Angelo Leddas (Jan Declair) Unterarm ist vollgekritzelt mit Namen und Telefonnummern. Sein Bruder sabbert bereits im Rollstuhl im Pflegeheim vor sich hin, und Angelo weiss, dass ihn seine Krankheit bald auch dorthin bringen wird.
Ein letzter Auftrag. Ledda ist alt. Zu alt. Und müde.
Er verlässt das sonnige Südfrankreich, um in Antwerpen seinen Auftraggeber zu treffen.
Das kompromitierende Material, das er bei seiner Zielperson „sicherstellt“, behält er jedoch erst einmal bei sich, nachdem er sich weigert, ein 12-jähriges Mädchen über den Jordan zu schicken.
„12-jährig“ ist übrigens das Stichwort; Leddas Auftraggeber sind Teil eines Kinderpornoringes, der unangenehme Beweismittel und Zeugen aus dem Weg räumen lässt.
Und so wird der letzte Job für den Profikiller zum Horrortrip nicht nur, weil er seinem unabwendbaren Schicksal in die Augen schauen, sondern sich ebenso seiner eigenen Vergangenheit stellen muss.
Es ist wohl auch Declair zu verdanken, dass „De Zaak Alzheimer“ konstant diese kühle, distanzierte Melville-Stimmung heraufbeschwören, die leider seit den 80ern im Kino nur noch selten anzutreffen ist.
„Underplaying“ scheint mit dem Film Noir zu Grabe getragen worden zu sein.
Einziges Manko aus meiner Sicht: 100 Minuten hätten genügt.
Die Macher von „The Alzheimer Case“ wussten ziemlich genau, dass sie d
a 'was ganz Besonderes am Haken hatten, und es ist nicht selbstverständlich, dass aus einer guten Buchvorlage auch ein glänzender Film entsteht. Aber meiner Meinung nach haben sie's ein bisschen zu sehr ausgelebt.
Vor allem gegen den Schluss empfinde ich Szenen und Einstellungen als zu lang, und der letzte Plot ist absehbar.
Ein gute Viertelstunde weniger, dafür etwas knackiger ... Für mich haarscharf an 'was ganz Grossem vorbei. Und das aus dem Nichts. Aus Belgien.