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Nightmare Before Christmas

Nightmare Before Christmas

Ein Film von Henry Selick

Der Kürbiskönig von Halloweentown, Jack Skellington genannt, fühlt sich leer und ist mit seinem Geisterleben unzufrieden. Als er in seiner tiefen Sinnkrise zufällig in die Welt der Weihnacht stolpert, hat er einen Einfall: warum sollen nicht er und seine gruseligen Freunde dieses Jahr Santa Claus ablösen und auf ihre Art das Weihnachtsfest zu den Menschen bringen.
Der Weihnachtsmann wird deswegen kurzerhand entführt und Halloweentown trifft sämtliche Vorbereitungen. Doch anstatt die Geschenkboxen mit Teddybären und Puppen zu befüllen, tun die Monster dies mit Schrumpfköpfen und abgetrennten verwesenden Gliedmaßen. Riesenschlangen und Fledermäuse machen den Christbaum unsicher, und die Weihnachtsdekoration führt ein böses Eigenleben, sehr zum Schrecken und Verdruss der Menschen.
Jack muss die bittere Erfahrung machen, dass er sich als „Nikigraus“ doch nicht eignet und beschließt hierauf wieder das zu machen, was er am besten kann: Furcht und Schrecken zu verbreiten.

Wie bereits ersichtlich ist das Script zwar sehr einfach gestrickt, wenig originell und durch einen zu sehr belehrenden Charakter gekennzeichnet, zieht aber dafür die vielen nervenden Weihnachtsklischees und die Fülle an schlechten Filmen, die Weihnachten thematisieren, auf eine köstliche Art und Weise durch den Kakao.
Nicht übersehen werden dürfen auch die sozialkritischen Aspekte: die Menschen rasten vollkommen aus, weil sie nicht das bekommen, was
sie wollen und schießen in ihrem Wahn sogar Jack mit schwerem Geschütz vom Himmel. Es geht ihnen dabei weniger um Santa Claus und Weihnachten, als um oberflächliches Heile-Welt-Getue und der Sucht nach Materiellem.

Obwohl Tim Burton nicht selbst Regie führte, sondern Henry Selick dies tat, trägt die Antiweihnachtsgeschichte, die größere Kinder und Erwachsene als Zielpublikum anpeilt, eindeutig seine Handschrift: eine monochrom gefärbte Geisterwelt, mit spitzen, schrägen und unmöglichen Perspektiven, dunklen und unheimlichen Gassen und Spukhäusern erinnert an Burtons andere Sets wie Gotham City aus „Batman“ oder die bedrohlichen Kulissen aus „Sleepy Hollow“.
Das Ganze als eine Art modernes Puppenspiel zu inszenieren ist eine großartige Idee, denn die Stop-Motion Effekte sind äußerst sehenswert und verstärken die irreale Atmosphäre noch einmal, wobei vieles stark an „Vincent“ erinnert.
Die Songs von Danny Elfman verleihen „Nightmare Before Christmas“ echte Musical Qualitäten, liegen über dem Durchschnitt und integrieren sich gut in Geschehen und Stimmung. Für die deutsche Synchronisation konnten sogar Größen wie Alexander Göbel als Jack und Nina Hagen als Sally gewonnen werden.

Burton tobt sich sichtbar und mit großer Freude aus: er zieht alle Klischeeregister und baut sämtliche Archetypen und Stereotypen der Filmgeschichte sowie der Horror- und Weihnachtsliteratur in sein Werk ein, ohne dass es stören würde. Durch die Trennung der drei Welten: nämlich Weihnachtswelt, Halloweenwelt und Menschenwelt kann er schrille und plakative Kontraste setzen, und die ab und zu sehr makabere und nicht immer politisch korrekte Handlung dankt es ihm sogar.

Eine Rezension von Florian Friedrich
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Daten zum Film
Nightmare Before Christmas USA 1993
(The Nightmare Before Christmas)
Regie Henry Selick Drehbuch Tim Burton, Michael McDowell, Caroline Thompson
Produktion Tim Burton, Denise Di Novi
Darsteller Alexander Göbel, Michael Gahr, Ron Williams
Länge 76 min FSK 6
http://disneyvideos.disney.go.com/moviefinder/products/2010203.html
Kommentare zu dieser Kritik
Seraphita sagte am 15.03.2007 um 12:56 Uhr

Ein besondere Geschichte mit ebenso besonderen Charakteren und einem auergewöhnlichem Design. Alles spricht für sich, nur neues und noch nie da gewesenes zieht den Zuschauer an. Genau das macht Nightmare bevor Christmas aus. Die Idee eine Überschneidung und Zusammentreffen zwischen den drei Welten (Helloween-, Weihnachten- und die Menschenwelt) verspricht viel Chous und Witz. Der schaurig elegant gestaltete Charakter des Jack Skellington, der zugleich herzallerliebste Eigenschaften aufweist .... Wer meint hier sein nur wenig Originalität vertreten, der hat nur mit halbem Auge hingesehen! Diese Liebe zum Detail spiegelt sich in jeder Figur und in jedem kleinsten Gegenstand, alles ist auf einander abgestimmt und die hervorragende Arbeit der Kulisse, wie präzise und genau gearbeitet wurde. Wenn man sich das Making-Off anschaut bekommt man einen kleinen Einblick in die aufwendige Arbeit und Mühe, die die beteiligten hineingesteckt haben. Hinzuzufügen ist auch, dass wohl kaum so viel Aufwand etwas Unorigineles hervorbringt, es ist einfach was vollkommen Neues, was man als neue Kunst auf der Leinwand betrachten kann. Dazu gehören nun mal schrille Kontraste und Figuren, sowie die Außergewöhnliche Perspektiven, Bewegungen, Proportionen ec. Es ist einfach eine Sache der Gewöhnung zu etwas besonderem und außergewöhnlichen. Der Sozialkritische Aspekt, der hier wohl zum Vorschein kommt, Weihnachten mit Geschenken gleichzustellen ist nun mal einen Tatsache, die in unserer Gesellschaft stark vertreten ist. Bewusst oder unbewusst ist sie Präsent, warum sollte da nicht ein so Liebenswerter Charakter wie Jack Skellington die Rolle des Belehrenden bekommen um die jüngere Generation auf solche Aspekte hinweisen. Habe das die Märchen und Fabeln nicht auch immer jemanden gehabt der diese Rolle übernommen hat?! Und ist ''Nightmare befor Christmas'' nicht in erster Linie ein Märchen über Weihnacht?! Und mögen nicht alle möglichen Altersgruppen Märchen?! Man wurde einfach so überrumpelt von dem Neuen nie da gewesenen, dass dieses Belehrende, was wir aus klassischen Märchen kennen aus diesem Konzept hinauszuspringen scheint. Aus dem künstlerischen Aspekt interessiert diese Sache nicht und macht das Animations-Märchen zu einem wahren Meisterwerk.
Zombie-mower TEAM sagte am 23.05.2007 um 23:56 Uhr

Tim Burton hat wiedermal ein Wunderkind aus der Taufe gehoben.

"The Nightmare before Christmas" ist ein einziges Feuerwerk an Kreativität, begleitet von Explosionen skurill-grotesker Einfälle und düsteren, zynischen Gägs mit unzählbaren Querverweisen auf klassischen Horrorfilmen und ihren legendären Figuren.
Was dem Ganzen noch die Krone aufsetzt sind die Songs und die liebevoll gestaltenen Charaktere. Sehr viel Aufwand, wie seraphita angemerkt hat und das Resultat ist zu Recht der populärste Kultfilm unter den Animation-Filmen.

Dieser Anarcho-Slapstick-Humor ist meiner Meinung nach der Faktor, der dem "Corpse Bride" von 2005 fehlte und diesem deshalb einen Platz ein paar Stufen hinter Nightmare Before Christmas zuweist.

Ein All-Time-Weihnachts-Klassiker. Danke, Tim!

Übrigens sehe ich den von Florian kritisierten belehrenden Charakter von Jack Skelleton als einen ironischen Kniff, um den typischen amerikanischen Kinder-Weihnachts-Kitsch zu persiflieren. Grandios!

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