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von Emiko Omori




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Wolf Creek RSS 1.0


Wolf Creek

Wolf Creek

Ein Film von Greg Mclean

Die drei Jugendlichen Ben, Kirsty und Liz feiern eine Party nach der anderen. Sie genießen ihr Leben und haben keine großen Sorgen. Jetzt steht ein Road Trip zum gigantischen Wolf Creek Krater in Australien an, einer der größten auf der Welt und somit ein ideales Reiseziel für die unternehmungslustige Jugend. Dort angekommen ist noch alles in Butter, Erst als das Auto nicht mehr anspringen will, vergeht ihnen langsam die Lust am Abenteuer. Mitten in der Wüste und meilenweit von jeglicher Zivilisation entfernt, kommen die ersten Sorgen auf. In der Nacht erscheint aber der mysteriöse Hinterwäldler Mick, der den Kids helfen will. Ohne das Wissen, dass sie bald die Hölle auf Erden durchmachen werden, vertrauen sie ihm und fahren mit zu seiner Werkstatt.

Wenn zu Filmbeginn erläutert wird, dass es sich um eine wahre Begebenheit handelt, muss man mittlerweile schon ein bisschen skeptisch sein. Gut, bei Biografien versucht man so gut es geht, das Leben einer bekannten Person wiederzugeben. Bei einem Drama weicht man vielleicht ein bisschen von der Spur ab, da das richtige Leben, ja nicht ganz so emotionsgeladen ist wie es ja so oft in Filmen dargestellt wird. Ganz schwierig wird’s dann aber mit den Horrorfilmen, wenn ein Film aus so einem Genre mit diesem Prädikat versehen ist, kann man sicher sein, dass die Bezüge zur Realität wohl aus der Luft gegriffen sind. Wie es zum Beispiel bei "Hostel" oder auch dem "Texas Chainsaw Massacre" der Fall war. Hierbei
handelte es sich lediglich um einen Marketinggag, um ein paar Kids ins Kino zu locken. Bei Wolf Creek schaut die Sache schon anders aus, auch hier handelt es sich um eine wahre Begebenheit. Die Geschichte der drei Jugendlichen, die einen netten Roadtrip zum gigantischen Wolf Creek Krater machen wollen, hat sich wirklich zugetragen.
Zwar sind die Tötungssequenzen rein fiktiv, doch strahlt der Film die ganze Laufzeit hindurch eine beängstigende realistische Atmosphäre aus.

Ungewöhnlich lang lässt man sich Zeit für das Etablieren der einzelnen Charaktere. Fast die erste Stund wird genutzt, um diese dem Publikum vorzustellen. Zum Glück hat man es aber versäumt mit übelsten Klischees anzutanzen, natürlich darf man sich keine ausgereifte Psychologie erwarten, doch sind die einzelnen Charaktere überaus sympathisch und auch die kleine „Beziehungskrise“ wirkt sich durchaus positiv auf die Profile aus.

Auch wenn das Trio ausgelassene Parties feiert und ihren jugendlichen Leichtsinn explizit ausleben, spürt man permanent, dass die Drei sich langsam aber sicher in Richtung Hölle bewegen. Nach der „unspektakulären“ ersten Sunde gewinnt der Film an Fahrt. Wenn der mysteriöse Hinterwäldler auftaucht und mit seinem Bauernakzent einen dümmlichen Scherz nach dem anderen reißt, merkt selbst der ignoranteste Zuschauer, dass da was nicht stimmt.

Der Überlebenskampf der zwei Frauen wurde überaus solide inszeniert. Man hätte an ein paar Stellen vielleicht den Schockeffekt ein bisschen besser platzieren können, doch ist die Spannung voll und ganz vorhanden. Leider hat man aber nicht davor zurückgeschreckt den Mädels das Gehirn von einer Kuh zu implantieren. Genre typisch schaffen sie es nicht den Perversling zu töten, obwohl ihnen einmal wirklich die Gelegenheit geboten wird. Und wenn die eine dann ganz hysterisch ein Auto sucht und dabei auf Videokameras stößt, nimmt sie sich natürlich gemütlich die Zeit, um zu schauen was sich genau drauf befindet, anstatt so schnell es geht zu flüchten. Auf solche Passagen hätte man wirklich verzichten können, da diese einen großen Teil von der sonst so realistischen Atmosphäre mit sich nehmen, weil die Handlungen einfach nicht nachvollziehbar sind. Lediglich auf die elendige „Keiner wird zurückgelassen“ Sentimentalität wurde fast verzichtet.

Wie schon erwähnt ist der Realismus ganz klar die Trumpfkarte des Filmes. Schon allein die Tatsache, dass der Mörder kein entstellter Mutant sondern ein richtiger Mensch ist, macht die Sache schon beklemmend genug. Mit seinen "Bauerncharme" wirkt er anfänglich noch ganz sympathisch, aber mit der Zeit wird er immer undurchsichtiger.
Was bleibt ist ein dreckiger, brutaler und höchst realistischer Horrorfilm, welcher an ein paar Stellen vielleicht ein Feintuning vertragen hätte, aber ansonsten überzeugt. Besonderst wenn man ihn mit der Konkurrenz vergleicht, hebt sich dieses Werk vom Durchschnitt ab und weiß die Leute in seinen Bann zu ziehen.

Da können sich Leatherface und die paar verrückten Deutschen von "Texas Chainsaw Massacre" und "Hostel" eine Scheibe abschneiden, denn anstatt nur mit Brutalität und Ekeleffekten aufzukommen wird gezeigt, dass die Realität eigentlich schon für genug Horror sorgt.




Eine Rezension von Stefan Hornig
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Daten zum Film
Wolf Creek Australien/Kanada 2005
(Wolf Creek)
Regie Greg Mclean Drehbuch Greg Mclean
Produktion Kinowelt
Darsteller John Jarratt, Cassandra Magrath, Nathan Phillips, Kestie Morassi, Andy McPhee
Länge 99 min FSK ab 18
http://www.wolfcreek.kinowelt.de/
Kommentare zu dieser Kritik
Deutschrock sagte am 09.02.2007 um 18:05 Uhr

Wolf Creek ist für mich ein Film den man am liebsten wieder vergißt. Ob diese Geschichte nun auf einer wahren Begebenheit basiert oder nicht... ist zweitrangig und steigert nicht die Qualität des Films.

Der Intellekt der weiblichen Protagonisten ist absolut unterirdisch und so unglaubwürdig, dass mir dieses absolut die Freude am Film genommen hat.

Dafür dass es keine wirklich guten Dialoge gibt und die Handlung mehr als dürftig ist, erschienen mir die Gewaltszenen unnötog brutal und sadistisch... als könnte man dadurch das schlechte Drehbuch wieder ausbügeln!




sagte am 14.02.2007 um 17:11 Uhr

Sicher ist der "Bauerncharme" des Killers ganz unterhaltsam,was bei diesem Film aber auch nicht mehr was hilft... Wenn alle sich zum Beispiel gemütlich am Lagerfeuer wiederfinden waren die Witze ehrlich viel zu platt um um lustig zu sein.
War ziemlich gespannt auf den Film,weil im Voraus in den höchsten Tönen davon gesprochen wurde: "einer der letzten guten Horrorfilme". Dafür dass meine Erwartungen ziemlich groß waren, hatt er mich nicht sonderlich umgehauen...
Zu viel schon da gewesenes, zu viel schon zu oft gesehenes und ganz ehrlich "eine wahre Begebenheit". Schlimm, dass mal Jugendliche dort verschwunden sind, aber mehr ist daran ja auch nicht wahr und dies macht den Film auch nicht besser als all die anderen "wahren Begebenheiten"...
Man kann sich den Film auf jeden Fall mal anschauen, aber zu meinen Lieblingshorrorfilmen hat er es nicht geschafft...
sagte am 14.02.2007 um 17:13 Uhr

Ups, da ist mir wohl ein Sternchen zu viel reingerutscht...
Renee TEAM sagte am 16.07.2007 um 08:52 Uhr

"Wolf Creek" ist definitiv einer der schlechtesten Horrorfilme, die ich je gesehen hab, und da ein Grusel-Gefühl lediglich beim Blick auf die sooo langsam fortschreitende Zeitanzeige des DVD-Players aufkam, verdient er das Prädikat "Horror" auch gar nicht.

"Ungewöhnlich lang" ist eine sehr passende Beschreibung der Einleitung des Films, von einer Etablierung der Charaktere kann aber nun wirklich gar eine Rede sein. Nach der ersten Dreiviertelstunde wissen wir genauso viel über die Figuren wie zum Beginn des Films, nämlich rein gar nichts. Und das ändert sich im zweiten Teil des Streifens auch nur dahingehend, dass wir immer und immer wieder feststellen, wie unterirdisch dämlich sie sind.
In der Rezension wurde ja selbst bemerkt, wie dumm sich v.a. die Damen verhalten (wobei das männliche Opfer nicht viel mehr gesunden Menschenverstand beweist). Wie man dem Film da noch eine realistische Atmosphäre bescheinigen kann, ist mir unbegeiflich. Wenn eines der Opfer am Morgen gefesselt und geknebelt in einem Schuppen mit den Ausmaßen einer Telefonzelle aufwacht (wobei der Knebel unheimlich viel Sinn hat, wenn das Opfer mit den Händen vor dem Körper gefesselt ist und den Knebel so ohne Schwierigkeiten entfernen kann) und dann erst bei Sonnenuntergang neben sich die Glasscherbe findet, mit der sie die Fesseln durchschneiden kann, ist das ein nur allzu offensichtlicher und plumper Versuch, die Handlung um des Gruselfaktors willen im Dunkeln spielen zu lassen. Ebenso ist es nicht nachvollziehbar, wieso das mänliche Opfer sich erst nach 2 Tagen befreien kann, wenn es dann doch scheinbar so einfach ist.
Von solch unsinnigen Szenen wie dem erwähnten seelenruhigen Blick auf die Videoaufnahmen gibt es leider allzu viele. Genaugenommen besteht der ganze Film daraus. Wenn man den Killer schon angeschossen und derzeit wehrlos vor sich auf dem Boden liegen hat, sollte man ihn dann nicht endgültig erledigen oder wenigstens fesseln oder irgendwo einsperren, um in zu "entschärfen"? Nein, offenbar reicht es aus, ihm mit dem Lauf des Gewehrs mal kurz auf den Rücken zu schlagen. Was sollte das? Keine Ahnung!
Wieso zieht man den Zündschlüssel ab, bevor man einen Wagen über die Klippen schiebt? Wie kann es sein, dass man den Rand einer Klippe in absoluter Dunkelheit rechtzeitig sieht, um seine halsbrecherische Fahrt noch rechtzeitig abbremsen zu können, aber der Killer dann die gerademal einen Meter vor seinen Füßen liegenden Mädels nicht erkennen kann? Und wie wahrscheinlich ist es, dass man sich aus der Vielzahl an Autos in der Sammlung des Killers genau das aussucht, in dem er schon auf dem Rücksitz lauert?!

Zu diesem vollkommen unsinnigen Verhaltensweisen kommen dann Elemente, die tatsächlicher noch weniger Sinn machen: wieso lässt man am Krater die Uhren der Urlauber mysteriöserweise zur gleichen Zeit ihren Geist aufgeben, wenn das für den weiteren Verlauf der Geschichte nicht die geringste Rolle spielt und das Rätsel darum so nie aufgeöst wird?! Und der krönende Unsinn des Ganzen ist wohl die Sonnenfinsternis. Wozu?!
Fazit: die erste Hälfte des Films besteht aus gähnender Langeweile, die zweite aus purem Unsinn. Hab mich selten so über verlorene 90 Minuten geärgert
Tine sagte am 16.07.2007 um 09:34 Uhr

Ich muss dem Film einfach 2 Sternchen geben, weil für mich das Ende eines Films auch immer sehr wichtig ist. Und dieses Ende war irre lustig. 5 Minuten Lachanfall, herrlich. Okay, die drei gefühlten Stunden davor waren anstrengend, aber wenigstens gabs noch ne Sonnenfinsternis.
Soweit ich weiß, passiert sowas äußerst selten und der Film spielte 1999. Zu der Zeit gab es gerade in Deutschland eine Sonnenfinsternis. Unwahrscheinlich, dass da auch zufällig, was in Australien los war. Oder spielte der Film vielleicht in Deutschland? Immerhin wurde der letzte Kloppi von Deutschen ausfgefunden.
Wieso hieß es zum Schluss die Zeugenaussagen des Überlebenden waren unglaubwürdig? Also wenn das in Echt auch so gewesen wäre, hätte man ja diesen Platz mit den hundert Autos und verstümmelten Leichenteilen finden müssen. Das kann niemand so schnell wegräumen. Wer weiß, was die wirkliche Basistory war. Vermutlich stimmt nur die Tatsache, dass das Auto kaputt war.
Yama sagte am 11.08.2007 um 20:29 Uhr

schliesse mich den bewertungen voll und ganz an.
wolf creek war für mich eine der grössten entäuschungen von den filmen die ich dieses jahr geschaut habe.
unterirdisch...da ist ja schon fast hostel noch besser...naja, das zwar auch wieder nicht ;)
Tine sagte am 12.08.2007 um 07:45 Uhr

Sagen wir einfach: es nimmt sich nicht viel. In beiden Filmen dauert es ne Stunde (gefühlte drei) bis überhaupt mal etwa spassiert.

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