichen Vorwurf machen kann ;-).

Wie ich - denke ich - in meiner Rezension deutlich gemacht habe, geht es nicht nur darum, möglichst viel Text in die 40 Minuten jeder Episode zu packen. Sicherlich gibt es oft Dialoge, welche die Story als solche nicht vorantreiben, und auch nicht selten welche, die man nur kopfschüttelnd, aber immer mit einem Lachen kommentieren kann. Aber hey, ist das nicht umso realistischer? Wer von uns kann schon behaupten, dass er den gazen Tag nur Sätze von sich gibt, die von Witz und Geist nur so überschäumen?!
Abgesehen davon gibt es genügend Stoff, der um die Dialoge herumgesponnen ist. Und der Großteil der Dialoge mit jeder Menge cleverer Referenzen und Kommentare auf alles Mögliche versehen, die es allerdings erstmal zu entschlüsseln gilt. Und wem dies nicht gelingt, der wird hier auch keinen Spaß dran finden. Das ist dann aber nicht die Schuld der Show! ;-)

Also noch einmal: ein oberflächlicher Blick genügt hier nicht. Man muss sich schon ein wenig auf die Serie enlassen. Auch ich konnte mit der Vorschau vor dem ersten Ausstrahlungstermin nichts anfangen und bin so erst auf Drängen meines Vaters (!) in der 2. Staffel in die Serie eingestiegen. Dann allerdings kam die Begeisterung sehr schnell. Trotzdem respektiere ich, wenn Jemand gar keinen Gefallen an der Serie findet. Wir können uns ja nicht immer alle einig sein. :-)
Anj TEAM sagte am 05.02.2008 um 10:33 Uhr

Klar, aufgrund von Statistiken und Umfragen kann man sicherlich doch verallgemeinern, dass GG eine für junge Frauen ausgelegte Serie ist. Ich hab meinen Kommentar auch nur auf meinen eigenen Bekanntenkreis gestützt, in dem es viele Frauen gibt, die GG schauen, aber genauso viele, die es nicht tun. Ebenso bei den Männern. Ich wollte damit nur darauf hinweisen, dass es wohl auch viele Zuschauer außerhalb der Zielgruppe gibt (was man wahrscheinlich ncht erwartet hätte) und dass es sicherlich ebenso auch Frauen gibt, denen die Dialoge der Girls auf den Geist gehen.

Zu Renee muss ich sagen, dass es wohl bei jeder Serie zutrifft, dass man sich erst einmal auf sie einlassen muss, bevor man sie gut finden kann. Mit einmal reinschalten und knapp eine Folge schauen sit es nicht getan. Das habe ich bei meiner Lieblingsserie auch festgestellt. Ich fand sie erst beim zweiten doer dritten Ansatz richtig gut.
Zombie-mower TEAM sagte am 05.02.2008 um 11:57 Uhr

ich bin erfreut über den versöhnlicheren Ton :-)
werde mir dann wohl ein paar weitere Folgen von GG zur Gemüte ziehen und von der gemachten Erfahrung berichten

bzgl des zuletzt angesprochenen Punktes, dass sich die Qualität einer Serie kaum stichprobenartig ermitteln lässt, möchte ich entgegen setzen, dass viele Serien (laut imdb auch GG) aufgrund finanziellen Aufwands und dem damit verbundenen Risiko, die Geldgeber finanziell zu schädigen, mit einem Pilot(film) auf die Zuschauer losgelassen werden und anhand der Zuschauerquote dann beurteilt wird ob die Serie weiter produziert und ausgestrahlt wird oder nicht, bzw was an dem Endprodukt noch zu verändern sei (im Film analog dazu das Testscreening) - insofern muss sich die Idee, die Charaktere, der Plot und die Inszenierung doch schon bald in einem zeitlich abgesteckten Rahmen von 25 - 40 min. profilieren (z.B. "Desperate Housewives", "Six Feet Under", "Seinfeld" waren beispiele von hohem Zuspruch bzgl des Pilots - im amerikanischen Raum jedenfalls)
Anj TEAM sagte am 05.02.2008 um 13:23 Uhr

Ui, da kann man also nur von Glück reden, dass gewisse Serien anscheind gleich mit dem Pilotfilm sehr beliebt waren und somit weiterhin produziert wurden, obwohl man selbst eine gewisse Zeit brauchte, um einzusteigen.

Welche Idee ich übrigens bei den GG total witzig finde, ist, dass die Mutter total durch den Wind ist, während die Tochter extrem brav und lernbegierig ist. Ich habe die ersten beiden Folgen gesehen, in denen Rory ihre Mama wecken musste, damit sie sie nicht zu spät zur Schule fährt. Echt niedlich!
andi_warhol sagte am 05.02.2008 um 19:04 Uhr

Also ich muss mich mal beschweren, dass ich hier als Mann anscheinend nicht ernst genommen werde! zombie_mower, du verlangst andauernd nach Kommentaren von der männlichen Seite... wenn du mal aufmerksam lesen würdest, hättest du vielleicht gemerkt, dass ich diese zu geben versuche ;)
Anj TEAM sagte am 05.02.2008 um 19:15 Uhr

Wer weiß schon, ob sich hinter deinem Pseudonym nicht ein Mädchen verbirgt? ;-)
Nein Zombie-mower, du machst es schon ganz richtig, die Kommentatoren hier nicht aufgrund ihres Geschlechts anzusprechen, denn wie wir ja alle wissen, sagt das gar nichts darüber aus, ob man GG oder SG schaut ;-)
Zombie-mower TEAM sagte am 05.02.2008 um 19:50 Uhr

tja, Anj scheint mehr zu wissen als ich ;-) und ich hege den Verdacht, dass andi_warhol bzgl ihrer/seiner Identitätsaufdeckung (andi evtl für andrea?) es nicht ganz ernst gemeint hat, also warten wir einfach mal auf eine (weitere?) Meinung von seiten der männlichen Serienkundigen...
Anj TEAM sagte am 05.02.2008 um 20:14 Uhr

Anj tut nur einfach so, als ob die mehr weiß ;-)
Warum nicht auch auf weibliche Serienkundige warten? Vielleicht gibts ja hier welche, die SG der GG-Serie vorziehen und sich noch nicht getraut haben, sich zu outen aufgrund des gesellschaftlichen Bildes, GG stamme von der Venus und SG vom Mars... ;-)
Okay, zurück zur Ernsthaftigkeit. .... Renee, Andi, das ist euer Part ^^
andi_warhol sagte am 05.02.2008 um 20:39 Uhr

Ich muss mich entschuldigen, denn da hatte ich wohl eines meiner Kommentare von weiter oben anders in Erinnerung. Dachte ich hätte mein Geschlecht erwähnt, dem scheint aber nicht so. Andi steht nicht für Andrea sondern Andreas und es war ernst gemeint, dass hier bereits eine Meinung von männlicher Seite steht. Ob ihr nun daran zweifelt oder nicht spielt für mich im Endeffekt keine Rolle.
Tatsache ist, dass ich die Serie sehr gut fand und mich hier nicht wegen irgendwelcher belanglosen Männer-/Frauenbilder streiten möchte/werde.
Es gilt wie immer: Jedem das Seine!

PS: Meine Lieblingsserie ist "Dexter"! Solltet ihr euch mal anschauen ;)
Lia sagte am 06.02.2008 um 10:48 Uhr

Ich bin auch erst später in die Serie eingestiegen. Die Vorschau hat mich eher angeödet, die pseudolustig und klischeehaft rüberkam und außerdem zuoft gezeigt wurde, dass sie mich bereits genervt hat, ohne dass ich eine Folge gesehen hätte. Doch beim zappen bin ich öfter hängengeblieben und bald hatte sich die Serie zu einer festen Größe in meiner Fernsehwoche entwickelt.
Zu der Männer-Frauen-Sache: ich kenne zumindest eine männliche Person, die sich nach ein paar Folgen mit der Serie angefreundet hat. Der erste Kommentar war jedoch: Hören die auch mal zu reden? Doch ich denke schon, dass mehr Frauen als Männer die Serie gucken.
Mit der Zeit sind mir die Anspielungen auf Schauspieler, Schriftsteller etc. auf die Nerven gegangen, was zum Teil daran lag, dass ich die nicht kenne und nicht jedes Mal nachrecherchiere, wer die nun sind und zum Teil, dass es mir aufgesetzt vorkam, weil der Mutter-Tochter-Zusammenhalt ziemlich angeschlagen war und das wie eine Kompensation wirkte.
Es stimmt, dass nach der 5. (?) Staffel nur noch eine Autorin blieb und dass Luke dann eine Tochter hatte erinnerte auf fatale Weise an Ally McBeal und an den Qualitätsverlust während der letzten beiden aber vor allem der letzten Staffel. Aber in der letzten GG-Staffel scheinen die Drehbuchschreiberlinge nochmal alle Register zu ziehen, um der Serie einen angemessenen Abschluss zu geben.
Lia sagte am 06.02.2008 um 11:04 Uhr

Habe das Filmchen gesehen. Naja, ich habe Mad TV noch nie besonders lustig gfunden. Die Personen haben sie ähnlich gemacht. Das ist immer gut aber sonst... aber worüber soll man sich sonst bei der Serie lustig machen, sie ist teilweise schon so übertrieben, dass Übertreibungen kaum noch wirken. Der Dialog aus dem Filmchen hätte auch in Serie gepasst und da wäre es wirklich lustig gewesen.
Tine sagte am 13.02.2008 um 16:56 Uhr

Also ich kann mich der Meinung nicht anschließen, dass man für diese Serie eine gewisse Anlaufzeit brauchte um sie zu mögen. Ich habe GG geliebt bevor ich auch nur eine einzige Folge gesehen habe. Die Vorschau hatte mich damals schon absolut überzeugt und zu einem riesen Fan gemacht. Nichtmal bei meiner Lieblingsserie Superman war ich von Anfang an so Feuer und Flamme.
Das Youtube-Video fand ich lustig (und ich stimme Lias Meinung zu) - bis zu der Szene mit der Badewanne. Als treuer GG-Fan hat man ja sofort erkannt welcher Part mit der Szene im Garten "kopiert" wurde, aber so einen Badewannenquatsch gab es nicht. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass die Redegeschwindigkeit und die Dialoge nicht jedermanns Sache sind. Manche sind von dem Gequatsche auch genervt, andere wissen was gut ist. Ich eben!
Und was gut ist, ist diese Rezension (danke Renee dafür!) und die Bildauswahl (besonders das erste) ist super.
Rainer sagte am 14.02.2008 um 14:07 Uhr

Es finden auch Männer GG witzig. Ich bin einer davon. Die beiden Hühner sind so bekloppt, dass sie schon wieder lustig sind.
Jessy sagte am 12.03.2008 um 20:10 Uhr

Ich fand GG von der ertsen Folge an total genial! Die Serie ist einer meiner liebsten und ich muss undebingt alles davon sehen. Die Mädels sind so geil... reden die ganze Zeit nur quatsch, sind völlig bekloppt, aber total liebenswert. Okay das ist meine Meinung, eine Frauenmeinung mal wieder aber wie schon festgestellt wurde, ist das nicht nur eine Serie für Frauen... oh nein ich kenne genug Männer die GG lieben! Klar Geschmackssache, aber ganz eindutig ist GG keine reine Weibersendung in der es nur um unwichtige und teilweise hirnlose Gespräche, shoppingtouren oder sonstige "Frauenhobbys" geht... son quatsch. GG ist einfach eine lustige und unterhaltsame Serie für jeden, unabhängig ob Mann oder Frau.
Bartel sagte am 11.06.2011 um 12:24 Uhr

Da ich mir nicht sicher bin wo ich eine allgemeine Kritik zu euerer Seriensparte abgeben soll tue ich dies einfach mal bei den unsäglichen Gilmore Girls...
Meine zwei Jahre jüngere Schwester die noch eine ganze weile länger die Obhut von Mama geniessen durfte pflegte eben mit derselbigen diese Serie im wöchentlichen rituellen Abständen anzuschauen.
Obwohl sich beide stets über die Gilmoure Girls beschwerten und dem Mutter-Tochter-Serien-Verhältnis eine unsagbar unrealistische Machart unterstellten (...so redet keine Tochter mit ihrer Mutter...ohhhh sind die beiden eigentlich nur am palavern..?) konnten sie es nicht sein lassen ihnen Woche für Woche auf ein Neues zu verfallen.
Irgendwann kam dann noch O.C. California dazu und der familäre TV-Terror den ich bei meinen (dann immer spärlicheren) Besuchen
abbekam war grausamer als jeder schnatternde Gilmoure-Girls Dialog (die meiner Schwester und Mutter miteingeschlossen..)

Was ich aber eigentlich loswerden wollte ist folgendes:
Warum werden eigentlich in der Sparte Serie die großen Klassiker der letzten Jahre (bzw. -zehnte) so überaus schamlos von euch übergangen?
Ich weiß es ist zwar immer die gleiche Leier, aber wir sprechen hier schließlich von den SOPRANOS, SIX FEET UNDER meinetwegen auch THE SHIELD und vorallem (und zwar über den ganzen Rest monolithisch emporragend) die kon-kon-kon-kongeniale Meisterleistung BREAKING BAD (...und ich hasse MALCOLM IN THE MIDDLE wirklich abgrundtief..)
Also: Habt ihr niemanden in eurem Team der die Komplexität dieser Angelegenheiten treffend in Worte fassen kann oder findet ihr die vielleicht schlicht und ergreifend "doof"?
Liebe Grüße,
euer Bartel
P.S.: THE WIRE hat auch ein paar gute Ansätze, läuft aber im Gegensatz zu den oben genannten wesentlich schleppender aus dem Hafen...

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