Warum um alles in der Welt sollte man sich freiwillig einen Film mit dem Titel „Snakes On A Plane“ anschauen?? Das ist auf jeden Fall eine sehr berechtigte Frage…
Um es gleich vorwegzunehmen: Es gibt tatsächlich keinen guten Grund, sich dem unendlichen Schwachsinn dieses abgrundtief missratenen Machwerks auszusetzen! Dass der Autor dieser Zeilen in der Lage ist eine Kritik über den Film abzugeben, setzt allerdings voraus dass er zu den Personen gehört welche sich bereits dieser Tortur unterzogen haben. Schließlich wurde ja auch im Vorfeld ein ordentlicher Werberummel um "SOAP" veranstaltet: Von einem absoluten Kultfilm war die Rede, und da Obercoolio Samuel L. Jackson („Pulp Fiction“) die Hauptrolle spielt, war man geneigt dem Zirkus zu glauben.
Die platte Handlung ist mehr als schnell erzählt: Der junge Sunnyboy Sean Jones (Nathan Phillips,
„Wolf Creek“) beobachtet einen Mord und soll als Kronzeuge gegen die Täter aussagen. Blöd nur, dass diese ganz doll gefährliche, genmanipulierte Schlangen in das Passagierflugzeug geschmuggelt haben, mit welchem er zum Gericht fliegen sollte. Somit hat Seans Babysitter, der FBI-Agent Neville Flynn (Jackson), alle Hände voll zu tun um seinem Schützling wie auch sich und den anderen Passagieren lebend zur L
adung zu verhelfen.
Es ist manchmal wirklich unglaublich, mit wieviel Mist der moderne Mensch in den Medien zugeschüttet wird. Da wären rebellische Kinderrockbands, ein riesiges Kontingent an debilen Quizshows, der „Crazy Frog“ und „Filme“ wie „SOAP“…
Wer schon immer wissen wollte, wie ein Actionfilm, der nicht spannend, eine Komödie, die nicht lustig und ein Horrorfilm, der nicht erschreckend ist, aussehen muss, ist hier an der richtigen Adresse. Dermaßen platte Witze und beliebige Actionszenen hat man schon lange nicht mehr in einem Kino(!)film erleben dürfen.
Es ist absolut unverständlich, wie man einen Star wie Samuel L. Jackson für so etwas gewinnen konnte.
Nichts, aber auch wirklich
GAR NICHTS an diesem „Anaconda-auf-dem-Flug-93“-Film ist in irgendeiner Weise sehenswert! Das Flugzeug hebt ab, die Schlangen beißen ein paar Passagiere und natürlich den Piloten, es kommt zu Unruhen und doch wird irgendwie am Ende alles gut. Hurra, wie schön dass es Hollywood gibt!!
Ein Kumpel, der mit in der Vorstellung war, brachte es auf den Punkt:
„Wenn gleich nicht Tarantino mit zwei Köpfen die Kabine betritt, ist das Ding gelaufen!“ Wie recht er hatte.
Natürlich ist es klar dass der Film sich nicht besonders ernst nehmen will, aber dafür müssten zumindest ein paar der Gags lustig sein. Der Humor kommt der Plattheit der „Scary Movies“ sehr nahe, also könnte auch „SOAP“ für diese Zielgruppe funktionieren…allerdings sollte jeder, der ein wenig mehr Raffinesse von einer Komödie erwartet ganz viel Abstand von diesem Dreck nehmen!
Erschreckend, allerdings in keinem positiven Sinne...