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Terminator

Terminator

Ein Film von James Cameron

Im Jahre 2029 liegt die Welt in Trümmern. Die Menschheit wurde in einem nuklearen Krieg nahezu ausgelöscht, und die wenigen Überlebenden sehen sich nun der nächsten Gefahr gegenüber: intelligente Maschinen haben die Herrschaft übernommen und es sich zum Ziel gesetzt, auch die letzten Reste der Menschheit endgültig zu vernichten. Doch sie haben nicht mit deren Überlebenswillen gerechnet. Unter der Führung von John Connor hat eine Gruppe Widerstandskämpfer den Maschinen den Kampf angesagt – und ist den Maschinen ein Dorn im künstlichen Auge. Um die menschliche Resistance bereits im Keim zu ersticken, entsenden die Maschinen einen Terminator (Arnold Schwarzenegger), einen Cyborg in menschlicher Hülle, in die Vergangenheit, genauer gesagt in das Jahr 1984. Hier soll der Terminator Sarah Connor (Linda Hamilton), die Mutter des Rebellenführers, töten, noch bevor sie ihren Sohn überhaupt empfangen hat. Doch den Rebellen gelingt es, einen Kämpfer aus ihren Reihen, Kyle Reese (Michael Biehn) ebenfalls in die Vergangenheit zu entsenden, um Sarah zu beschützen. Und so wird die finale Schlacht um die Zukunft der Menschheit hier in unserer Gegenwart geschlagen...

Gut, diese Gegenwart liegt mittlerweile mehr als zweieinhalb Jahrzehnte in der Vergangenheit, denn schließlich kam "TERMINATOR" bereits 1984 in die Kinos. Nichtsdestotrotz wirkt der Eingangsprolog, der dem Zuschauer unheilsschwanger den bevorstehenden Kampf ankündigt, heute noch genauso
bedrohlich wie damals, nicht zuletzt dank der folgenden eindringlichen Titelmelodie von Komponist Brad Fiedel ("Fright Night", "True Lies").

Zunächst war der Film vor allem ein Hit beim Publikum und spielte seine relativ geringen Produktionskosten in kürzester Zeit wieder ein. Was die Kritiker anging, sahen die meisten im "TERMINATOR" nicht viel mehr als einen guten Vertreter seines Genres, und der Film gewann auch kaum nennenswerte Preise. Als es jedoch gegen Ende der 80er und zu Beginn der 90er an die Wahlen der besten Filme des just vergangenen Jahrzehnts ging, hatten sich die Meinungen gewandelt, und "TERMINATOR" wurde gerade in den Augen jüngerer Kritiker als ein Film anerkannt, der neue Maßstäbe im Action-Genre gesetzt hatte und mit seinem Stil und seiner Geschichte einer ganzen Reihe von nachfolgenden Filmen wie "RoboCop" [1987], "Cyborg" [1988] oder "Eve 8 – Außer Kontrolle" [1989] als Vorbild diente. Es wurde sogar zur Mode, mehr oder weniger direkte Zitate in Filme einzubauen, bis hin zu Arnie selbst, der in mehreren seiner Filme, wie "Running Man" [1987], "Total Recall" [1990] oder "Last Action Hero" [1993] seinen legendären Satz „I’ll be back!“ wiederholte.

Wenn sie auch bei der Veröffentlichung des Sequels bereits überholt waren, so waren die Special Effects in "TERMINATOR" zu ihrer Zeit doch bahnbrechend. Ob die elektrischen Ladungen beim Eintritt in die Gegenwart nach dem Zeitsprung, die apokalyptische Zukunftswelt, oder natürlich der Terminator an sich – die Effekte, Masken und Sets tragen intensiv zur Erschaffung der düsteren Grundstimmung, die im Film gezeichnet wird, bei und hinterlassen auch heute noch einen nachhaltigen Eindruck. Der Film zeichnet sich v.a. durch den ungeheuer effektiven Einsatz relativ billiger Sets aus. Das Budget von gerade mal 6,4 Millionen Dollar (zum Vergleich: die Kosten für Teil 2 waren etwa 15 Mal so hoch) wurde optimal und mit größter Sorgfalt und echtem Innovationswillen umgesetzt. Außerdem versteht es Regisseur James Cameron ("Aliens - Die Rückkehr", "Titanic") geradezu meisterhaft, Spannung aufzubauen und aufrecht zu erhalten. Die im ersten Teil des Films noch zeitweilig eingearbeiteten idyllischen Vorstadtszenerien machen die Geschichte durch ihren starken Kontrast zum übrigen, von zahllosen Hetzjagden und Verwüstungsorgien geprägten Rest des Films nur umso erschreckender.

Bei all der effektgeladenen Action verliert der Film jedoch nie den Focus auf das Wesentliche: seine Geschichte und die Charaktere, von denen sie getragen wird. Sarah wird unverhofft in einen Kampf hineingezogen, den sie eigentlich nicht mal verstehen, geschweige denn ausfechten will. Ihr bisheriges Leben, geprägt von den alltäglichen Sorgen und Ärgernissen rund um Job und Beziehung, wird von heute auf morgen komplett auf den Kopf gestellt. Zunächst ist sie vollkommen verängstigt und lässt sich mehr oder weniger von den Ereignissen mitreißen. Doch schließlich findet sie in sich Mut und jenen Kämpferwillen, der später in ihrem Sohn weiterleben soll. Kyle begleitet sie auf diesem Weg, steht ihr bei und riskiert sogar sein eigenes Leben, um das von Sarah und damit ihres noch ungeborenen Sohnes zu retten. Damit sind die beiden als Einzelkämpfer Prototypen des Mythos vom Individualisten, der die Menschheit durch einen selbstlosen und aufopfernden Kampf vor der Vernichtung zu bewahren versucht und dem Slogan „Jeder ist seines eigenes Schicksals Schmied“ nacheifert.

Der Film spiegelt zwei der vorherrschenden Themen der frühen 80er wider: die Angst vor der nuklearen Katastrophe, die in der Zeit des Kalten Krieges und dem Wettrüsten der Großmächte USA und Sowjetunion Gestalt annahm, und eine damit eng verbundene Technikfeindlichkeit. In "TERMINATOR" wird die Menschheit dafür bestraft, dass sie jegliche Verantwortung in die Hände der Technik gelegt und damit die Apokalypse heraufbeschworen hat. Die Maschine, zunächst als Triumph über die Schöpfungskraft der Natur gefeiert, ist nun böse und hat sich gegen seine Erschaffer gewandt. Der Dualismus von Gut und Böse ohne Zwischenstufe entspricht hierbei dem zeitgenössischen (amerikanischen) Weltbild, und die Gewalt, die zur Errettung der Menschheit eingesetzt werden muss, wird durch ihre Notwendigkeit legitimiert. Der Film hat also mit der Darstellung der mutigen Kämpfer sowie des durch die Technik herbeigeführten Untergangs der Menschheit sowohl den Hoffnungen als auch den Ängsten seiner Zeit bildlich Ausdruck verliehen.

Die Karriere von Regisseur James Cameron wurde durch den Erfolg des Films ordentlich angeschoben, aber es war vor allem Arnold Schwarzenegger ("Predator", "Kindergarten Cop"), der von seiner Rolle als Terminator profitierte. Mit unbeweglicher Miene und nur einer Handvoll Textzeilen wurde Arnie über Nacht vom noch recht unbekannten Muskelberg zum Star. Und auch wenn er mittlerweile in zahllosen weiteren Filmen glänzte und dabei auch die eine oder andere Rolle außerhalb des Actiongenres übernahm (zuletzt sogar die des Politikers :-) ), wird er dem Kinopublikum doch auf ewig als der Terminator in Erinnerung bleiben. Und daran ist gar nichts auszusetzen. Denn der Film hat Kinogeschichte geschrieben und ist auch fast ein Viertel Jahrhundert nach seiner Erstveröffentlichung noch immer ein hochintelligentes, mitreißendes und beeindruckendes Stück Filmkunst.



Fans des Originals werden wahrscheinlich auch von den beiden Fortsetzungen begeistert sein und sollten sich daher unbedingt auch die Rezensionen zu "Terminator 2 – Tag der Abrechnung" und "Terminator 3 - Rebellion der Maschinen" zu Gemüte führen.
Neu im T-Universum: die TV-Serie "Terminator: S.C.C." und der 4. Teil der Reihe, "Terminator - Die Erlösung".

Eine Rezension von Nicole Goldstein
(30. April 2007)
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Daten zum Film
Terminator USA 1984
(The Terminator)
Regie James Cameron Drehbuch Gale Anne Hurd, James Cameron
Produktion Gale Anne Hurd, Derek Gibson, John Daly (MGM) Kamera Adam Greenberg
Darsteller Arnold Schwarzenegger, Linda Hamilton, Michael Biehn, Paul Winfield, Lance Henriksen, Earl Boen
Länge ca. 107 Min. FSK 16
http://www.mgm.com/title_title.php?title_star=TERMINAT
Filmmusik Brad Fiedel
Kommentare zu dieser Kritik
Anj TEAM sagte am 01.04.2007 um 12:45 Uhr

Und was habe ich als kleines Mädchen geguckt, als ich plötzlich den nackigen Arnie vor mir sah... ;-) Jaja, der Film versteht es wirklich, einen zu fesseln und vor dem Bildshcirm zu halten ;-)
Stefan R. TEAM sagte am 01.04.2007 um 14:03 Uhr

Mir sind vor allem die billigen Sets in Erinnerung geblieben. Ich denke da nur an den Anfang, wo das (wohl ferngesteuerte) Mini-Mobil über die Plastiktotenköpfe fährt. Hat schon einen gewissen Charme, der Film. Definitiv ein Klassiker!

Übrigens ist auch die Kritik sehr schön zu lesen.
Renee TEAM sagte am 01.04.2007 um 17:01 Uhr

Danke für das Lob. :-)

Ich finde eigentlich, dass der Look des Films eben deswegen beeindruckt, gerade weil man weiß, dass die Sets und alles andere relativ billig waren. Da wurde absolut das Opimum herausgeholt. Es gibt reihenweise Filme, die ein viel größeres Budget hatten aber viel billiger aussehen!
steffsfreund1 sagte am 26.03.2008 um 12:27 Uhr

Arnolds Schwarzeneggers Durchbruch in der Filmbrance eigentlich war er zuerst für die Rolle des Beschützers vorgesehen.
JA ich habe den Film neulich gesehen und als ich sah wie der Terminator als Maschine die beiden verfolgten musste ich ein wenig schmunzeln da man sah das dies ein schlechter Effekt war aber ob er das auch für die damalige zeit war? vermutlich ist ihnen das geld ausgegangen keine Ahnung
Stefan R. TEAM sagte am 25.11.2010 um 10:26 Uhr

Dank FSK-Neuprüfung (ab 16) wird VOX heute um 22.10 Uhr erstmals seit langer Zeit wieder die ungekürzte Fassung dieses Klassikers im Free-TV zeigen.

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