The Unterhemd is back. Aber wie! Hugh Jackman schlüpft erneut in seine Paraderolle als bärtiger Mutant und haut im modernen Japan gehörig auf die Kacke - Yakuza und Ninja eingeschlossen.
Sein Weg zurück wird kein leichter sein: Jede Nacht plagen Logan (Hugh Jackman) Albträume sondersgleichen - wahlweise von jenem Tag, als die Bombe fiel, oder von dem, als er seine Geliebte Jean (Famke Janssen) erstach.
Schmal ist er geworden, der Logan. Und haariger als je zuvor. Ein gebrochener Mann wankt uns am Beginn von "Wolverine: Weg des Kriegers" entgegen. Einer, der sich gerade einmal aufraffen kann, neue Batterien für sein Radio zu besorgen.
- You're not a hunter?
- Not anymore.
Das kann es freilich nicht sein. Wo bliebe denn da die ganze Action? Zu Logans großem Glück kommen einige fiese Wilderer um die Ecke, die seinen Sinn für Gerechtigkeit neu entfachen. Wolverine lässt seine Krallen spielen, auch wenn man das Unterhemd bis dato nur erahnen kann.
Putzig, ein unsterblicher Mutant mit Flugangst. Eine mysteriöse Rothaarige namens Yukio (Rila Fukushima) lockt Logan nach Japan: Er soll sich von einem alten Bekannten verabschieden, der im Sterben liegt.
- You look nice.
- I feel violated.
In der Tat geht es Ex-Offizier und Firmenmogul Yashida (Hal Yamanouchi) reichlich bescheiden - lässt man visuelle Reize einmal außer Acht. Er hat Krebs im Endstadium.
- My oncologist.
- Well done.
Wie es die Storyline so will, hat Yashida Logan nicht ohne höchst egoistischen Grund nach Japan geholt: Er will ihn von seiner Unsterblichkeit erlösen.
Und wie es sich für einen moralisch wiedererstarkten und frisch frisierten Superhelden gehört, ist der davon mäßig begeistert. Außerdem gilt es, Yahidas Enkelin Mariko (Tao Okamoto) vor ihrem Vater und ihrem Verlobtem zu retten - ob diese nun will oder nicht.
- You can't pretend shit isn't happening when it is, princess.
- Really? Wanna talk tough here in your wet underwear?
Nach und nach hebt Wolverine ein ganzes Nest von falschen Fufzgern aus und versohlt ihnen gehörig den Hintern. Mittendrin: Yashidas Onkologin (Svetlana Khodchenkova) - die einen Poison-Ivy-Gedächtnispreis verdient hat - und der mysteriöse Kenuichio Harada (Will Yun Lee), eine Ninja-Version von Legolas, der beim Segeln über die Dächer mindestens ebenso gut trifft wie sein großes Vorbild.
- There is one last sacrifice.
- Go fuck yourself, pretty boy.
Es kommt zum funkensprühenden Showdown der üblichen Verdächtigen, absonderliche Gemütsregungen inklusive. Ein Silberner Samurai grätscht dazwischen, Legolas muss Haare lassen, und der Endgegner wird diesmal hübsch in eine Montur aus Adamantium verpackt.
- You asked me to say good-bye. Sayonara.
Natürlich darf Wolverine auch diesmal die eine oder andere hübsche Frau küssen, wenn er nicht gerade halbnackt durch die Szenerie rauscht. Diesmal wird Hugh Jackman aber schauspielerisch ein wenig mehr abverlangt als in "
Origins". Statt gegen seine mutantenfeindliche Umwelt kämpft Wolverine gegen Yakuza, Ninjas und vor allem gegen sich selbst.
Dazu liefert "Wolverine: Weg des Kriegers" einige atemberaubend schöne Szenen des Schauplatzes Japan, auch wenn das Drehbuch nicht ohne Klischees auskommt - und Mariko Logan erklären darf, wie man einen Kimono bindet und wie man die zwei Stäbchen benutzt. Wer hier eine stringente Story oder gar eine originalgetreue Darstellung japanischer Kultur sucht, hat sich entweder im Genre vertan oder zumindest im Film.
Fazit: geile Action, strunzdumme Sprüche - Erwartungen absolut erfüllt.