Filmkritiken - von Independent bis Hollywood
 
2008 Filmkritiken | 10468 Personen | 3323 Kommentare  
   
Bitte wählen Sie

Email

Passwort


Passwort vergessen

> Neu anmelden

Auch interessant



Schamlos
von Eddy Saller




Meist gelesen¹

1. 
Cannibal Holocaust (Nackt und Zerfleischt)  

2. 
Martyrs  

3. 
Auf der Alm da gibt's koa Sünd  

4. 
Troll Hunter  

5. 
Antikörper  

6. 
Das Zeiträtsel  

7. 
Supernatural  

8. 
Harry Potter und der Orden des Phönix  

9. 
Andromeda - Tödlicher Staub aus dem All  

10. 
Midnighters  
¹ gilt für den aktuellen Monat

  FILMSUCHE
  Sie sind hier: Filmkritiken > David van Eyssen > Slipstream - Im Schatten der Zeit
Slipstream - Im Schatten der Zeit RSS 1.0


Slipstream - Im Schatten der Zeit

Slipstream - Im Schatten der Zeit

Ein Film von David van Eyssen

Ich habe wieder einmal mein Filmfrühwarnsystem deaktiviert und mir trotz vorheriger Bedenken Slipstream, das Regiedebuet eines gewissen David van Eyssen, angesehen. Immerhin haben sich Vinnie Jones (Bube, Dame, Koenig, grAS, Survive Style) und Sean Astin (Terry Pratchetts The Color of Magic, Der Herr der Ringe: Die Gefährten) in den gleichen Film verirrt. Und da kann mir einer sagen, was er will: Die beiden geben einfach ein drolliges Pärchen ab! Außerdem geht es in diesem Film um fliegende Milchshakes und ich liebe Milchshakes, ganz gleich ob fliegend oder stehend. Jedoch eine Entwarnung für alle Laktose-Intoleranten gleich vorneweg. Der Film handelt natürlich nicht nur von Milchshakes. Den Themen Zeitreise, brillanter Wissenschaftler, Banküberfall, Agentenpärchen, Tod einer geliebten Person, Geiselnahme, Schießerei und Flugzeugabsturz wird ebenfalls eine angemessene Spielzeit zugedacht. Damit das ganze auch noch verwirrender und unlogischer wird, als es ohnehin schon ist, verwendet unser selbsternannter Regisseur an jeder erdenklichen und unerdenklichen Stelle Kameraschwenks, Zeitlupen-Aufnahmen und 360°-Drehungen, vermutlich um vom grausige Drehbuch und den peinlichen Dialogen abzulenken. Dieses klägliche Vorhaben sabotiert sich nich
t nur von selbst, sondern wird zusätzlich auch noch durch miserable Schauspieler untergraben. Lediglich mein neues Dreamteam Jones/Astin schlägt sich streckenweise recht wacker durch den Film und bleibt erstaunlich ernst dabei. Aber nun zurück zum Milchshake.

Ein solcher kann nämlich durchaus mehr als nur gut schmecken. Stellen sie sich einmal vor, sie arbeiten an einem Bankschalter und irgend so ein brillanter Jungwissenschaftler, der gerade ein strenggeheimes Zeitreiseprogramm in Form eines PDAs entwendet hat, - nennen wir ihn zur Veranschaulichung einfach Stuart Conway (Sean Astin) - versucht sich gerade mit einer schmerzhaft peinlichen Anmache endgültig bei ihnen von der Liste begehrenswerter, potentieller Liebhaber zu streichen, während er einen Scheck über 2000 Dollar einlöst. Was sie nicht wissen ist, dass dieser Conway, nachdem er den Scheck eingelöst hat, um drei Minuten in der Zeit zurückreist, um den gleichen Scheck noch einmal einzulösen. Das könnten ihnen im Grunde egal sein, wenn die ganze Angelegenheit nicht auch den Milchshake beträfe. Just in dem Moment, in dem sie sich ein Herz fassen und dem Schwerenöter den verdienten Milchshake ins Gesicht schütten – genau in diesem verflixten Moment – aktiviert er die Zeitmaschine und der Milchshake steht (nach einer herrlich-albernen Zeitlupen-Aufnahme) wieder fein säuberlich neben ihnen und sie wissen von nichts, während er sich wie ein kleiner Junge über die gelungene Zeitreise freut. Ahnungslos zahlen sie ihm dann auch noch die gleichen 2000 Dollar erneut aus, weil sie während der Zeitreise weder das PDA noch Conway berührt haben und sich somit an nichts erinnern. Und da heute wirklich nicht ihr Tag ist, wird auch noch die Bank, in der sie arbeiten und sich mit Conway herumschlagen müssen, von einer Bande englischer Möchtegern-De Niros (Vinnie Jones u.a.) überfallen, die von zwei offensichtlich arg leichtsinnigen FBI-Agenten (Ivana Milicevic und Kevin Otto), die Conway beschattet haben, in eine Schießerei verwickelt werden. Ergebnis der ganzen Chose: Der FBI-Agent stirbt in den Armen seiner geliebten FBI-Agentin und Conway lässt sich seine Zeitmaschine mopsen. Was danach alles an haarsträubenden Dingen passiert, möchten sie gar nicht wissen. Sie wollen lieber ihren Milchshake trinken!

Tun sie mir noch einen Gefallen, während sie ihren Milchshake schlürfen: Denken sie bitte nicht logisch über diesen Film (und diese Rezension) nach, falls sie das Pech hatten ihn zu sehen. Denken sie bitte auch nicht darüber nach, sich diesen Film eventuell doch anzusehen, falls sie das Glück haben, ihn noch nicht zu kennen.
Slipstream - Im Schatten der ZeitSlipstream - Im Schatten der ZeitSlipstream - Im Schatten der Zeit


Eine Rezension von Anja Mikolajek
(30. November 2008)
Slipstream - Im Schatten der Zeit bei Amazon.de kaufen    Slipstream - Im Schatten der Zeit bei ebay.de ersteigern


Kommentar schreiben | Einem Freund empfehlen

Daten zum Film
Slipstream - Im Schatten der Zeit USA 2005
(Slipstream)
Regie David van Eyssen Drehbuch Phillip Badger
Produktion ApolloProMedia GmbH & Co, Fiction Film & Television Limited, MPCA, Sci Fi Pictures Kamera Sönke Hansen
Darsteller Sean Astin, Vinnie Jones, Ivana Milicevic, Victoria Bartlett, Verity Price, Kevin Otto
Länge 89 Minuten FSK ab 16
Filmmusik Rob Lord
Die deutsche DVD ist am 20. Okt. 2005 bei Ascot Elite erschienen.
Kommentare zu dieser Kritik
Renee TEAM sagte am 04.12.2008 um 13:23 Uhr

"Slipstream" lässt sich schnell charakterisieren: uninteressante Figuren, überwiegend flaches Schauspiel, Ungereimtheiten wohin man sieht. Die ohnehin kaum vorhandene Spannung wird durch die ständigen Zeitlupenstudien nur noch mehr ausgedünnt, schnell kommt sogar das Gefühl auf, die slow motion soll nur die Laufzeit des Films etwas strecken - die dann trotz dieses verzweifelten Versuchs recht dürftig ist. Damit ist klar: es fehlt v.a. an einer ausgereiften Geschichte. Eigentlich nur wegen Sean Astin bin ich überhaupt neugierig geworden und habe letztlich auch bis zum Ende durchgehalten. Obwohl es schwer fiel. Dabei hätte aus der Idee durchaus was werden können. Schade.

Die Bewertung? Das 2. Sternchen kommt nur ganz knapp dazu und ist dem Hauptdarsteller sowie den hier und da gelungen eingestreuten visuellen Effekten geschuldet. Manchmal darf man großzügig sein.

Kommentar schreiben | Einem Freund empfehlen

 

Impressum